Ein ziemlich (un)normaler Abend

101 11 3
                                    

Das auf dem Bild sind Mama und Papa Kulsten (also die Eltern von Ella und Charly)

Ellas Sicht

Ich schloss die Tür und war erstaunt wie sauber es hier ist. Der Reinigungsdienst hat gute Arbeit geleistet. Die untere Etage glänzt ja wie neu!
Charly war mit mir einkaufen und wir haben tolle Kostüme gefunden. Da Mike einen Maskenball plant, war Charly der Meinung, dass wir, bzw sie, ein abgefahrenes Kostüm brauchen.
Ich habe mir ein Mintgrünes, knöchellanges, enges, trägerloses Kleid gekauft. Von der Hüfte ab, fällt es etwas weiter, sodass man ohne Probleme tanzen könnte. An der linken Hüfte ist ein Silber glänzendes Muster. Dazu habe ich eine weiße Maske mit einer weißen Rose neben dem rechten Auge und diese ist Silber verziert. Dann habe ich mir noch weiße Sandalen mit Absatz gekauft. Im Gegenteil zu Charlys "abgefahrenem" - wie sie es genannt hat- Kostüm ist meines eher unauffällig und schlicht.
Sie hat ein langes, oranges Kleid, welches oben sehr körperbeton ist und in einen weiten pauschigen Rock übergeht. Es ist ein trägerloses Kleid, mit einer Rose an der rechten Hüfte und einem silbernem Muster am Bauch. Dazu hat sie eine weiße Maske mit Federn über dem rechten Auge und Absatzschuhe.
Nach den 2,5 Stunden shoppen - ich war schon nach einer Stunde fertig, und Charly hatte auch schon eher alles, aber sie wollte trotzdem noch weitere Läden unsicher machen -, gingen wir noch in den Supermarkt um etwas fürs Abendessen zu kaufen.
Jetzt war es 17.20 Uhr und Charly wollte unbedingt Lasagne kochen - was anderes kann sie auch nicht -,  aber mir war es egal, da ihre Lasagne einfach ausgezeichnet schmeckt.
Ich fischte in der Zeit die ganzen Sachen aus unsererm Pool und ging anschließend in die Küche um den Tisch zu decken. Als ich damit fertig war, ging ich wieder zu Charly und in der Küche schlug mir ein angenehmer Geruch entgegen, der meinen Bauch zum knurren brachte. "Das riecht ja gut!" "Solange sie auch so gut schmeckt wie sie riecht, dann ist ja alles okay." "Mama wird sich freuen!" Unsere Mutter liebt Lasagne nämlich genauso wie Charly. Nur mit dem Unterschied, dass Mama keine kochen kann. "Sie ist fertig! Apropos Mama. Unsere Eltern müssten jeden Moment da sein." > Dingdong <
Wir sahen uns an und fingen an zu lachen. "Ich mach auf." Da Charly eh noch mit der Lasagne beschäftigt war, rannte ich zur Tür und ließ unser Eltern ins Haus.
Kritisch begutachtet Mama "unser" Werk und war wohl zufrieden, da sie nichts sagte. Als ich Papa ansah, wusste ich, dass er uns das mit "unserem" Werk nicht abnahm, sondern ahnte, dass hier der Reinigungsdienst seine Hände im Spiel hatte. Aber da er unserer Mutter eh nichts sagen würde, lächelte ich ihn nur entschuldigend an und sagte: "Charly hat Essen gemacht!" Mit verunsichertem Gesicht folgten mir unsere Eltern ins Esszimmer, doch als sie sahen, was Charly gekocht hat, legte sich ein hungriger Ausdruck auf ihr Gesicht. Mit bewunderndem Blick sah sich Mama die Lasagne an. "Wieso gelingt dir das immer wieder so gut und mir nicht!" Da keiner eine Antwort parat hatte, setzten wir uns und Charly gab uns jedem eine große Portion auf den Teller. Ich persönlich esse zwar lieber Pizza, aber zu Charlys Lasagne kann einfach keiner nein sagen. Während dem erzählte ich Mama von der Party und Charly unterhielt sich mit unserem Vater über seine Geschäfte und Schule und wie es mit dem Reiten klappt. So war das immer. Ich rede mit Mama und Charly mit Papa.
Charly denkt zwar, dass unsere Mutter sie hasst, aber in Wirklichkeit ist sie nur zu schüchtern um ihr zu sagen wie stolz sie ist. Schließlich ist Charly beliebt, Schulsprecherin, hübsch, Klassenbeste und erfolgreich auf Turnieren. Ich glaube,dass Mama einfach nur nicht zugeben wollte, dass sie stolz ist, weil Charly so ein Sturkopf ist. Nach dem Essen verschwand Charly in ihr Zimmer, schloss die Tür zu und drehte ihre Lautsprecher auf 100 %. Unsere Eltern regte das zwar tierisch auf, doch mich freute es, dass Charly das nur machte, wenn sie zwar alleine sein wollte, aber trotzdem glücklich war. Papa und Mama gingen in ihr Büro, von wo sie die Musik nicht mehr allzu laut hörten.
Nachdem ich den Tisch abgeräumt hatte setzte ich mich auf das Sofa und schaltete den Fernseher an. Ich schaltete von Sender zu Sender, doch es kam einfach nichts was mich interessierte.
Schließlich blieb ich bei einer Soko hängen, die mich zwar nicht wirklich interessierte, aber es war immer noch besser als "How I met your Mother". Ich holte mir noch eine Packung Kekse aus der Küche und machte es mir auf dem Sofa bequem. Anfangs konnte ich die laute Musik, die aus Charlys Zimmer kam, gut verdrängen. Doch als es gerade echt spannend war, weil gerade eine ziemlich verrückte Verfolgungsjagd began, wurde die Musik immer nervtötender. Letztendlich führte es dazu, dass ich wütend aufsprang und die Treppe hoch sprintete. Oben klopfte ich an Charlys Tür, doch ich erhielt keinerlei Reaktion, also platzte ich ohne Erlaubnis in das Zimmer und was ich da sah, ließ meine Wut sofort verfliegen. Charly lag schlafend in ihrem Bett. Ein Buch lag aufgeschlagen neben ihr, und in der Hand hielt sie ihr Handy. Wie friedlich sie aussieht, wenn sie schläft, aber das tun wahrscheinlich alle. Ich nahm das Buch, legte ein Lesezeichen in die aufgeschlagene Seite, klappte es zu und legte es neben das Bett. Dann nahm ich ihr das Handy aus der Hand und wollte es gerade zu dem Buch legen, als mein Blick auf das Display fiel. Sie hatte 13 Anrufe In Abwesenheit! Ich bin zwar nicht so der Typ, der das Handy seiner Schwester ausspioniert, aber es interessierte mich sehr, wer sie so oft angerufen hatte und wen sie nicht sprechen wollte. Denn der erste Anruf war kurz nach dem Essen und da war sie noch wach. Also entsperrte ich ihr Handy und sag mir ihre Nachrichten an. Die ersten waren von ihrer Freundin und einem Freund aus der Schule und dann war da noch eine SMS von einer unbekannten Nummer. Als ich sie öffnete laß ich mir nur den Namen durch, schaltete den Display aus und legte das Handy neben das Bett. Dann deckte ich meine große Schwester zu und ging dann leise aus dem Raum. Natürlich nicht ohne das Radio etwas leiser zu stellen. Wieso hat er sie so oft angerufen? Und wieso hat sie keinen Anruf angenommen? Lauter solcher Fragen schwirrten in meinem Kopf herum und ich wollte gerade den Fernseher ausschalten, als sich meine Aufmerksamkeit auf mein Handy richtete, da es vibriert hatte. Also nahm ich es in die Hand und sah, dass ich eine Nachricht von einer unbekannten Nummer bekommen hatte. Ich öffnete sie und...

Charlys Sicht

Ich wachte auf und das erste was mir auffiel war, dass erstens mein Radio leiser geworden ist, zweitens ich zugedeckt bin und drittens mein Buch und mein Handy auf dem Boden liegen. Also stand ich auf und ging verschlafen in die Küche. Lange hatte ich wohl nicht geschlafen, denn als ich in der Küche auf die Uhr sah, war es erst 20.35 Uhr. Ich wollte mir gerade Orangensaft einschänken, als ich von einem Schrei so erschreckt wurde, dass der Saft auf den Boden spritzte. Dieser Schrei war unnormal, denn er war lang, sehr lang. Ich stellte mein Glas auf den Tisch und rannte ins Wohnzimmer, wo ich den Schrei vermutete. Da stand Ella und starrte wie gebannt auf ihr Handy. "Sag mal hast du gerade so geschrien?" Als sie mir nicht antwortete, sondern nur weiter auf ihr Display starrte, fragte ich sie noch, ob sie in meinem Zimmer war. Doch auch darauf gab sie mir keine Antwort. Verwirrt stellte ich mich neben sie und tippte ihr auf die Schulter. "Huch!! Mann Charly, du hast mich vielleicht erschreckt. Ich dachte du schläfst!" "Erstens bin ich eine Frau, zweitens hast du mich erschreckt mit deinem Schrei und drittens, ja ich habe bis gerade noch geschlafen. Und jetzt sag endlich was los ist!" Doch statt zu antworten, grinste sie mich nur an und hielt mir ihr Handy hin. Mit gerunzelter Stirn, sah ich erst Ella an und dann das Display. Als ihre Nachricht gelesen hatte, fing auch ich an aufgeregt durch das Zimmer zu hüpfen. "Das ist ja cool! Du hast ein Date!" "Naja, dazu müsste ich ihm erstmal zusagen!" Sie hat noch nicht zugesagt?! Also nahm ich ihr kurzerhand das Handy aus der Hand und tippte schnell ein "Ja gerne" ein und drückte auf senden. "So, jetzt hast du ein Date! Was ziehst du an?" Entgeistert sah sie mich an. Ich weiß nicht. Ich glaube ich habe gar nichts passendes!" "Ach quatsch! Natürlich hast du was und wenn nicht, dann nimmst du eben was von mir." "Bloß nicht!" "Haha. Sehr witzig. Komm lass uns was raus suchen! Dann hast du morgen nicht so ein Stress!" Ich freue mich richtig für Ella. Sie hat ein Date. Um genau zu sein, ist es ihr erstes Date. Es haben sie zwar schon viele Jungs gefragt, aber sie hat immer abgesagt -meistens zumindest.
Ach ja. Die Nachricht war übrigens von Merlin und er hat sie gefragt, ob sie sich morgen Nachmittag im Park treffen wollen.

"Ach ja Charly. Wieso hat dich Ben eigentlich so oft angerufen?" Hat Ella etwa auf mein Handy geguckt?

Na, wars spannend? Wenn ihr wissen wollt, wie das Date zwischen Ella und Merlin verläuft und warum Ben Charly so oft angerufen hat, dann lest doch einfach das nächste Kapitel, was wir so schnell wie möglich schreiben werden
Und bitte, bitte lasst doch ein Vote da, wenn es euch gefallen hat

Ella und CharlyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt