Kapitel 14

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"Morgen.", murmelte Lauren in ihren Kaffee, als Sam in die Küche kam. "Na.", war die ebenso müde Antwort, aber sein Blick wurde sanfter, als Lauren ihm still eine Tasse rüber schob. "Danke. Wessen Idee war das nochmal, so früh laufen zu gehen?" "Deine." "Gar nicht." "Doch, ganz sicher." "Lüg' nicht, es war deine Idee." "Okay, stimmt.", grinste Lauren gequält. Sam setzte sich neben sie und fing an, seinen Kaffee zu trinken. "Wir könnten uns einfach wieder hinlegen.", schlug Lauren mit hoffnungsvollen Augen vor. "Ne, jetzt sind wir beide schon angezogen." Mit einem genervten Stöhnen ließ Lauren ihren Kopf gegen Sam's Schulter fallen, was ihn nur zum Lächeln brachte. Ein Blick zur Uhr, sagte den Beiden, dass es gleich halb 7 in der Früh sein würde.

Eine Viertelstunde später standen beide in Sportsachen und Schuhen vor dem Motel und Lauren machte sich noch schnell einen hohen Zopf. "Fertig?", fragte sie dann extra energetisch, um sich selbst auch zu motivieren. Sam lachte nur kurz auf, da ihre Zähne beim Sprechen aufeinander klapperten. Heute war einer der ersten Tage, an denen es in der Nacht gefroren hatte und man nun seinen Atem vor sich sehen konnte. "Na komm, dann wird dir warm." Damit liefen sie los.

Schnell fanden sie ein Tempo, bei dem beide gut laufen konnten und unterhielten sich über alles Mögliche. Lauren erzählte gerade von einer Situation in ihrer Kindheit, in der sie und Fiona einen riesigen Streit hatten. "Warum, weiß heute irgendwie niemand mehr. Irgendwann ging es aber auch gar nicht mehr um das eigentliche Problem, sondern nur noch darum, wer Recht hatte. Es war dann irgendwann so ausgeartet, dass, als wir allein zuhause waren, Fiona in der Küche mit einer Flasche nach mir geworfen hatte und jetzt ist eine Kerbe im Türrahmen. Generell haben wir früher viel nacheinander geworfen. Aber dann war auch wieder alles gut. Wollen wir Brötchen holen? Gut. Bis heute wissen weder Mom, noch Elsa wie diese Kerbe in den Rahmen gekommen ist." Lachend gingen sie in die Bäckerei, bei der sie gerade angekommen waren und kauften Brötchen für alle.

Also machten sie sich auf den Rückweg. "Erzähl mir was, woran du dich gerne erinnerst.", forderte Lauren und Sam begann von seiner Zeit an Stanford zu erzählen und von seinem Jura Studium. Den Rest der Strecke unterhielten sie sich über die Studienzeit und ihre Studiengänge, bis das Motel in Sicht war. "Wer als erstes ankommt, darf als erstes duschen.", rief Lauren und sprintete los, Sam ihr dicht auf den Fersen. Durch ihren Vorsprung kam sie aber etwas früher bei der Tür an. Außer Atem merkte Sam an: "Wir haben zwei Duschen." "Es ging um's Prinzip.", sagte Lauren nur, während sie die Tür aufmachte.

Später als beide geduscht und alle zusammen gefrühstückt hatten kehrte wieder Ruhe in's Motelzimmer ein. Nach dem Frühstück war nämlich Gabriel mit Cas erschienen. Fiona war also mit Gabriel verschwunden und Cas und Dean waren in die Stadt gefahren, um zum einen Einkaufen zu gehen und zum anderen sich einfach umschauen wollten. Also warf Lauren sich auf's Bett und schaltete den Fernseher an. Dort lief gerade eine Doku über den Fall von JonBenét Ramsey, also blieb sie auf dem Sender. "Läuft was gutes?", fragte Sam aus der Küche. "Ja, komm her. Ist 'ne Doku zu 'nem Kriminalfall.", rief Lauren und zu ihrer Überraschung kam Sam tatsächlich zu ihr und setzte sich nach Aufforderung mit auf ihr Bett. Schnell erklärte sie ihm den groben Ablauf des Falls, bevor sie beide die Doku weiterschauten.

"Es war der Bruder!", rief Sam, als die Doku zuende war. "Glaub ich auch. Die Eltern haben für ihn gedeckt, damit sie nicht noch ein Kind verlieren.", stimmte Lauren ihm zu, aber sie wirkte weitaus gefasster als der Winchester. "Aber warum wurden die Ermittlungen eingestellt?" "Naja, was sollen sie machen, mehr als Hinweise und das mit der Ananas haben sie ja nicht." "Cold Cases sind frustrierend.", meinte Sam und raufte sich die Haare. "Ich mein, wer weiß, am Ende war es- warum lachst du?" Verwirrt starrte er in das grinsende Gesicht vor sich. "Bleib bitte kurz genau so, wie du bist, danke." Schnell zückte sie ihr Handy und schoss ein Foto von Sam, dessen Haare gerade in alle Richtungen standen. "Warte.", murmelte sie, lehnte sich nach vor und richtete ihm sorgfältig die Haare. Währenddessen musterte Sam ihr Gesicht, ihren konzentrierten Gesichtsausdruck und ihre leicht geöffneten Lippen.
"So. Perfekt.", zufrieden schaute Lauren in seine Augen. "Alles gut?", fragte sie, als er nichts sagte. "Ja. Alles gut.", lächelte er. "Gut." "Und bei dir?", fragte Sam, anstatt zu fragen, was ihm gerade im Kopf herumschwirrte: Nahmen sie das alles gerade gleich auf oder interpretierte er zu viel hinein? Fühlte sie das gleiche, was er fühlte, wenn er sie anschaute?
"Bei mir auch.", war ihre Antwort auf seine gestellte Frage.
Er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, vielleicht etwas zu fragen, als es an der Tür des Motels klopfte. Dean war wieder da.

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