𝐆𝐑𝐀𝐏𝐄𝐒

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𝐆𝐫𝐚𝐩𝐞𝐬                                                                                                                                                                              𝐒𝐥𝐚𝐧𝐠 𝐟𝐨𝐫: » 𝐢𝐧𝐟𝐨𝐫𝐦𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧, 𝐠𝐨𝐬𝐬𝐢𝐩«

Meine wohlverdiente Dusche kann ich leider nicht lange genießen. Es ist mir fast unangenehm nach so kurzer Zeit schon wieder aus dem Bad zu stolpern. Sicher denkt Hunter, ich habe mich nicht einmal richtig gewaschen. Aber je schneller ich mein kleines Spielzeug verstecken kann, desto unwahrscheinlicher ist es, dass er es überhaupt zu Gesicht bekommen wird. Deshalb öffne ich noch mit tropfnassen Haaren die Badezimmertür und vergewissere mich mit einem letzten Blick in den Spiegel meine Klamotten wenigstens richtig herum zu tragen.

Als ich um die Ecke luge, sehe ich wie Hunter mit seinem Handy am Gange ist. Der Küchenstuhl, auf dem er Platz genommen hat, sieht im Vergleich zu seinem Körper winzig aus und ich frage mich, warum er es sich nicht auf meinem viel größeren Sessel bequem gemacht hat. Seine Stirn ist in Falten gelegt, während er konzentriert auf das Display sieht. Ich nutze den Moment aus, indem ich mich bemühe möglichst lautlos zu meinem Bett zu tapsen. Leider kann ich den pinken Vibrator tatsächlich auf meinem Nachtkästchen liegen sehen. Verdammt. Ich werfe einen prüfenden Blick über die Schulter, wobei ich feststelle, dass Hunter glücklicherweise immer noch in seine eigenen Angelegenheiten vertieft ist.

Deshalb greife ich schnell nach meinem Spielzeug und ziehe noch im gleichen Atemzug die Schublade meines Nachtkästchens auf, um es darin verschwinden zu lassen. Ich muss mir ein erleichtertes Seufzen unterdrücken, denn als ich mich umdrehe, ist Hunter weiterhin mit seinem Handy beschäftigt. Er schenkt mir keinerlei Beachtung, sodass ich mich frage, ob er überhaupt mitbekommen hat, dass ich das Bad verlassen habe. Allerdings habe ich nicht vor unnötigerweise auf mich aufmerksam zu machen, weshalb ich einfach auf meine Kommode zugehe, um dort nach einem flauschigen Paar Socken zu suchen.

»Du kannst mich nicht sonderlich gut leiden, oder?«, ertönt seine Stimme. Ich drehe mich kurz um und stelle fest, dass er nicht einmal von seinem Telefon aufgesehen hat, sondern immer noch unentwegt auf den Bildschirm starrt.

»Ich kenne dich nicht.« Seufzend greife ich nach Socken und lasse mich dann auf meiner Bettkante nieder. Dabei blicke ich zu Hunter, der mittlerweile von seinem Gerät aufgesehen hat. Nun wandern seine Augen über meinen Körper. Ich bin froh darum weite Kleidung zu tragen. Das Outfit, in dem ich ihn vorhin begrüßt habe, hat viel zu viel von meiner Haut preisgegeben und der merkwürdigen Spannung zwischen uns nur zusätzlichen Platz eingeräumt.

Hunters Mundwinkel zucken, als sein Blick sich wieder auf mein Gesicht richtet. Im nächsten Moment legt er sein Handy auf meinem Küchentisch ab und steht auf. Mir stockt kurz der Atem, weil ich vermutet habe, er würde auf mich zukommen. Er lehnt sich aber nur mit verschränkten Armen gegen die Kante meines Küchentresens und schürzt nachdenklich die Lippen. Gut. Der Sicherheitsabstand ist gut.

»Man muss jemanden nicht kennen, um eine erste Sympathie oder Antipathie zu entwickeln.«

Ich verdrehe die Augen, ehe ich mir die Socken über die Füße ziehe. »Wie ich schon einmal erwähnt habe, halte ich mich fern von Typen wie dir.« Ich rutsche weiter zurück auf die Matratze und mache es mir im Schneidersitz bequem.

»Ich glaube, du hast ein ganz falsches Bild von Typen wie mir, Lola.«

»Ach ja?« Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch. »Du bist also keiner von den Kerlen, die während des Colleges an einen Bekannten geraten sind, der sich ein kleines Nebengeschäft im Drogenhandel aufgebaut hat? Und du bist also auch keiner von den Typen, die sich – anstatt sich einen anständigen Job zu suchen – ins Drogengeschäft gestürzt haben, bis sie sich schließlich ein paar Jahre später im Gefängnis wiederfinden?«

𝐀𝐋𝐋 𝐃𝐀𝐘 𝐀𝐍𝐃 𝐎𝐍𝐄 𝐍𝐈𝐆𝐇𝐓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt