Prolog

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November 1986

Es war an einem nebligen Abend, als zwei Männer an einem etwas abseitsstehenden Haus in Killarney auftauchten. „Sicher, dass wir hier richtig sind?", fragte der Kleinere der Beiden. „Natürlich. Ich empfehle dir wirklich mehr Vertrauen in meine Fähigeiten zu stecken." „Bei euch kann man sich ja nie sicher sein." Dann leiser fügte er etwas verächtlich hinzu: „Engel." „Reiß dich zusammen, Crowley."

„Entschuldigen Sie, wer sind sie und was machen Sie so spät vor unserer Haustür?", eine schlanke, hochgewachsene Frau war im Türrahmen erschienen und sie schien nicht wirklich amüsiert über die beiden laut diskutierenden Männer zu sein. „Elsa Hemsworth, richtig?" Der Kleinere Mann trat vor und sah sie aus seinen dunklen Augen höflich an, woraufhin sie ihre dunklen Augenbrauen zusammenzog. „Ja, wer sind Sie?"

„Vielleicht sollten wir das drinnen klären." „Warten Sie... Lisa, komm mal runter!" Kurz darauf kam eine kleinere Frau mit roten Haaren zur Tür und lächelte alle warm an. „Was ist denn? Wegen denen hier?" „Nein, wegen der Queen, die vor unserer Tür steht.", zischte Elsa sarkastisch zurück.

„Also bitte, wenn dann König, wenn Sie gestatten. König der Kreuzwege." Crowley grinste hämisch und sah, wie die Gesichter der beiden Medien von erstaunt, zu erkennend, aber misstrauisch wechselten. „Und was sollte der König der Kreuzwege und... lassen Sie mich raten, ein Engel von uns wollen?", herausfordernd reckte Elsa ihr Kinn nach vorne und zog ihre Augenbraue nach oben. „Richtig geraten, mein Name ist Macroprosopus, aber Sie können mich auch Machiel nennen. Das wird wohl einfacher sein als mein vollständiger Name und das - " ,er deutete auf seinen Begleiter, „ist Crowley, Kreuzwegdämon. Wir wären nicht gekommen, wenn es nicht wichtig wäre. Es wäre sehr entgegenkommend, wenn Sie uns einließen."

Nach einem kurzen Blickwechsel ließen Lisa und Elsa die Beiden in ihr Haus. An jeder Wand waren unzählige Bücher, größtenteils über übernatürliche Wesen, Beschwörungen, Exorzismen und Theorien. Selbst auf dem Esstisch im Wohnzimmer waren sie gestapelt, Bücher so alt, dass sie fast auseinanderfielen und Bücher, die aussahen, als wären sie gerade erst gekauft worden. Eins lag offen und Machkiel linste hinein. Es war abgegriffen, der Buchrücken war schon gebrochen, auf den ersten Blick konnte er circa zwanzig Lesezeichen sehen, wichtige Zeilen waren markiert und viele Notizen standen in verschiedenen Schriften am Rand. Er las und stellte fest, dass es ein Buch über Hexenmagie war, ein ziemlich seriös und nützlich Aussehendes. Zum Glück. Plötzlich kamen schmale Hände in sein Blickfeld, die das Buch vorsichtig nahmen, ordentlich ein weiteres Lesezeichen in die Seite legten und es auf einen der Bücherhaufen platzierte. Verwirrt hob er seinen Kopf und sah in das freundlich lächelnde Gesicht von Lisa Evans. „Manche Sachen sind nicht für alle bestimmt. Auch nicht für Gott. Aber das wissen Sie sicher." "Ich bin nicht Gott.", gab der Engel verunsichert von sich. "Oh, bitte. Ich hab da 'nen Blick für und ernsthaft? Den Namen des einen Engels auswählen, der den Namen 'Der belebende Gott' hat? Ich weiß ja nicht, für wie dumm sie uns halten, aber ich werd' ja wohl noch wissen dürfen, wer uns ins Haus kommt." Trotz ihres ermahnenden Tons lächelte sie den nun enttarnten Gott höflich an. "Wie haben Sie das erkannt?" "Wie gesagt, ich kann sowas gut durchschauen, genauso wie Elsa eben gut erahnen kann, was in näherer Zukunft passieren wird." Immer noch lächelte sie, diesmal hatte ihr Gesicht einen verschmitzten Ausdruck angenommen und so lächelte er unsicher zurück und folgte ihr zum Esstisch, wo nicht weniger Bücher waren. Auf den Stühlen saßen schon Elsa und Crowley sich schon gegenüber mit jeweils einem Glas Wasser und warteten nur noch auf sie. Also setzte er sich neben Crowley und räusperte sich, nun fühlte er sich ziemlich unwohl unter den forschen Blicken der Hexen, was wäre, wenn die beiden Frauen sich nicht bereit erklären würden, das Verlangte zu machen? Egal, er sollte es wenigstens versuchen.

„Nun. Ja." Lisa und Elsa schauten ihn erwartungsvoll an. „Es ist so, dass..." - „Kommen Sie zum Punkt! Man muss Ihnen ja nicht alles aus der Nase ziehen.", unterbrach ihn Elsa. „Entschuldigung. Also, wären Sie bereit zwei Kinder bei Ihnen aufzunehmen?"

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