trēs

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a/n: wow ich habe wirklich gestrahlt wie ein honigkuchenpferd wegen eurem feedback, ihr seid die besten ilysm

song: rachel rabin - raise the dead

trēs

»Schwester Florence, zwei Mönche werden seit dem Abendbrot vermisst.« 

Nachdem sie die Sätze empfangen hatte, lief die Schwester des Klosters in die hintersten Flure, um die Abteilung der etwas komplizierten Insassen zu erreichen. Schwester Florence traf auf die Ordensschwester Elisa, die sich mit eines der anderen Geistlichen unterhielt. Neben den beiden verhüllten Schwestern, erkannte Florence die Psychiaterin Dr. Wensham und ein relativ junges Mädchen, dass ihr ziemlich ähnlich sah. Es folgte ein kurzer Blickaustausch, dann hob Schwester Elisa die Augenbrauen und lächelte vernünftig.

»Sie wissen, dass nicht jeder Eintritt zur schwerfälligen Abteilung hat junge Frau« ermahnte Schwester Elisa mit einem einschneidenden Blick die Frauen vor ihnen. Florence richtete ihren Schleier, atmete ein und wartete darauf, bis sie die Möglichkeit hatte ungestört an Wort zu kommen.

»David und Benedikt, die beiden Mönche, die sich freiwillig zum Dienst bereit gestellt hatten, sind seit der Abendszeit verschwunden Schwester Elisa. Dürfte ich nach Ihnen schauen gehen?« befragte die junge Schwester Florence, die sich in Anwesenheit der Psychiaterin und den anderen Ordensschwestern nicht wirklich geborgen oder wohlbehalten fühlte.

Ein desinteressiertes Nicken von Schwester Elisa bekam sie als Antwort, da sie sich Dr. Wensham und Keira widmete, die sie besucht hatten, erneuert wegen dem Klienten, der strengstens unter Beobachtung gehalten wurde. Aus diesem Grund drängte sich Schwester Florence ohne weitere Aussagen zu äußern, an ihnen vorbei und lief in das Abteil der etwas komplizierten Menschen.

Schwester Florence lief an den Zellen vorbei, die ohne Genehmigung leicht zu betreten waren, ihr Gemüt sendete ehlende Signale, als sie vor der verschlossenen Tür des Klienten stand. Sein Geburtsname lautete Zayn, doch keiner nannte ihn so, seine Identität war mit dem Namen der am meisten zu ihm passte, getan.

Amon nannte man ihn. Der Vorstand des Klosters meinte, es sei gut für die Seele des Jungen ihn nicht mit seinem eigentlichen Namen anzusprechen, da er keinerlei Kontrolle über seine Handlungen hatte.

Amon war ein Dämonenkönig in seiner Zeit, ein Dämonenkönig der Satan sehr ergeben ist und mit dem Teufel gegen religiöse Gruppierungen kämpft, ein Antichrist.

Er erscheint in der Gestalt eines wunderschönen Jungens, damit Menschen ihm leichter zu vertrauen glauben und ihm keine bösen Eigenschaften zuschreiben. Denn Amon wusste ganz genau, dass die Oberflächlichkeit der Menschen, sie oft in den Abgrund zieht. Und das machte er sich zum klaren Vorteil, ohne jegliche Gnade zu zeigen.

Schwester Florence atmete tief ein, kreuzigte sich und sah sich die Tür von dem Zimmer an.

»Lob und Preis sei Dir, barmherziger und gerechter Herr« atmete die Schwester aus, bemerkte selbst ihren zitternden Tonfall und öffnete mit geschlossenen Augen die Türe, ehe sie die Augen in einem perfekten Wimpernschlag aufschlug, strahlte ihr die Dunkelheit des Zimmers entgegen.

Sie lehnte sich gegen die Wand und betätigte den Schalter, nur um das Bett leer aufzufinden. Ihr Herz klopfte spürbar gegen ihren Brustkorb, doch sie hatte gelernt Ruhe zu bewahren, sodass sie die Augen wieder schloß und tief einatmete. Danach beschloß sie das Zimmer zu verlassen, denn ihre Furcht wurde in dem Zimmer von Amon mit jeder Minute größer.

Ihre Fersen drehten sich in die Richtung der Türe, doch anstatt leer hinausblicken zu können, versperrte ihr die geschlossene Türe die Sicht. Mit der Vermutung, sie hatte die Türe ins Schloß fallen lassen, lief sie auf die Tür zu und legte ihre Hand auf den Türknopf. Da sie sich nicht gut dabei fühlte, drehte sie sich wieder zu Amon's Bett und entschied sich die Sache etwas mutiger anzugehen. Ihre Schritte führten sie letzendlich zu seinem Bett, dessen Laken verschmutzt und verknittert auf der Matratze lag. Sie ekelte sich vor dem Zimmer, kreuzigte sich ein weiteres Mal und war jetzt sicherer geworden.

Florence drehte sich ein weiteres Mal, lief gegen eine harte Oberfläche und fasste sich schmerzverspürend an die Brust. Ihr Blick schallte hoch und sie sah das tükische, viel zu breite Grinsen, seine weißen, kantigen, unnatürlichen Zähne.

»Mori statim« ertönte es im Zimmer und es reichte um Schwester Florence's Lungen zum Platz zu bringen, sie kämpfte vergeblich nach Luft, spürte wie das Blut aus ihrem Mund rinnte und sie daran erstickte, doch ihr letztes Bild, dass sie wahrnehmen konnte, war Amon's seriöser Abgang aus dem Zimmer und das Schreien der Menschen im Flur.

-

»Könnten sie mir vielleicht sagen, wo hier die Toilette ist?« wollte Keira wissen, fragte somit Schwester Elisa die immernoch mit Dr. Wensham debattierte. Ihr wurden kurze Anweisungen gegeben, die sie befolgte, da sie sich umsehen wollte, aber es ihrer Mutter schlecht in diesem Zustand sagen könnte. Deshalb lief sie im Kloster herum, bekam viele Blicke zugeworfen, da sie keinen Schleier trug, aber dennoch durch die Flure hetzte.

Sie fuhr sich mit ihren Fingern durch die Haare die ihr andauernd aufgrund des Windes, der durch die offenen Türe eingeladen wurde, unkontrolliert in der Luft tobten. Ihre Blicke schweiften zu den vielen Schwestern, die im Namen Gottes predigten, lachten und ihre Religion praktizierten um inneren Frieden zu erlangen.

Die Sonne schien durch die langen Fenster, erhellten das Kloster und gaben jeder Frau noch weitere Freundlichkeit ab, diese Schönheit betrachtete Keira und lächelte ein wenig, bis sie auch die Toiletten zu sehen bekam, nach der sie gefragt hatte. Sie ging hinein, widmete sich kurz einen Blick im Spiegel und entschied sich ihre Haare zu einem Knoten zusammen zu binden.

Mit strengerer Frisur lief sie aus der Toilette hinaus und suchte ihre Mutter, die sich wahrscheinlich immernoch in einer heißen Diskussion mit Schwester Elisa befand. Ihre Beine gaben ihr das Gefühl schwerelos zu sein, sie fokussierte immer wieder auf den Boden mit den Marmorfliesen, bis sie ihre Mutter am Ende des Ganges erkannte. Sie hatte einen auffallenden, grünen Mantel an, der ihrer Figur wie angegossen schmeichelte und sie jünger wirken ließ.

Keira bewegte sich auf ihre Mutter zu, verschränkte die Arme, um wieder ihre warme Körpertemperatur zu regulieren, da der ständige Luftstoß im Kloster genügend war, um jemanden krank zu machen.

Erst als Keira ihren Blick zur Seite lenkte, sah sie einen Mann, der eine Tracht anhatte und sie schmunzelte kurz über den Fakt, dass es sonst keine anderen Menschen vom anderen Geschlecht gab. Da Keira wusste, dass ihre Mutter, weiterhin diskutieren würde, entschied sich Keira dazu, mit dem Mann zu reden. So wie die Nonnen selber, trug er auch ein Kruizifix und bewies somit seine Frömmigkeit und Ehrfurcht gegenüber Gottes.

»Sind Sie Pfarrer?« wagte sich Keira zu fragen, nachdem sie mit dem Mann einige Male die Blicke gewechselt hatte, jetzt endgültig selbstsicher vor ihm stand und lächelte.

»Ich bin Mönch, liebe Dame.«

Keira hob anerkannt die Augenbrauen und nickte gerinfügig, öffnete den Mund lächelnd, um dem Mönch eine weitere Frage zu stellen.

Doch die Fassade des Mönches, veränderte sich schlagartig, sie erstarrte, wurde blass und Keira versuchte verzweifelt so schnell wie möglich die Ursache zu finden, doch bevor sie die Chance dazu ergreifen konnte, lag der Mönch auf dem Boden und unter ihm entstand seine eigene Blutlarche.

Vor Keira kam ein Junge zum Vorschein, der seine blutige Hand dazu benutzte, mit seinem Zeigefinger in die Höhe zu deuten und emotionslos kalt zu lächeln und zu sagen:

»Er ist jetzt im Himmel.«

soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt