Vampirprinz Halian Medici

Ergebnisse der Verhandlungen

Halian nahm stumm die Tasse entgegen, die ihm von einem Diener der Borgia gereicht wurde. Sie waren zurück in dem Versammlungsraum der Borgia, um die Verhandlungen zu Vereinigung Italiens fortzuführen und hatten diesmal den gesamten Tag angesetzt. In Halians Augen war das auch gut so, denn es war schon recht spät am Abend und noch immer waren sich nicht fertig. Das schwerste Thema stand ihnen noch bevor.

Sie waren alle ziemlich überrascht gewesen, als die Borgia so schnell nach einem neuen Termin gefragt hatten. Selbst Zavian war damit etwas überrascht, als Valentin den Brief beim Frühstück erhalten hatte. Aber als er seine eigene Post durchgegangen war, war er in lautes Gelächter ausgebrochen und sie hatten ihn alle angesehen, als sei er verrückt geworden.

Er hatte sich schnell wieder gefasst und hatte ihnen dann erklärt, warum die Borgia die Verhandlungen so schnell wollten. Mit den Gerüchten, die sich um Zavian und Constantin ausbreiten, ohne dass jemand etwas dagegen tun konnte, würden sie nur mehr Macht erhalten und noch unabhängiger von den anderen italienischen Staaten werden.

Zeitgleich kamen Gerüchte auf, dass die Sylphen einen Vertrag für eine Bindung eingegangen waren, die die Visconti mit einer anderen einflussreichen Familie aus dem hohen Norden verbinden würde, was auch ihnen mehr Unabhängigkeit geben würde. Somit könnten die Borgia sie nicht in den Verhandlungen pressen.

Ähnliches kam auch von den Werwölfen, bei denen sich ein neues Alphapaar aus einem Alpha der Spinola und einem Alpha aus Canada gebildet hatte. Das schien zwar eine direkte Reaktion auf die Gerüchte um Zavian zu sein, aber die Borgia sahen es wohl eher als Gefahr für ihre Machtstellung in den Verhandlungen.

Dieses Mal gingen die meisten aber sehr viel besser vorbereitet in die Verhandlungen. Man hatte sich vorher abgesprochen und Bündnisse und Verträge geschlossen, um Stimmen für seine Vorschläge zu sammeln. So war die Zeit vor den Verhandlungen mit sehr viel Briefverkehr und Treffen zwischen zwei Familien verbracht worden. Halian hatte es interessant gefunden und glaubte viel gelernt zu haben.

Die Verhandlungen hatten diesmal mit den einfacheren Themen begonnen. So war zum Beispiel sehr schnell festgelegt worden, dass ein Qualitätssiegel eingeführt werden würde. Dieses würde verschiedene Stufen haben, die deutlich sichtbar auf Produkten dargestellt werden mussten, je nachdem welche Stufe an Qualität sie einnahmen. Ähnlich musste es auch bei Dienstleistungen deutlich werden, welche Qualitätsstufe sie hatten.

Auch war eine Charta der Grundrechte eingeführt worden, die für alle gelten würde. Sie legte einzig und allein Grundrechte fest. Darunter fanden sich, dass alle gleich zu behandeln sind oder das Diskriminierung grundsätzlich strafbar war. Aber auch, dass man erst schuldig war, wenn der Staat das beweisen konnte. Zusätzlich wurde sichergestellt, dass Schulbildung, medizinische Grundversorgung und eine Lebensgrundlage vom Staat gestellt wurden, sollte sich jemand nicht in der Lage finden das selbst zu finanzieren.

Außerhalb dieser Charta gab es Gesetze für die einzelnen Arten und danach mussten sie verurteilt werden. Das Dinge wie Mord und Diebstahl, Gewalt gegen Kinder und Freiheitsentzug in der Charta geregelt waren, machte das einfacher und alle hatte da zugestimmt.

Eine Aurorenausbildung wurde nun zentral geregelt, sowie Weiterbildungen. Auch wurden sie nun vom Staat bezahlt und arbeiten für diesen, um Einflüsse von den Familien auf sie zu minimieren. Es hatte etwas Diskussion darum gegeben, aber es war mit drei zu sechs Stimmen angenommen worden.

Ähnlich war es mit verpflichtenden Freizeitmöglichkeiten für die Bewohner gewesen. Dabei war der Streit aber vor allem darum gegangen, wie viele Spielplätze, Sportstädten, Parks, Bibliotheken und ähnliches man haben musste und wie viel man dafür zahlen musste. Man hatte sich geeinigt, auch wenn noch immer Familien sagten es sei nicht genug oder viel zu viel.