Charlys Sicht
Weil Ella noch etwas für die Schule vorbereiten muss, fahre ich alleine auf den Reiterhof. Dort hole ich erstmal Fireflight von der Koppel, um ihn zu longieren. Da er sehr gut mitgemacht hat, waren wir schon nach einer halben Stunde fertig und ich konnte Beauty reinholen. Nachdem ich sie ausgiebig geputzt und gestreichelt habe, hole ich ihr Sattelzeug und lege es ihr an. Als ich mit allem fertig war, musste ich nocheinmal ins Haus, um von dort meinen Helm zu holen. Als ich wieder über den Hof zurück renne, sehe ich Ben mit seinem Quad am Tor stehen. Er scheint jedoch in Gedanken versunken zu sein, denn er bemerkt mich nicht. Ich hole Beauty und im Hof steige ich auf. Durch das Hufgetrappel wurden Ben und seine Freunde, die inzwischen gekommen sind, auf uns aufmerksam. Na toll. Die Idioten haben mir gerade noch gefehlt. Beauty hasst Quads und Motorräder und deshalb ging sie auch nur widerwillig durch das Tor. Ich war gerade an den Jungs vorbei, ohne einen dummen Kommentar ihrerseits und wollte den Weg in Richtung Wald entlangtraben, als Alex mich anspricht. "Hey Charly! Hübschen Ponyhengst hast du da!" Das Grinsen konnte ich mir nur mit größter Mühe verkneifen. "Hey Alex! Ich finde dein Fahrrad auch sehr schön!" Sorry, aber das musste jetzt einfach sein. "Hä?! Das ist ein Honda Motorrad. Das Beste überhaupt!" Lachend reite ich weiter, denn länger kann ich Beauty nicht beruhigen. "Und das hier ist ersten eine Stute, zweitens ein Großpferd und drittens heißt sie Beauty Sunshine und hat mit Sicherheit mehr PS als dein lahmer Roller!" " Das werden wir ja sehen!" Oh nein. Das hätte ich jetzt nicht sagen sollen. Nicht, dass Beauty langsam ist oder so, aber sie hat eine riesen Angst vor Motorrädern! "Wie meinst du das?" "Ist doch ganz einfach. Wir machen ein Wettfahren bzw -reiten. Du und ich. Wie wärs?" "Kommt nicht in Frage. Beauty würde durchdrehen!" Entsetzt starre ich ihn an. Nun mischt sich auch Ben ein. "Alex, lass sie doch einfach." Doch dieser schnaubt nur herablassend und meine Worte scheinen ihn nur noch mehr provziert zu haben und so ignoriert er Ben einfach. "Ach wirklich?! Das will ich sehn!" Und damit lässt er seinen Motor laut aufheulen. So laut, dass sogar die Pferde auf den Koppeln erschrocken wegrennen, obwohl sie ungefähr 500 Meter weit entfernt stehen. Und für meine geliebte Beauty war das einfach zuviel. Sie machte einen riesen Satz nach hintenm stieg und galoppierte buckelnd auf den Wald zu. Ihr Buckeln konnte ich zwar eine Weile standhalten, aber so aufgebracht habe ich meine Andalusierstute noch nie erlebt. Lange konnte ich das nicht mehr aushalten und zu meinem Glück beruhigte sie sich, als wir im Wald angekommen sind und sie den Lärm nicht mehr hören konnte. Beruhigend redete ich auf sie ein, die schweratmend umhertänzelte. Ich hoffte nur, dass Alex Vernunft annimmt und mir nicht hinterherfährt.
Meine Hoffnungen wurden aber schon nach wenigen Sekunden zerstört, als ich Motorgeräusche auf uns zukommen hörte. Dies konnte Beauty natürlich nicht überhören und panisch raste sie genau auf die Vier zu. Als sie das bemerkte, bremste sie abbrucht ab und machte eine 180 Grad Wendung, die ich in diesem Tempo nicht sitzen konnte und so rannte meine Sunshine ohne mich immer tiefer in den Wald. "BEAUTY!!!" Als ich aufstehen wollte, um ihr hinterher zurennen, stieß ich einen Schmerzensschrei aus. Mein linker Fuß tut höllisch weh. Ich muss wohl drauf gefallen sein. Nun hörte ich das Lachen der Jungs und drehte mich Wutentbrannt um. "Ihr Mistkerle! Ich werde euch anzeigen! Wenn ihr was passiert, dann mache ich euch dafür verantwortlich!" Ich merkte wir mir die Tränen über mein Gesicht laufen. Zum einen, weil ich Angst hatte, dass Beauty etwas zustößt und zum anderen, weil mein Fuß anfängt zu pochen. Die Jungs schalten nur lachend ihre Motoren an und sausten davon. Bei all der Aufregung habe ich gar nicht gemerrkt, dass Ben die ganze Schen wohl nicht so lustig fand. Jetzt wo ich so darüber nachdachte, merkte ich, dass er mich vorhin sogar verteidigt hat. Jetzt kam er langsam auf mich zu und hockte sich neben mich. "Alles OK?" "Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Ich habe keine Ahnung, wo mein Pferd ist und mein Fuß tut höllisch weh, und du fragst mich, ob alles OK ist? Ich glaube es hackt!" "Tut mir echt leid, was Alex da abgezogen hat, er ist sonst eigentlich nicht so." "Es ist mir momentan sowas von egal, wie Alex sonst so drauf ist! Ich will einfach nur wissen, wie es meinem Pferd geht!" "Schon gut. Warte kurz. Ich rufe meine Tante an!" Na wenigstens einer der mitdenkt. Wieso ist mir das nicht schon eher eingefallen. Vielleicht ist Beauty ja nach Hause gerannt! Da Ben weiter weg gegangen ist, konnte ich nur ein paar Brocken des Telefonats hören. "...Hey Tante Lisa. Charly und Beauty ...... Unfall....Beauty ... auf ...Hof?...Gut... Ihr gehts... gut.. Krankenhaus... Tschüß!" "Sie ist auf dem Reiterhof, ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Sie ist nur ziemlich aufgeregt. Ich bringe dich aber erstmal ins Krankenhaus!" Krankenhaus? Ich hasse Krankenhäuser! "Mir geht es gut, ich muss nicht ins Krankenhaus!" Um es ihm zu beweisen, wollte ich aufstehen, brach aber sofort wieder zusammen, als ich meinen linken Fuß belasten wollte. Gleich wird irgendein Teil meines Körpers ein Knacken von sich geben, denn ich kam dem Boden immer näher. Und irgendetwas hätte ich mir mit Sicherheit gebrochen, wenn mich Ben nicht aufgefangen hätte. Ich konnte gerade so noch ein leises "Danke" hervorbringen, denn plötzlich geschah etwas, was soweit ich weiß, noch nie geschehen ist. Ben fing an zu Lächeln!! Verwundert sah ich ihn an und das letzte was ich sah, bevor alles um mich herum schwarz wurde, waren seine wunderschönen meerblauen Augen!
Soo... Das war auch schon das drittes Kapitel. Wenn es euch gefallen hat, dann lasst doch bitte einen Kommentar oder einen Stern da! ;) Ich würde mich über jede Rückmeldung freuen!
Ich habe mal noch ein Bild hinzugefügt. Wisst ihr wer es sein könnte? Dann schreibt es in die Kommis! Ein kleiner Tip: Er ist Schauspieler und stellt in dieser Geschichte den Ben dar:D
Und bevor ihr fragt: Ja ich liebe seine Augen
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Ella und Charly
Подростковая литератураElla und Charly sind gut in der Schule, musikalisch, beliebt, haben reiche Eltern und sind ein echter Blickfang mit ihren mehr oder weniger roten Haaren. Eigentlich müsste man ja denken, dass sie alles hätten, und doch fehlt ihnen noch eine Kleinigk...