16

119 7 6
                                    

Als ich das letzte mal kevins Wohnung betrat wusste nur ich dass es das letzte mal sein würde - er nicht und mein Chef auch nicht, nicht mal Oliver wusste es. Es machte mich etwas traurig zu wissen dass es das letzte mal für immer sein würde, Kevin würde mich nicht zurück nehmen selbst wenn ich es wollte. Ich ließ mir ihm gegenüber nichts anmerken und erstaunlicherweise war ich gut darin. Als ich dann zur Verabschiedung im Flur stand zweifelte ich ganz kurz an meiner Entscheidung das alles hier für immer verlieren zu wollen. Doch ich wusste dass es das einzig richtige war diese Wohnung hier zum letzten Mal zu verlassen. Ich fuhr zur Agentur zurück und ging zu meinem Chef der vor auf dem Schreibtisch vor seinem Spind saß und dienstpläne am Computer erstellte. Er wirkte nicht sonderlich erfreut mich zu sehen nach der Sache mit meinen gefälschten zeitaufzeichnungen aber er kam mit mir mit in sein Büro damit wir unter 4 Augen reden konnten. Als wir uns so gegenüber saßen war er schon recht einschüchternd und fast hätte ich es nicht über mich gebracht ihm das zu sagen was ich ihm sagen wollte - dass ich nicht mehr für Kevin arbeiten wollte und die Dinge die er mir angetan hatte. Mein Chef saß mir geduldig gegenüber als ich ihm alles erzählte aber er wirkte nicht überrascht, er kannte Kevin ja schon sehr lang und sehr gut. Ungern aber doch gab er nach und versicherte mir dass ich nicht mehr zu Kevin musste und Derweil auch niemand anderer von unserer Agentur. Anscheinend war einzig und allein ich ausgewählt worden für dieses Martyrium - nur ich wurde in die Hölle geschickt. Nur ich musste das Mädchen sein was weinte wenn sie allein war weil sie eigentlich mit keinem so richtig über alle ihre Erlebnisse bei Kevin reden konnte. Ich wusste dass mein Chef Kevin nicht der Polizei melden würde, dafür waren sie zu gute Freunde. Und auch ich würde nicht zur Polizei gehen denn ich wollte Kevin das nicht antun dass er ins Gefängnis musste und ich wollte auch nicht dass meine Mama eventuell etwas davon erfährt. Meine Mama hatte ein völlig anderes Bild von Kevin - für sie war er ein gönnerhafter Lustiger Mann bei dem ich nur das Büro reinigte während auch einige andere Mitarbeiter anwesend waren. Ich log damit sie sich nicht aufregte und keine Sorgen machte. Ich würde dieses Bild das sie von ihm hatte nicht zerstören. Und auch ich wollte eigentlich am liebsten die schönen und angenehmen Momente mit Kevin in Erinnerung behalten und mit der ganzen Sache einfach abschließen. Als ich aus dem Büro meines Chefs hinaus ging fühlte ich mich so erleichtert wie schon lang nicht mehr - es war vorbei. Irgendwie tat es mir leid dass ich nun mit Kevin gar keinen Kontakt mehr haben werde und dass er keine Erklärung von mir bekommen wird. Aber er wird es sich denken können warum ich nicht mehr zu ihm kommen wollte. Und ich hoffte ich hatte ihn damit nicht noch mehr zerstört als er eh schon zerstört war, aber ich glaube nicht, ich glaube über mich wird er bald hinweg sein.

Was sagt ihr dazu dass Stefanie nicht mehr für Kevin arbeiten wird?

Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen

Hungry eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt