„Ellie, würdest du mit mir zum Tresen um Butterbier zu holen?", fragte Victoria mich, nach einer langen Pause der Stille, bei uns am Tisch. Ich nickte und wir liefen nach vorne. Wir gingen zu so einer Art Bar Abschnitt, bei dem man sich was bestellen konnte. Sofern mochte ich den Stil vom drei Besen. Es schien zwar alt und schäbig, doch es hatte seinen eigenen Charakter. „Sie werden dich mögen", wiederholte ich Victorias Worte, die sie mir vorhin ins Ohr geflüstert hatte. Sie schaute ein wenig beschämt auf den Boden. „Sophie ist eigentlich gar nicht so. Sie hat nur so etwas wie ein Verteidigungsmechanismus, den sie gerne einsetzt, wenn Sie neue Leute kennenlernt. Nur ein paar Tage und sie wird dich mögen. Wirklich sie ist eine richtige sü..", das letzte Wort konnte Victoria nicht vervollständigen, denn ein Kellner kam plötzlich hinter der Theke hervor und sagte mit einem freundlichen Ton: „Kann ich euch beiden irgendetwas bringen?"
Victoria nickte und sagte: „Könnten wir vielleicht sieben Butterbier bekommen? Und drei bitte mit Ingwer. Danke!" Warum sieben?, überlegte ich. Es sind nur: Daniel, Sophie, Tommy, Victoria, Paul und ich und das sind keine sieben. Ich dachte mir, dass sie sich einfach nur um eins verzählt hatte und deshalb rief ich den Kellner zurück: „Entschuldigung, aber wir brauchen nur sechs Butterbier!"
„Nein, sieben stimmt schon!", rief Victoria kurz nach mir zum Kellner. Ich schaute sie verwirrt an. Denselben Blick hatte der Kellner, während er in ein hinterzimmer lief. Will sie meine Mathe Skills auf die Probe stellen?
„Victoria, wir sind nur zu sechst!"
„Ja, im Moment sind wir noch sechs. Nate kommt noch. Wir haben gesagt, dass wir ihm schonmal ein Butterbier holen werden. Er hat nämlich noch Zaubertränke bei Snape und wir wissen alle wie Snape ist. Wenn er sein Unterricht verlängern möchte, dann tut er das auch", sagte sie. Nate kommt noch? Ich habe gemischte Gefühle gegenüber diesem Typen. Ich gebe zu, er ist ziemlich gutaussehend und attraktiv, aber ich finde ihn irgendwie merkwürdig. Zum Beispiel habe ich ihn noch nie sprechen hören. Okay, wir haben noch nie mit einander geredet oder uns oft gesehen, aber wenn ich ihn mal mit seinen Freunden sah, hörte ich immer nur sie reden. Vielleicht finde ich ihn sogar etwas unheimlich. Und außerdem will ich immer noch wissen warum er die letzten drei Jahre nicht nach Hogwarts gegangen ist! So viele Fragen.
Als wir immer noch an der Theke standen und der Kellner von dem Hinterzimmer zurück kam, lächelte er und sagte: „Ihr könnt euch schon hinsetzten. Einer meiner Kollegen wird euch euer Butterbier bringen."
„Oh, könnten sie noch Biskuites auf die Liste schreiben. Danke!", sagte Victoria plötzlich noch. Der Kellner nickte zustimmend und kümmerte sich dann um die Leute, die hinter uns standen. „Ich dachte, du und deine Freunde kommen oft genug her, um zu wissen, dass die Kellner zu den Tischen kommen?", fragte ich sie etwas belächelnd. Sie lachte kurz auf und sagte dann: „Das war dass erste mal, dass ich die Bestellung übernahm." Sie setzte noch ein beschämtes Lachen hinzu.
Nach wenigen Minuten kam auch schon eine Kellnerin zu uns und legte jeweils einem von uns Butterbier und Biskuites auf den Tisch. „Wem gehört das letzte?", fragte die Kellnerin mit dem letzten Butterbier in der Hand. Doch bevor Victoria ihr antworteten konnte, kam Nate aus dem nichts, nahm der Kellnerin das Butterbier aus der Hand und sagte mit einem sehr leichten Lächeln: „Das gehört mir. Danke." ,dann wendete er sich zu den anderen und gab Tommy, Paul und Daniel ein Handschlag und Sophie stand sofort auf und gab Nate ein Kuss auf die Wange. Victoria blieb sitzen und gab ihm einfach nur ein High Five. Ich musste mir erstmal seine Stimme einprägen. Sie war so wie ich sie mir vorgestellt hatte. Tief und neutral. Mich bemerkte er gar nicht. Er setzte sich einfach neben Paul und der sagte: „Okay, da wir jetzt alle hier sind, würde ich sehr gerne was über unsere Spielpläne besprechen...", plötzlich stoppte er und schaute mich an. „Ellie, nimm das nicht persönlich, aber du darfst dabei nicht zuhören." Ich schämte mich ganz kurz. Ich kam mir vor wie eine Klette, die man raus popeln muss, damit mit sie irgendwann mal weg geht.
„Klar, ruft mich einfach wenn ihr fertig seid", sagte ich und wollte aufstehen, doch Victoria griff nach meinem Handgelenk, schaute Paul an und sagte im befehlerischen Ton: „Ellie bleibt hier!" „Ich glaube eher nicht!", antwortete Paul mit einem bissigen Ton. „Ich glaube, dass ich dich daran erinnern muss, dass ich der Captain bin, Paul!", erwiderte sie mit dem gleichen Ton. Paul und Victoria schauten sich mit einem Todesblick an und warteten bestimmt nur darauf, dass der andere aufgibt, doch keiner gab auf.
„Lasst sie doch hier, das ist doch kein Drama!", sagte Daniel genervt.
„Nein, sie ist nicht im Team! Und außerdem haben wir schon einmal so ein ähnlichen Fehler gemacht!", feuerte Sophie zurück.
„Da muss ich Sophie zustimmen!", rief Tommy.
„Leute! Was ist mit euch los!", rief Victoria sauer in die Runde.
„Nein, es ist wirklich nicht schlimm, Victoria. Ich verstehe das total. Ich bin nicht im Team, also hab ich nichts in eurem Meeting zu suchen", ich sprach sehr vorsichtig zu Victoria. Ich nahm mein Butterbier und setzte mich auf die andere Seite des drei Besen.
Nach etwa zehn Minuten, und meinem zweiten Butterbier, waren sie immer noch nicht fertig mit ihrer Besprechung, obwohl Streit besser trifft. Victoria hat mindestens schon zweimal Tommy angeschrien und dann hat er wiederum sie angeschrien und dann hat Paul sie verteidigt und so weiter und sofort. Als die Kellnerin, die uns vorhin auch schon bedient hatte, an mir vorbei lief rief ich sie zu mir: „Entschuldigung, könnte ich vielleicht nochmal ein Butterbier haben?" Sie guckte mich unglaubwürdig an. „Echt?"
„Ja, warum nicht?", fragte ich verwirrt.
„Ich meine, du hattest schon zwei und du bist ein wirklich kleines und zierliches Mädchen. Butterbier stopfen eigentlich ziemlich schnell. Wo passt das alles rein?"
„Bei mir stopfen sie anscheinend nicht so sehr. Dann müsst ihr was an eurem Rezept verändern, denn ich bin alles andere als satt." Sie lachte ganz kurz und schaute dann zu der streitenden Gruppe rüber. „Bist du denn nicht mit diesen Leuten gekommen? Warum hast du dich hier hin gesetzt?", fragte sie freundlich.
„Die sind im Quidditch Team und ich nicht. Sie müssen irgendetwas für ihr Spiel besprechen."
„Okay, während du wartest kannst du noch ein Butterbier trinken, das aufs Haus geht, damit du nicht einmal wagst unser Rezept in Frage zu stellen."
„Danke! Echt nett von Ihnen!" Sie zwinkerte mir kurz zu und ging dann.
Während ich noch auf mein Butterbier wartete, wagte ich ein Blick zum Tisch der anderen. Die haben so viel gestritten und geschrien, dass ich dachte wenn ich jetzt gaffe, mache ich die Situation nicht besser. Also versuchte ich sehr unauffällig zu ihn rüber zu guckte. Sophie warf eine komplett verwirrte Miene auf den Spielplan, Tommy und Daniel stritten über irgendwelche Spielzüge, Victoria und Paul versuchten die beiden Jungs zu beruhigen und Nate saß einfach nur da, aß Biskuites und trank ab und zu von seinem Butterbier mit den Füßen auf dem Tisch.
„Leute, über was streiten wir überhaupt?", rief Victoria in die Runde.
„Wer hat diesen Spielplan gezeichnet?", fragte Sophie vorwurfsvoll.
„Oh Danke Soph! Nächstes mal kannst du drei Stunden dran sitzen!", schrie Daniel sie an.
„Daniel checkt einfach nicht, welche Züge ich für die Jäger eingeplant hatte. Darüber streiten wir!", rief Tommy.
„Ich habe sie verstanden.... ich finde sie nur dämlich.", sagte Daniel genervt.
„Ich hau ab", sagte Nate ruhig und stand auf. Alle am Tisch guckten ihm hinter her.
„Nate, du kannst jetzt nicht einfach gehen", sagte Victoria.
„Glaubst du ich habe die Nerven, mir noch eine weitere Sekunde euer Gejammer an zu hören", sagte er und seine Stimme wurde schon etwas lauter.
„Seht ihr! Selbst Nate hat kein Bock mehr", sagte Paul. Und plötzlich fingen die fünf wieder an zu streiten und Nate stand nur daneben und rollte seine Augen. Sollte ich eingreifen?, überlegte ich. Nein lieber nicht. Die würden eh nicht auf mich hören. „Wenn ich noch ein weiteren Mucks von diesem Tisch höre, schmeiß ich euch alle raus!", rief die Kellnerin zu der Gruppe. Doch nur Nate schien sie gehört zu haben(er war ja auch der einzige, der nicht rumschrie), denn kurz darauf schrie er: „Gott das ist so unangenehm! Jetzt haltet doch einfach die Klappe!" Ich zuckte zusammen, so wie fast der Rest des drei Besens, denn er hat ziemlich laut geschrien. Selbst die fünf sahen ihn geschockt an. Das drei Besen war komplett still. Er drehte sich Richtung Tür schaute mich kurz an und wendete sich dann zu den anderen: „Ich wette, dass selbst der Rotschopf euch jetzt fürs wegsetzten dankbar ist", jetzt schaute er wieder mich an, „Ich wäre es nämlich." Er ging aus dem Lokal und langsam kehrten die Gespräche ins drei Besen zurück.Fortsetzung folgt.....
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It's a Hogwarts Mystery
FanfictionHogwarts wird als die Zeit deines Lebens beschrieben. Etwas woran du dich sogar im Jenseits erinnern wirst. Zumindest sagt das, die Grandma von Eleanor fast jeden Tag, seitdem sie ihren Hogwartsbrief bekommen hat. Tja, die 14 jährige Ellie war auf d...