duo

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ich war echt überrascht über die positive resonanz an dieser story, ich bin euch unendlich dankbar, dass ihr mich immer wieder unterstützt, ihr seid die besten leser der welt und ich hoffe mit dem buch mache ich euch eine freude, wenn ihr einen vote und kommentar dalassen würdet würde ich mich sehr freuen aber auch meine stillen leser sind geherzigt haha

duo

»Keira? Bist du zuhause?« schrie die Psychiaterin bei ihrer Ankuft in ihr Wohnheim, es war etwas spät geworden, die Dämmerung scheinte nebelig in das Haus und hinterließ somit einen unheimlichen Farbkontrast in den Räumen. Sie zog ihren Mantel aus, legte ihn auf das purpurrote Sofa im Wohnzimmer und ging hoch in das Zimmer ihrer erwachsenen Tochter, mit der Vermutung sie nicht im Haus auffinden zu können.

Schließlich war es ein Samstag, der Tag aller Tage, der sich perfekt dafür eignete in ein paar Clubs zu gehen und abzuschalten. Dr. Wensham leugnete die Tatsache nicht, dass ihre Tochter gerne auch unter der Woche zugedröhnt nachhause kam.

Die Mutter drückte die Türklinke hinunter und sah nur wie ihre Tochter mit ihrem Freund auf dem Bett lag und in sekundenschnelle warf Keira eines ihrer weißen Kissen gegen die Türe und verfehlte somit ihre Mutter.

»Mom! Anklopfen! Raus!«

Dr. Wensham schmunzelte über die Schamhaftigkeit ihrer Tochter, nickte kurz und verließ das Zimmer. Keira stand auf, ehe die Tür in's Schloß zufiel und sah hinunter zu ihrem Freund Sean, der die Augen geschlossen hatte und vermutlich schlief. Sie verließ ihr Zimmer ohne ihn und leistete ihrer Mutter Gesellschaft, die sich in der Küche niedergelassen hatte und in einem Diätjoghurt ihre Entspannung fand.

»Du solltest mich warnen wenn ihr das nächste Mal kuschelt. Zum Glück hattet ihr eure Klamotten an« lachte sie und schaufelte eine große Portion des Joghurts in ihren Mund.

Keira verdrehte ihre Augen, nahm sich aus dem Kühlschrank eine kalte Flasche Wasser hinaus und setzte sich vor ihre Mutter. Sie wollte wissen, wie ihr heutiger Tag verging und ob sie irgendwelchen Patienten ausreden konnte Selbstmord zu begehen.

»Über sowas scherzt man nicht Keira, solche Menschen haben gravierende Probleme. Und nein ich habe heute nach einem Klienten gesucht, wurde allerdings nicht fündig, da Nonnen sich für etwas besseres halten.«

Keira hob die Augenbrauen und streifte sich das Haargummi von dem Handgelenk und band ihre blonden Haare damit zu einem hohen Zopf, danach trank sie etwas Wasser bis sie die Flasche absetzte und ihre Mutter fragwürdig ansah.

»Was haben Nonnen mit deinem Job zu tun?«

Das große Unverständnis und die Verwirrtheit waren in Keira's Gesicht geschrieben. Es bildete sich eine kleine Falte auf ihrer Stirn, da sie jetzt nachdenklich die Augenbrauen zusammenzog.

Dr. Wensham stand auf und entleerte den restlichen Inhalt des Joghurtbechers in dem Mülleimer, hielt ihre Hände unter den Wasserhahn und spaltete ihren Mund um ihrer Tochter eine aufklärende Antwort zu geben. Doch Keira stand auf, lächelte ihre Mutter ein wenig an und bat Sean, der jetzt am Türrahmen der Küche stand herein.

Dr. Wensham und Sean kannten sich seit einer Weile, begrüßten sich kurz und redeten über ihr eigenes Wohlergehen. Sean berichtete der Mutter von seiner Freundin über seinen neuen Job und beide verstanden sich blendend, aufgrund Sean's Humor. Das Lachen der beiden hallte in dem Zimmer, doch Keira starrte gegen ihre Mutter und vermutete eigenhändig warum sie sich mit Nonnen traf.

Später saßen Keira, Dr. Wensham und Sean am Esstisch und vergnügten sich mit ein paar Burger, die sie bestellt hatten und redeten über alltägliche Dinge, währenddessen grübelte Keira die ganze Zeit darüber, was ihre Mutter ihr zu verheimlichen hatte.

» Kannst du uns vielleicht allen sagen, was du heute bei Nonnen zu tun hattest?« unterbrach Keira, ihre Mutter, als sie von ihren skurrilsten Patienten erzählte, um Sean's volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese Geste ihrer Mutter, verwirrte Keira und machte sie etwas sauer.

»Ich habe nach einem Jungen gefragt, der in einem Kloster gefangen gehalten wird. Ich wusste nur seinen Namen, mir war nicht im Klaren das er heute 26 Jahre alt ist.«

» Warum wird jemand in einem Kloster gefangen gehalten?« warf Sean mit in die Runde und brachte dabei Keira zum Lachen.

» Wenn jemand im Kloster gehalten wird Sean, ist er entweder gegen die zehn Gebote verstoßen oder hat sonst irgendetwas gemacht, damit man ihn nicht als gottesfürchtig bezeichnet. Schlicht und ergrefeind fromme Menschen die einem die Religion fast auferzwingen wollen, um zu erreichen, dass du dich an Christus wendest« erwiderte Keira, biss in ihren Burger und kaute.

Dr. Wensham sah ihre Tochter für einen Augenblick fassungslos an, behielt es aber bei ihrer Antwort und nahm ein Schluck ihres Getränks. Sie aß weiter, beantwortete immer noch nicht die Frage von Sean, sondern sah gegen ihren Teller und bemerkte wie ihr Apetit verging.

»Der Junge den sie gefangen halten, hat eine Psychose. Ich war bereit sie zu behandeln und habe mich auf den Weg in das Kloster gemacht, wo seine Familie aufgewachsen ist.«

Stille folgte.

»Sie meinen der Antichrist wäre geboren und unser Ende wäre nah.«

Sean verschluckte sich am Essen und er brauchte fünfzehn Minuten bis er wieder zu sich kam und einigermaßen weiteressen konnte.

-

Es war die Zeit des Abendbrotes im Johanniskloster, die Schwestern liefen hin und her, verteilten sogar auf den Straßen Essen für Menschen die keine Obhut hatten. Schwester Florence lief in das Abteil, für die Menschen die sich komplizierter gestalteten und bat ihnen Essen an. Alle liebten sie, denn sie war eines der nettesten Schwester, die sich fürsorglich um jeden kümmerte.

Hier hielten sich Kriminelle auf, Menschen die Ehebruch begingen und sich somit an das Johanniskloster widmeten. Aber auch Prostituierte und Menschen die sich freiwilllig hinter Gitter setzten, um Jesus Christus näher zu kommen. Diese Menschen waren alle auf freiem Willen im Kloster, damit sie Bibeltexte studierten, predigten und nach ihnen lebten.

Streng waren die Sicherheitsvorschriften allerdings nicht, denn die Gefangenen durften jederzeit hinaus, um zu Essen, aber auch um an Gottesdiensten teilzunehmen.

Es gab nur eine Ausnahme im Johanniskloster, welches die Welt erreicht hatte, jeder sprach darüber, alle fürchteten sich vor dem Eintritt in das Zimmer. Die Person die sich in dem dunklen Zimmer befand, prägte dieses Kloster seit seiner Geburt.

Zwei Mönche die vom Augustinerkloster stammten waren an diesem Abend anwesend, legten zwei große Brote in Tüten und gingen in das Abteil der komplizierten Gottesfürchtigen und -Unfürchtigen.

Sie waren für die Menschen zuständig, die nicht mit anderen sprechen wollten, denn oft waren es auch die Auslöser für Lärm und Streitereien. Eine ehemalige Prostituierte, dessen Ziel es geworden war Ordensschwester zu werden, las aus dem alten Testament, als die Mönche hineinkamen und ihr ein Stück Brot gaben. Sie lächelte und bedankte sich, sorgte für Beruhigung bei den zwei Geistlichen, die sich durch die Insassen quälten, mit der ständigen Furcht angegriffen zu werden.

Das letzte Zimmer, welches als einziges verriegelt war, betraten die zwei Mönche langsamer und kreuzigten sich davor einige Male. Sie ließen die Türe offen stehen, damit etwas Licht in das Zimmer hineinkam, realisierten aber die zu ausgeprägte Dunkelheit des Zimmers und entschieden sich aus diesem Grund nach einem Lichtschalter zu suchen. Primitiv streiften sie mit ihren Händen an den Wänden entlang, um einen zu finden.

Beide Mönche, Benedikt und David, namen das helle Licht wahr und es stach sofort in ihre Augen. Sie fuhren zusammen, sahen wie eine abgemagerte Gestalt an die kahle Wand gelehnt war und wie seine Finger auf dem Lichtschalter lagen.

Die Brottüte gleitete aus der Hand von Mönch Benedikt.

»H-err Jesus Christus erbarme dich meiner. He-Herr Jesu-s Christus s-steh m-ir bei« stotterte Mönch Benedikt, während David sein Kruzifix mit beiden Händen umschloss, aber sofort aufschrie, da sie enorme Hitze ausstrahlte und somit seine Handinnenflächen verbrannte.

Der magere Junge stellte sich aufrecht hin und dann ging das Licht aus.

soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt