Die Aussprache

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Charlys Sicht

Und plötzlich wurde ich von der Straße gezogen und fand mich in zwei starken Armen wieder, die mich an einen warmen Körper drückten. Ich wusste zwar nicht wer es war, dessen Atem ich in meinem Nacken spürte, doch es war mir egal. Denn es fühlte sich gut an und das war das einzige was gerade zählt. Ich fühlte mich geborgen und weinte, weinte, bis ich nicht mehr konnte. Danach fühlte ich mich schon viel besser und meine Kopf sagte mir, dass ich mich jetzt bedanken sollte, doch mein Bauch sagte mir, dass ich nichts machen sollte, da es sonst alles zerstören würde. Da ich jedoch von Natur aus sehr neugierig war, musste ich einfach wissen, wessen Herzschlag ich an meinem linken Ohr fühlte. So sah ich mit verweinten Gesicht auf und sah... Und sah in diese wundervollen blauen Augen. NEIN, HALT! Was sage ich denn da? Diese wunderschönen Augen gehören doch der Person, die ich im Moment am meisten verabscheuen sollte! Also befreite ich mich schnell aus der Umarmung, sagte, dass ich ihn nie wieder hier sehen will und rannte wieder nach Hause.

Ellas Sicht

Meine Schwester kam mit einem ziemlich verweinten Gesicht ins Wohnzimmer geplatzt und schmiss sich auf das Sofa und vergrub ihr Gesicht in einem Kissen!
"Hey, was ist denn los? Ist was passiert?" Als Charly nicht antwortet, sondern nur weiter unser neues Sofa vollheult, sagte ich:"Hey große Schwester! Ich rede mit dir und auch wenn du gerade keinen Bock hast mit mir zu reden, es ist mein Geburtstag und ich sage, du sollst mir antworten!" Sagte ich mit viel Ironie in meiner Stimme. Und tatsächlich hatte ich sie dazu gebracht, ein, zwar nur kurzes und leises, Lachen von sich zu geben! Ich wusste, dass es wirkt.
"Du hast gar nicht mehr Geburtstag! Das war gestern du Dummie." Jetzt setzte sie sich neben mich und grinste mich frech an. "Du hast echt Stimmungsschwankungen! Erst heulst du unser NEUES Sofa voll und dann lachst du!" "Ich weiß doch, deshalb habe ich doch geweint." "Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Erzähl!" Sie sah mich zwar zweifelnd an, doch letztendlich fing sie doch an zu erzählen. "... Und dann waren da plötzlich diese Scheinwerfer und ich konnte mich nicht mehr bewegen und dann..." "Sag mal bist du von allen guten Geistern verlassen? Wieso rennst du denn auch auf die Straße!?" "Jetzt lass mich doch erstmal ausreden, dann kannst du mich immer noch anschreien! Also weiter... Dann hat mich plötzlich jemand gepackt und von der Straße gezogen. Dann hat derjenige mich getröstet und in den Arm genommen und es hat sich so gut, so richtig angefühlt und deshalb habe ich es zugelassen. Doch als ich dann aussah und diese Augen sah..." "Was denn für Augen? Sag schon? Wer hat dir das Leben gerettet! Egal wer es ist, ich liebe ihn!"  Aus irgendeinem Grund musste meine, gerade noch traurige, Schwester anfangen zu lachen und konnte nicht mehr aufhören. "Was denn? ERZÄHL!" "Jaja, schon gut. Du hast mich doch unterbrochen!
Also es waren die Augen von...Naja halt von Ben."  Okay. Ich musste echt komisch aussehen, wie ich meine Schwester anstarrte. "Das ist nicht dein Ernst!" "Doch! Und du musst ihn jetzt lieben!" Kichernd sprang Charly auf und rannte um das Sofa rum. "Na warte, das kriegst du zurück! Du musst ihn jetzt nämlich lieben, weil ich ihn nicht mehr will!" Ich sprang auf und wollte Charly hinterher rennen, doch sie blieb wie versteinert stehen, als ich das sagte. "Was ist denn?" "Das tue ich doch schon." "Was?" Was tut sie schon? "Naja, ihn lieben!" "Haha, der war gut." Doch an ihrem Blick bemerkte ich dass es mit absoluter Sicherheit kein Scherz war. "Aber wir haben uns doch geschworen..." "Man Ella! Kapier es doch endlich! Verdammt nochmal! Ich liebe ihn, obwohl er total bescheuert ist. Und ich kann nichts dagegen machen!" Das ist doch unmöglich! Charly und ich haben uns geschworen, dass wir uns nie in einen Bad Boy verlieben würden. Und was passiert hier gerade? Genau das Gegenteil. "Ja gut. Aber Ben? Ich meine, wieso Ben?" Charly zuckte nur mit den Schultern und warf sich wieder auf's Sofa. Langsam setze ich mich neben sie und nahm sie in den Arm. "Egal was passiert. Wir sind Schwestern und zusammen schaffen wir alles! Wir überstehen zusammen alles! Auch die Liebe!" Nach ein paar Minuten des Schweigen, fing Charly, schon wieder lächelnd, zu reden. "Apropos Liebe. Was läuft eigentlich zwischen Merlin und dir?" Entsetzt, aber auch irgendwie ertappt, sprang ich auf und rief: "Gar nichts läuft da!" "Sicher?" "Nein! Verdammt!" "Das ist mein Wort!" Lachend vielen wir uns in die Arme, als Charly sagt: "Du stinkst!" Und damit stellte sie sich einen Meter weiter weg. "Wie viel hast du denn getrunken?!" "Naja, weis nicht mehr so genau, ein paar Flaschen waren es schon." Kleinlaut sah ich meine große Schwester an. "Ein paar Flaschen?! Bist du verrückt geworden?" Als ich ihr nicht antwortete - Was sollte ich darauf auch antworten? - fragte Charly, ob wir nicht einen Film angucken wollen. Als ich anfing laut schreiend durch unser Wohnzimmer zu hüpfen, nahm Charly das wohl als ein ja und holte den Fernseher wieder ins Wohnzimmer. In der Zwischenzeit rannte ich in mein Zimmer  und schnappte mir den erstbesten Liebesfilm, den ich fand.

Während dem Film -ich war kurz vorm einschlafen - bekam Charly eine SMS von unserer Mutter.
  >  Kommen heute so etwa um zwei nach Hause! Ich hoffe ihr feiert nicht mehr und nachher ist alles aufgeräumt! Und wehe ihr seid betrunken! <

Oo. Betrunken, das war ich mit Sicherheit und aufgeräumt? Naja das können wir auch noch nachher machen.
"Naja, ich antworte jetzt mal lieber nicht." Da muss ich ihr zustimmen.
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Sabines (Mutter von den Schwestern) Sicht

OMG! Was ist denn hier passiert! Habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt? Ich sagte aufgeräumt! Kaum kommt man durch die Wohnungstür, stand man schon mitten in Müll und Bierflaschen! Wo sind denn nur die beiden! Oh nein! Da lagen sie mitten im Wohnzimmer auf Dem Sofa, bzw daneben! Ella lag auf dem Fußboden mit dem Bauch auf dem Boden und hielt die Fernbedienung unseres Fernsehers in der einen und einen leeren Packung Chips in der anderen Hand. Und Charly lag auf dem Sofa. Mit dem Kopf fast auf dem Boden und den Beinen über der Lehne! Boar. Und.Die Ella stank nach Alkohol! Es wird Zeit zum "AUFSTEHEN!!!" Wie erwartet fiel Charly vor Schreck vom Sofa und gleich noch mit auf Ella drauf. Was wahrscheinlich auch gut war, da sie sonst nicht aufgewacht wäre. Charly setzte sich mühselig auf, während sich Ella einfach umdrehte etwas wie 'noch 5 Minuten' murmelte und dann weiter schlief. Ganz ehrlich was hab ich für Kinder?! Charly war mittlerweile aufgestanden und kam auf mich zu. "Eh hallo Mama... Was macht ihr den schon hier?" "Habt ihr mal auf die Uhr geschaut es ist 14 Uhr und ihr liegt hier in mitten einer Müllhalde auf dem Boden und pennt!" Und außerdem stinkt Ella nach Alkohol. "Eh ja sorry. Wir räumen schon noch auf und das mit den Alkohol, da kann ich nichts dafür. Sie ist 16 geworden und hat das erste mal soviel getrunken. Kein Wunder, dass sie so dicht ist. Aber dafür war die Party echt cool. Bis auf das Ende." Den letzten Satz sagte sie zwar nur leise, aber ich hörte ihn trotzdem. "Wie meinst du das? Ist etwas passiert?" " Nene. Alles gut."
"Gut. Ich werde jetzt zusammen mit eurem Vater einen Ausflug machen und wenn wir heute abend 18.00 Uhr wieder komme, dann ist hier aufgeräumt und das Essen ist fertig! Verstanden? Und wehe Ella ist dann noch so dicht!" "Ja! Ist gut. Tschüß. Schönen Tag euch!" Was soll das denn jetzt. Da hat mich meine Tochter gerade aus unserem Haus rausgeworfen und die Tür zugemacht! Naja was solls. Hauptsache das Haus ist nachher wieder sauber.

Charlys Sicht

So. Jetzt muss ich erstmal Ella wach bekommen. Wasser! Ich brauche wässer. Viel Wasser. Den Eimer mit eiskalten Wasser, schüttete ich über sie und so schnell war sie noch nie wach. "Ella! Du Schlafmütze! Wir gehen shoppen!" "Shoppen? Ich dachte wir müssen sauber machen und kochen?"  Na sieht mal einer an, die hat ja doch zugehört. "Ach nö. Wer putzt denn schon freiwillig sein Haus, wenn er viel Geld auf dem Konto hat! Außerdem hat Mike uns gestern auf seinen Maskenball eingeladen! Da brauchen wir was schickes!" "Reinigungsdienst!", riefen wir beide gleichzeitig, klatschten uns ab und rannten die Treppen hoch um uns umzuziehen, da wir immer noch die Sachen von gestern an hatten. In meinem Zimmer schnappte ich mir mein Handy und rief den Reinigungsdienst an. Dann machten wir uns auf den Weg, jedoch mussten wir noch an der Tür warten, auf den Reinigungsdienst. Als er dann endlich da war, sagte ich zu ihm: "Hallo! Schön, dass ihr da seid. Ihr müsst einfach nur die untere Etage komplett putzen und die Terrasse mit dem Garten. Um den Pool kümmere ich mich selbst. Bis halb sechs muss alles fertig sein. Viel Spaß!" Dann ließ ich sie noch schnell ins Haus und dann rannten Ella und ich lachend weg, in Richtung Stadt!

Wir hoffen, es hat euch gefallen. Wenn ja, dann lasst doch bitte mal ein paar Votes da.

Ella und CharlyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt