Erinnert ihr euch noch an mich? Nein? Ich auch nicht. Wie auch immer, hier ist nun ein neues Kapitel. Viel Spaß beim Lesen und habt noch ein paar schöne Weihnachtstage :) PS: vielen Dank für 1k reads ^^
-------------------------------------------------------------------------Mit steigendem Puls ging Marla dennoch in die Richtung von Cassandras Haus, hockte sich allerdings so neben deren Auto, um nicht gesehen zu werden, aber alles zu hören. Entweder schien die Terassentür offen zu stehen oder die Stimmen einfach sehr laut. Erst jetzt konnte die Schülerin auch ausmachen, um wessen Stimme es sich noch handelte: Herr Lanz. Doch was wollte er bei Cassandra?
"Ich habe dir schon so oft gesagt, dass das mit uns ein Fehler war, es aus ist und ich habe kein Interesse daran habe, das mit dir neu aufflammen zu lassen. Kapier' das endlich!" Dieser Ton, in dem ihre Lehrerin Sprach, hatte Marla noch nie erlebt und, wenn sie ehrlich zu sich war machte ihr das doch etwas Angst. "Ach komm' schon, Süße. Wir hatten eine so schöne Zeit. Was spricht denn dagegen?", lallte Herr Lanz. Natürlich hatte er getrunken. Warum war Marla nicht überrascht? Wenn sie bedachte, wie er in einigen Geschichtsstunden eine heftige Alkoholfahne mit sich brachte, war sie eher erstaunt, dass es noch keinem anderen Lehrer aufgefallen ist.
"Ich hab' dir bereits gesagt, warum es nicht funktioniert. Und gerade eben spricht dein Zustand auch nicht für dich", blaffte Cassandra ihn an.Um doch etwas zu sehen, versuchte Marla so gut es ging, lautlos und ungesehen in den Garten hervorzuschreiten. Das gelang ihr überraschend gut und sie konnte sehen, wie Herr Lanz gefährlich langsam auf Cassandra zu ging und bitter lachte.
"Oh bitte, Cassandra. Wir wissen beide, dass es noch einen Grund gibt", meinte er ruhig und stieß einmal auf, "und dieser Grund hört auf den Namen Marla Schäfer."
Auch wenn sie es sich denken konnte, dass ihr Geschichtslehrer genau das ahnte, verlor Marla jegliche Gesichtsfarbe. Cassandra schien es ähnlich zu gehen. "Das... ist totaler Quatsch, Mirko. Du weißt nicht, was du redest." "Oh, meine Liebe", bei der Betonung wurde Marla noch schlecht, "ich weiß genau, wovon ich rede." "Selbst wenn das stimmen würde, was dich keinesfalls etwas angehen würde, hast du nicht die geringsten Beweise dafür." "Vielleicht noch nicht. Aber lass dir gesagt sein, Cassandra", Herr Lanz schien nun langsam Richtung Haustür zu gehen, "ich werde gewinnen, egal ob dich als Geliebte oder hinter Gittern. Überlege dir also genau, was du vorhast."Mit diesen letzten, gelallten Worten knallte er die Haustür zu und schien verschwunden zu sein. Marla wartete lieber noch einige Minuten, um wirklich sicher zu gehen, als sie jedoch ein Schluchzen von Cassandra hörte, konnte sie nicht anders als langsam zur Terassentür zu laufen.
Dort angekommen bemerkte die Ältere ihre Schülerin noch nicht, weshalb diese zweimal an den Türrahmen klopfte und Cassandra aufschreckte.
"Was zum Teufel machst du denn hier?", ihre Worte kamen schärfer als gewollt, doch aus gegebener Situation konnte Marla darüber hinweg sehen. Überfordert atmete die Lehrerin tief durch und wendete sich an Marla: "Wie viel hast du mitbekommen?" "Genug, um den Mistkerl noch mehr zu hassen", murmelte die Schülerin und wurde unsicher, "kann ich dir vielleicht irgendwie helfen oder... Ich sollte vielleicht lieber gehe-" "Nein! Bitte bleib. Es war nicht so gemeint." Es schmerzte Marla, Cassandra so verletzlich zu sehen, wusste aber selbst nicht, was zu tun ist, außer eine Umarmung, die Cassandra dankend annahm. Beruhigend kraulte Marla durch das blonde Haar und merkte wie sich der zitternde Körper in ihren Armen entspannte."Was machen wir jetzt?", fragte Marla vorsichtig nach. "Können wir bitte nicht jetzt darüber nachdenken? Ich... möchte einfach nur die letzte halbe Stunde vergessen", flüsterte Cassandra und war dabei Küsse auf Marlas Kiefer und Wange zu verteilen, bis sie an ihren Lippen ankam. Bevor die beiden ihre Küsse vertiefen konnten, zog Marla sich zurück: "Bist du sicher, dass-" "Halt einfach den Mund!", forderte Cassandra und lehnte sich erneut vor, wurde jedoch von Marla gestoppt.
"Tut mir leid, ich denke nicht mehr klar", entschuldigte sich Cassandra und wollte schon ihre Hände von Marlas Schultern zurückziehen, was diese aber verhinderte. "Hey, es ist in Ordnung. Ich möchte einfach gerade für dich da sein", versuchte die Braunhaarige es mit aufmunternden Worten und entlockte somit zumindest ein schwaches Lächeln.Nach einigen Minuten Stille, schaute Cassandra Marla jedoch fragend an: "Warum bist du überhaupt hierher gekommen? Du wirst wohl kaum geahnt haben, dass mit Mirko hier die Hölle los war." Zögernd biss sich die Jüngere auf die Unterlippe. Sie wusste nicht, ob ausgerechnet jetzt der richtige Moment war, mit ihr über den eigentlichen Grund zu sprechen, warum Marla hier war. Als könnte Cassandra Gedanken lesen, sprach sie weiter, nachdem sie einen Kuss auf Marlas Wange hauchte: "Hey, bitte denk nicht, dass es ein schlechter Zeitpunkt ist, um darüber zu reden. Ich weiß, ich kann dich nicht zwingen, aber sieh es als Art Ablenkung von dem Szenario gerade eben."
Die Worte ließen die Schülerin etwas verlegen lächeln und sie suchte nach den richtigen Worten. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie oder womit ich anfangen soll. Ich glaube meine erste Frage wäre, hast du etwas damit zu tun, dass meine Eltern mir die Wohnung finanzieren?" Deutlich erkennbar war, dass Cassandra nicht mit dieser Frage gerechnet hatte. Sie wollte Marlas Eltern eigentlich nicht noch schlechter reden, aber jetzt lügen, wäre genauso fatal. "Bitte sag einfach die Wahrheit, viel schlimmer kann mein Bild von meinen Eltern nicht werden." Woher weiß sie immer, was ich denke, dachte sich Cassandra kopfschüttelnd."Versprich mir, nicht auszurasten oder mich zu hassen." Marla nickte Zögernd und schaute die Blonde auffordernd an. "Ich habe ihnen eingeredet, dass das das Mindeste sei, um nicht als komplette Rabeneltern dazustehen. Deinem Vater war es ehrlich gesagt anfangs egal, was mit dir passiert und wo du wohnst. Ich habe das einfach für komplett falsch gehaltenund ich bin an dem Nachmittag total ausgerastet... Ich hatte mir eingeredet, ich hätte nur Mitleid mit dir, aber scheinbar war da mehr dahinter. " Den letzten Satz gab sie belustigt von sich. Sie sah zu Marla und bemerkte, dass sie angespannt da saß und Strich beruhigend über ihre Hand. "Ich hab' mir sowas ähnliches schon gedacht. Danke, dass du mir das gesagt hast", wisperte Marla und lehnte ihren Kopf an Cassandras Schulter.
Nach weiteren Minuten der Stille wollte Cassandra ansetzen ihre Frage zu stellen, die ihr schon seit einer Woche auf der Zunge brannte, doch sie bemerkte die regelmäßige Atmung von Marla, welche eingeschlafen war. Zu bequem, sich erst ins Schlafzimmer zu bewegen, nahm die Lehrerin sich die Decke von der Lehne der Couch und legte sich mit Marla hin. Diese schlang im Schlaf ihre Arme um Cassandra und legte ihre Lippen leicht auf ihren Hals, bis auch die Augenlider der Lehrerin immer schwerer wurden.
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Dem Verlangen verfallen
RomanceEine Kurzgeschichte, die von der 18-jährigen Marla handelt, welche eine Affäre mit ihrer 22 Jahre älteren Englischlehrerin, Cassandra Mueck, eingegangen ist. Verbotene Leidenschaft beruht zwar auf beiden Seiten, doch das kann nicht lange gut gehen...