{Kapitel 9}

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Ich saß auf der Couch des Gemeinschaftsraum und machte ein paar Hausaufgaben. Es war kurz vor drei und ich wartete nur, dass Victoria mich abholte. Das wäre mein erstes Mal im drei Besen. Genau um Punkt drei ging die Tür vom Gemeinschaftsraum auf. Also Pünktlichkeit liegt ihr anscheinend, dachte ich mir. Erstmal kamen zwei Mädchen rein, die mich verwirret anstarrten, weil ich aufsprang als sie reinkamen. Doch nur wenige Sekunden später war da auch schon Victoria. Sie trug nicht die Uniform, sondern eine dunkel blaue Jeans, einen hellblauen Mantel, zum Mantel passende Handschuhe und ihre Haare waren in einem festgezogenen Pferdeschwanz. Das perfekte Outfit, um raus zu gehen. Wir waren anscheinend dem Winter schon ziemlich nah. Sie musterte mich  für eine Sekunde, und schaute mich dann fragend an. „Ellie, warum trägst du noch deine Uniform. Ich habe gesagt ich werde um drei hier sein?", fragte sie mit einem etwas genervtem Unterton.
„Hä, was ist so schlimm an meiner Uniform? Ich mag das Blau", erwiderte ich im selben Unterton. „Ja alles schön und gut, aber wir werden dich jetzt umziehen. Was hast du so für Sachen dabei?", sie schnappte mein Handgelenk und zog mich mit nach oben in die Schlafsäle.
Sie kramte alles möglich aus meinem Koffer raus. Pullover, Hosen, Schals, Mützen und sogar T- Shirts. Als würde ich eins in diesem Wetter tragen. Ich bin wirklich keine stylische  Persönlichkeit, was Victoria jetzt auch bemerkte. Doch schließlich fand sie Sachen, die sie befriedigten, und zwar einen weißen Pullover, eine hellblaue Jeans, meinen Lieblings grauen Mantel und meine graue Mütze. „Okay, deine Half- Up Half- Down Frisur ist echt hübsch, aber du hast sie immer, deshalb lassen wir deine Haare diesmal offen", sagte sie, während sie durch meine Locken mit ihren Fingern fuhr. „Man, du könntest echt eine Weasley sein." „Victoria!" „Tut mir leid." „Ich bin eine Stolze Caldwell!", sagte ich so anmutig wie ich konnte. „Caldwell...", murmelte Victoria vor sich hin. „Warum murmelst du meinen Nachnamen?", fragte ich verwirrt. „Nur so.", antwortete sie. Sie hat mir noch ein wenig von ihrem bräunlichen Lidschatten aufgetragen, weil sie mir versprochen hat, dass es super mit meinen grünen Augen und meinen Sommersprossen aussehen wird. Tat es dann auch. Das letzte mal, dass ich irgendeine Art von Schminke auf dem Gesicht hatte war Halloween vor zwei Jahren, als ich als böse Fee verkleidet war. Letztes Halloween war ich nämlich krank. Victoria schickte mich zum Spiegel, damit ich ihr Meisterwerk betrachten konnte. „Und gefällt es dir?", fragte sie kaum abwartend auf meine Antwort. „Ja, auf jeden Fall!", antwortete ich mit einem breiten Lächeln. „Wow Ellie, du bist echt verdammt klein. Das ist mir gar nicht aufgefallen.", sagte sie ganz erstaunt. „Danke!", antwortete ich recht ironisch. Victoria war fast einen halben Kopf größer als ich. Sie klatschte in die Hände und sagte voller Motivation: „Okay, bereit zu gehen?". Ich nickte nur unentschlossen und wollte gerade noch was sagen, doch Victoria nahm meine Hand zog mich aus dem Schlafsaal und die Tür fiel hinter uns so laut ins Schloss, dass ich zusammen zuckte. „Und warst du schon einmal im drei Besen?", fragte Victoria interessiert. „Ich war bis jetzt nur einmal überhaupt in Hogsmeade", antwortete ich leicht beschämend. Wir waren gerade im Zentrum von Hogsmeade angekommen. Es waren so viele Hogwarts Schüler da, die ich noch nie eines Blickes gewürdigt habe und Victoria umarmte und begrüßte sie. Als wir vor dem drei Besen standen musterte ich es etwas enttäuscht „Das ist das drei Besen?" „Ellie, verurteile es nicht zu schnell. Ich habe tolle Erinnerungen und Freundschaften dort drinnen gesammelt!", sagte sie träumerisch. Ich stellte mir das drei Besen( ich weiß auch nicht warum!) wie ein top Restaurant vor. Als wir aber rein gingen, erinnerte es mich eher an eine Kneippe, wie die der Muggel Welt. „Hey!", rief Victoria durch den Laden. Sie winkte jemandem zu, doch ich stand hinter ihr und konnte nicht sehen, ob jemand zurück wank. Auf einmal drehte sie sich zu mir um, griff nach meiner Hand und flüsterte mir ins Ohr: „Sei einfach wie du bist, okay? Sie werden dich mögen.". Ich grinste leicht und schon zog sie mich vorwärts, was sie heute mindestens schon drei mal getan hatte. Es saßen vier Leute am Tisch zu dem sie mich führte, der ganz hinten im drei Besen war und neben einem Fenster lag. „Hey Leute! Sorry für die Verspätung", sagte Victoria zu den vier. Es waren drei Jungs und ein Mädchen. Das Mädchen hatte blondes glattes Haar und die gleichen braunen Augen wie Victoria. Zwei von den Jungs hatten hellbraunes und abstehendes Haar und der dritte hatte blondes und welliges Haar. Durch die blonden und welligen Haare erinnerte er mich an Ian, denn nur meine Grandma und ich haben rote Haare der Rest ist Brünette oder wie mein Bruder, blond. Der Junge mit den blonden Haaren war jedoch Paul. Ich erinnerte mich an sein Gesicht, denn er war derjenige, der mir den Klatscher volle Kanne gegen das Gesicht fliegen ließ. Und zu dem ging auch Victoria rüber und sie gaben sich einen leichten Kuss auf den Mund. Als sie dann zu mir zurück lief, weil sie merkte, dass ich nur vor dem Tisch wie angewurzelt stand, legte sie ihren Arm um meine Schulter und schupste mich vor. „Also Leute! Das ist Eleanor Caldwell, aber ihr könnte sie einfach nur Ellie nennen. Und das sind Paul Williams, der den Klatscher gegen dein Gesicht knallen ließ,  Thomas Patel, doch wir alle nennen ihn Tommy, Daniel Hunter und  Sophie Knight!", Victoria zeigte jeweils auf die Leute, damit weiß ich jetzt ganz genau wer wer ist. Sie gaben mir jeweils ein kurzes Lächeln und winkten, als Victoria sie vorstellte. „Hey", sagte ich schüchtern. Ich war nicht daran gewöhnt mit so vielen Menschen beisammen zu sein, die nicht meine Familie sind. Ich setzte mich neben Victoria hin, die sich neben Paul hinsetzte. „Hey Ellie, ich wollte dir noch sagen, dass es mir wirklich leid tut, dass ich dich mit dem Klatscher getroffen habe. Ich weiß, dass es nicht so rübergekommen ist, als würde es mir leid tun, doch als mir Victoria danach erzählte, dass du sogar ein geschweltes Auge für eine Weile hattest, tat es mit wirklich leid. Also nochmal es tut mir leid!", sagte Paul und diesmal glaubte ich ihm. „Schon okay! Und die Schwellung ist nach ein paar Stunden weggegangen.", sagte ich mit meinem freundlichsten Ton. Es herrschte eine ganz kurze Stille. „Ellie, wie lautet dein Nachnamen nochmal?" , fragte dann Tommy aus dem nichts. „Caldwell. Warum?" „Leute helft mir! Warum kommt mir dieser Name so bekannt vor." rief Tommy. „Ja mir auch. Ich versuche schon die ganze Zeit darüber nachzudenken, doch ich komm nicht darauf!", rief Victoria nun. „Es liegt mir auf der Zunge..... Kathrin Caldwell!!", rief Daniel. „Woher kennt ihr den Namen meiner Grandma?", fragte ich verwundert. „Sie war einer, vielleicht sogar die beste Jägerin des Ravenclaw Quidditch Teams nach Jahrzehnten. Doch wie es aussiehst hast du nicht so viel davon abbekommen"‚ sagte Sophie sehr desinteressiert, während sie mit ihrem Armband spielte. Ich schaute sie nur verwundert an genau wie die anderen drei. Sollte das jetzt eine Beleidigung sein? Ich meine, es ist wahr und ich wusste gar nicht das meine Grandma jemals im Quidditch Team war, doch ich hatte gar keine Quidditch Kenntnisse. Als Sophie bemerkte, dass wir sie alle verwundert anguckten richtete sie sich schnell auf und grinste: „Nein, so meinte ich das gar nicht. Was ich meinte war, wenn du Interesse an Quidditch hättest, würdest du dich doch schon längst bewerben." „Vielleicht mach ich es dieses Jahr!", sagte ich vorlaut und im nächsten Moment bereute ich es. „Echt?" sagten Victoria, Paul und Daniel fast aus einem Mund. „Bist du sicher? Quidditch kann wild sein!", sagte Paul. „Ja, war der Klatscher etwa nicht Beweis genug?", fragte Tommy lachend, welcher dann zu Paul schaute, der offensichtlich versuchte ein Lachen zu verdrücken. Doch, als Victoria ihnen einen Todesblick zu warf rissen sie sich auch schon zusammen. „Ellie, Paul hat recht, aber wenn du willst könnte ich dich trainieren. Das Vorspiel ist erst nach den Weihnachtsferien", sagte Victoria vorsichtig. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Irgendwie wollte ich schon mal die Erfahrung machen, aber ich bin definitiv nicht für wilde Spiele gemacht. „Klar! Ich bin dabei. Wir können vor den Ferien anfangen zu trainieren", sagte ich motiviert. Sophie versuchte sich das Lachen zu unterdrücken. Sie kennt mich gar nicht, also warum geht sie sofort davon aus, dass ich kein Quidditch spielen kann? Der werd ich's zeigen!....oder auch nicht kommt darauf an, wie schwer es wirklich ist. Doch wer weiß, vielleicht komme ich mit sehr viel  Training ins Team.

Victoria nickte mir noch ermutigend zu und ich warf ein erkennbares Grinsen zurück.

Fortsetzung folgt.....

It's a Hogwarts MysteryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt