Ein Kissen, das mir ununterbrochen auf die Schnauze geschlagen wurde, weckte mich auf. Ich öffnete meine Augen und sah in die hellwachen Augen von Victoria. „Dich aufzuwecken ist ein wahrer Kampf, weißt du das?!", flüsterte sie, weil die anderen Mädchen im Raum noch schliefen. Unabsichtliche starrte ich sie mit meinem Smaragdgrün an. Sie riss ihre Augen vor Schreck auf. „Wow Ellie, dieser Blick ist ziemlich.... intensiv.". Ich liebe diesen Blick! Der lässt Mensch richtig einschüchtern und bei meiner Zwergenhafte Gestalt, hat man den Smaragdgrün praktisch als Schutz. „Merk dir das: ich hasse es lieblos geweckt zu werden. Mein ganzer Tag ist ab dahin versaut! Okay?!.", verdeutliche ich es Victoria. Sie nickte als sei es ein Befehl und zog mich aus dem Bett. Ich stöhnte auf und versuchte mich an meiner Bettkante festzuhalten, während Victoria versuchte mich mit aller Kraft raus zu zerren. Und sie ist verdammt stark muss man hinzufügen. „Ich will nicht. Gib mir noch eine Stunde!", sagte ich angestrengt. Auf einmal kam ein „Shhh!" von dem Mädchen, das gegenüber von mir schlief. Ich habe mich so erschrocken, dass ich mein die Kante los ließ und nach hinten fiel. „Danke!", rief Victoria zufrieden zum Mädchen, die aber nur ein „Jaja", erwiderte. Victoria nahm mein Fuß und schliff mich durch den dreckigen Boden ins Badezimmer. „Also mach dich fertig. Ich bin in zehn Minuten wieder da.", befiehl sie und schloss die Tür hinter sich. Ich starrte mich im Spiegel an und war geschockt und angewidert gleichzeitig. Getrockneter Saber lief mir bis zum Kinn hinunter, wie sonst eigentlich auch immer. Meine Haare sahen wir ein Vogelnest aus und mein Atem roch nach Butterbier. Ehrlich gesagt war ich nur angewidert von mir.
Als ich mich das nächste mal im Spiegel anguckte, war ich befriedigter. Meine Müdigkeit habe ich aus meinem Gesicht raus gewaschen, meine Mähne in ein Pferdeschwanz gezähmt und mein Atem roch jetzt nach angenehme Minze. „Bist du fertig? Ich habe etwas für dich!", rief Victoria von der anderen Türschwelle aus. „Ja, komm rein.". Sie riss die Tür auf und strahlte mich an. „Bist du bereit!". Aus irgendeinem Grund gab mir das Gänsehaut. Es waren noch ein paar Wochen bis Weihnachten, aber gegen ein früheres Geschenk hatte ich nichts. Sie fing an mit ihren Augenbrauen ganz mysteriös rum zu wackeln, was jetzt etwas verstörender auf mich wirkte. „Eins, zwei und DREI!!", sie schrie die letzte Ziffer unglaublich laut, so das mindestens fünf Shhh!' s aus dem Schlafsaal kamen. Und als ich das Geschenk vor meine Augen hatte, war ich mehr verwirrt als enttäuscht. Sie zeigte mir eine Quidditch Uniform, die definitiv schon benutzt wurde. Sie hatte große braune Flecken hier und da, die wahrscheinlich vom Dreck kamen. Und einpaar Löcher an den Ärmeln und Knien. Eigentlich würde man ziemlich Draufgängerisch damit aussehen. Victorias blickte hielt an mir voller Erwartungen, während ich ihren ganzen Stolz (zumindest sowie sie es hochhielt, wirkt es so) musterte. Es sah schon ganz cool aus und fürs trainieren würde es vollkommen ausreichen und dann hätte ich eine wahre Ravenclaw Uniform. Als Victoria schließlich bemerkte, dass ich nichts sagte, fing sie einfach an mit sprechen: „Das war meine erste Uniform und ich habe sie wegen den ganzen Erinnerungen behalten.". Sie betrachtete das gute Stück träumerisch. „Es wird dir passen vertrau mir. Du hast kurze Beine, bist zierlich und hast gute Kurven. Fazit: du wirst da perfekt rein passen.", rasselte sie runter. Ich hatte keine andere Wahl ich musste es anziehen. Wenn es bloß nicht so aussehen würde, als hätte es gleich beide Weltkrieg überstanden, wäre ich sogar richtig aufgeregt das anzuziehen. Ich sagte nur ein kurzes: „Okay." Zog mein Pyjama aus und schlüpfte dann auch schon, wie als wäre es für mich gemacht, in die Uniform. Victoria betrachtete mich, als hätte ich ein Hochzeitskleid an und musste mit Tränen kämpfen. „Perfekt.", hauchte sie. Ich lächelte sie an und konnte es kaum erwarten bis sie endlich sagt „Okay sollen wir in die große Halle und Frühstücken?" oder so was ähnliches. Ich glaube, das war der einzige Grund warum ich nicht nochmal ins Bett gerannt bin, als Victoria aus dem Badezimmer gegangen ist. Ich habe unfassbaren Hunger und deshalb versuchte ich auch Andeutungen zu machen endlich in die große Halle zu gehen, doch ihre Augen waren mehr auf mein Outfit fokussiert. Dann fing ich an zu schnipsen und dann richtete sie auch ihren Blick auf mein Gesicht. „Können wir....", Victoria unterbrach mich in dem sie anfing mich mehrmals um meine eigene Achse zu drehen. „Wenn ich dich so sehe, werde ich ganz nostalgisch.", und wieder fing sie an mit Tränen zu kämpfen. „Victoria, das ist ja alles schön und gut, aber wenn ich nicht gleich was esse, werde ich einfach diese Uniform auffuttern!", sagte ich. Sie sah mich geschockt an und zerrte mich dann aus dem Schlafsaal raus. Ich frag mich, wann sie mich endlich selbstständig aus einem Raum rein und raus laufen lässt. Und die Warnung nahm sie anscheinend auch zu ernst. Möglicherweise hätte ich nur den Ärmel gegessen. Der Rest war zu schmutzig.In der großen Halle saßen sehr wenige Leute. Hier ein paar bei den Gryffindors und da ein paar Hufflepuffs und fast gar keine Slytherins. Außer Malfoy und seine Gang. Die Halle sah etwas ausgestorben aus. Es waren, bis auf ein paar Geflüster, kaum etwas in der Halle zu hören. Der richtige Lärm kam von zwei Jungs am Gryffindor Tisch, die versuchten irgendwelche Zaubersprüche richtig auszuführen, aber es explodierte die ganze Zeit einfach nur vor deren Nase auf. „Irgendwann wirst du es hinbekommen, Seamus.", sagte der eine Junge lachend zu dem, der vor lauter Explosionen, eine Visage voll mit Asche hatte. Victoria und ich liefen Richtung Ravenclaw Tisch und sie gossen uns Kürbissaft ein, während ich den Geruch vom Ei und Toast praktisch inhalierte. Gerade als Freude in mir überquoll und ich einen großen Biss nehmen wollte, sah ich wie Victoria verloren die Kanne des Kürbissaftes anstarrte. Wie wehe es auch tat, musste ich mein Toast hinlegen. „Alles okay?", fragte ich. Sie schaute mich schnell an, als hätte sie nicht erwartet, dass ich bemerken würde wie träumerisch sie durch die Gegend guckt. Sie veränderte ihren Gesichtsausdruck in ein verkrampftes Lächeln. „Nein, alles gut", antwortete sie. Ich guckte sie ernst an. Ihre Mundwinkel gingen von ihrem verkrampften Lächeln runter und sie seufztet auf. „Einverstanden.", sie seufzte erneut „Ich habe mich gestern Abend, nachdem wir unten im Gemeinschaftsraum saßen, mit Paul gestritten.". Und wieder ein mitleidiges seufzen. Immer diese Beziehungsprobleme, da hat man ja gar keine Lust selber in einer zu sein. „Worüber den?", fragte ich mitleidig. „Wegen dem, was im Drei Besen passiert ist. Ich habe ihn wegen seiner nervigen Art angesprochen und er ist natürlich ausgerastet und meinte, dass ich total übertrieben habe und nur, weil ich der Captain bin, ich die Meinungen der anderen trotzdem akzeptieren sollte", sie stoppte kurz als zwei Ravenclaw Mädchen an uns vorbeiliefen. „Und natürlich akzeptiere ich die Meinung meiner Spieler, aber ich akzeptiere nicht irgendein billiges Gelaber.", fügte sie noch hinzu. „Ich sag dir jetzt mal was, was Laura, meine Cousine ständig über Jungs Probleme sagt: Jungs sind scheiße, also lass es gleich!", schrie ich schon fast. Victoria fing an zu lachen. „Ellie, du bist echt eine tolle Freundin.", sie wischte sich ein Lachträne weg „Und Laura hat nicht unrecht, aber in einer Beziehung zu sein kann auch wirklich....schön sein.". Bei Freundin habe ich abgeschaltet. Also sind Victoria und ich jetzt Freunde? Ich habe dieses Wort schon seid einer Weile nicht mehr gehört. Zumindest nicht im Zusammenhang mit mir. Aber ich ließ mir im Gesicht nichts anmerken (hoffte ich zumindest!) und sagte nur: „Schön, dass ich dich zum Lachen bringen konnte." Und da das Liebesdrama jetzt geklärt war, strahlte ich mein Frühstück an. „Okay, lass uns einfach nicht mehr über ihn reden, sondern lass uns einfach essen.", sagte ich aufgeregt. Victoria lächelte mich schwach an. Nachdem ich den ersten Biss nahm, fühlte ich schon die Energie durch meinen Körper strömen. Auf einmal schob Victoria mein Teller zur Seite und legte so etwas wie eine Karte vor mich hin. Ich schaute sie böse an. Darauf waren irgendwelche Sachen drauf gezeichnet. „Also Ellie, das ist ein Spielplan. Ich habe ein aus dem letzten Schuljahr rausgesucht und...". In meinen Gedanken brach ich sie einfach ab. Meine Augen schwanke immer wieder auf mein Teller hinüber. Bis Victoria tatsächlich von einem leisen Krähen unterbrochen wurde. Die Eulen Post. Victorias Brief landete genau vor ihr und meiner im Apfelkorb. In der Zeit in der ich mich aufraffen und zum etwa fünf Meter entfernt Apfelkorb lief, hatte Victoria ihren Brief schon geöffnet und angefangen zu lesen. Als ich zurück auf mein Platz plumpste, sagte Victoria wütend: „Nein, nicht dein Ernst.". Sie schmiss den Brief zur Seite und nahm ein groß Schluck Kürbissaft.
Fortsetzung folgt.....
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It's a Hogwarts Mystery
FanfictionHogwarts wird als die Zeit deines Lebens beschrieben. Etwas woran du dich sogar im Jenseits erinnern wirst. Zumindest sagt das, die Grandma von Eleanor fast jeden Tag, seitdem sie ihren Hogwartsbrief bekommen hat. Tja, die 14 jährige Ellie war auf d...