novem

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vielen dank für die 45+ votes im letzten kapitel. die unterstützung motiviert mich extrem an meinem werk zu schreiben und viel härter daran zu arbeiten. ihr seid wirklich das beste was es gibt. viel spaß mit diesem kapitel von s o u l. (ich liebe es eure Theorien in den Kommentaren zu lesen, also schreibt mir mal in die Kommentare was ihr so denkt!)



novem


flashback


Mit starrem Blick betrachtete er die Erbsen auf seinem Teller und beobachtete wie eine Flüssigkeit sich ausbreitete, nachdem er seine Gabel fest auf die Hülsenfrüchte gedrückt hatte. Seine Miene ragte tief nach unten und er seufzte laut auf, sah hoch und seinem Vater entgegen.


»Zayn. Du musst etwas essen. Ich weiß es ist schwer zu verarbeiten, aber es wird langsam Zeit loszulassen« entschlüpfte dem Vater und er schob seinen leeren Teller zur Seite, um seine Arme auf den nun freien Tisch zu platzieren. Er lächelte schwach, hatte Essen vorbereitet, nachdem Zayn meinte er hätte Hunger. Amelia schlummerte tief, schließlich war es kurz vor Mitternacht.


»Vielleicht verstehst du das jetzt noch nicht, aber es wird eine Zeit kommen in der wir alle sterben werden. Du, Ich und selbst deine kleine Schwester. Mach dir keine Gedanken um deine Mutter, ihr geht es gut. Sie passt auf uns auf. Gott passt auf sie auf.«


Zayn nickte etwas, greifte nach seinem Glas und nahm einen großen Schluck, sodass sein Adamsapfel sichtbar wurde und selbst nach dem Absetzen des Getränkes ins Auge stach. Seine kleinen Finger legten sich auf den Rand des Tellers, langsam schob er sein Essen vor seinen Vater.


»Ich bin satt.«


Zayn kannte die alte Gewohnheit seines Vaters, die ihn immer dazu brachte, das Essen anderer zu essen. Sein Vater verabscheute es, wenn man gutes Essen im Mülleimer versorgte.


Zögernd stand Zayns Vater nach einer Weile auf, nahm die Teller in die Hand und lief damit in die Küche, seinen leeren stellte er in die Spülmaschine, hob danach Zayns Teller in die Luft, überlegte für eine Weile und stellte ihn letztendlich auf die Kücheninsel. Mit einer Gabel stocherte er in dem Essen herum, während Zayn daneben stand und zu seinem Vater hinaufsah.


»Erzählst du mir von Mami?«


Mit Überraschung schielte der Vater in die Richtung seines Sohnes, der sich jetzt mühevoll auf einen Barhocker setzte und ihn immer noch bei dem Essen beobachtete. Er führte die Gabel in den Mund und kaute ausgiebig und genüsslich auf den zerdrückten Erbsen herum. Mit zusammengezogenen Augenbrauen nahm er einen Schluck Wasser und hustete ein kleinen wenig.


»Das ist kein guter Zeitpun-« flüsterte Zayns Vater, nur um abzubrechen. Die Gabel rutschte aus seiner Hand und er blinzelte mehrere Male, seine Sicht wurde unklar. Eine nebelige Spur vor seinen Augen trat auf, die seinen Blickfeld optisch täuschten und ihm in einer kurzen Zeit höllische Kopfschmerzen bereiteten. Durch seinen Gesichtsausdruck erkannte man die plötzlich auftretende Erschöpfung, einige Schweißtropfen bildeten sich in utopischer Geschwindigkeit auf seiner Stirn und bahnten seinen Weg hinunter. Zayn sah wie die Knie seines Vaters den Halt verloren und er zwecklos den Teller umklammerte, da seine Kraft nachließ und die Abgeschlagenheit sich immer steigerte, doch anstatt den Halt zu bekommen den er sich erhofft hatte, riss er den Teller auf den Boden und landete mit ihm auf dem Parkett.

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