Kapitel 16

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*Anabel*

{Was war das denn?}, fragte ich meine beste Freundin, als Dean das Haus verlassen hatte.
„Was?", fragte sie unschuldig und sah mich verwirrt an.
{Du stehts auf Dean}, sagte ich mit einem immer breiter werdenden Grinsen. „Bitte?", kontert sie geschockt.
{Du stehst auf Dean, du stehst auf Dean *hahaha* du kannst es nicht abstreiten, deine Augen verraten dich. Maus, ich kenn dich schon fast dein ganzes Leben ich weiß, wie du aussiehst, wenn du auf jemanden stehst}, aufziehend stupste ich in ihre Wange {genau so}. Lachend stand ich von der Couch auf, auf welche wir uns nur wenige Minuten zuvor gesetzt hatten, zog sie mit und drehte uns im Kreis.

Als ich mich wieder beruhigt hatte nahm ich meine beste Freundin in den Arm: {Ach komm schon, gib's endlich zu}.

Rot wie eine Tomate sah sie mich an und nickte leicht.
{Ich kann dich nicht hööreen!}, trällerte ich fröhlich.

„Ok, ja. Ja, ich finde ihn sehr nett, und? Hast du ein Problem damit?", sagte sie und wurde bei jedem Wort ein wenig lauter, was mich nur noch weiter aufheiterte.

{Natürlich nicht}, lachte ich und zog sie wieder enger an mich.


{Ehm, Mandy. Ich, ich wollte noch was mit dir besprechen, beziehungsweise dich etwas fragen}, etwas irritiert über meinen plötzlichen Stimmungswechsel sah sie mich an und zeigte mir ich solle fortfahren.
{Ich weiß nicht genau, wie ich dich das fragen soll. Aber bitte hör mir einfach bis zum Ende zu und sag mir dann, was du denkst, ok?}, ein wenig überfordert und auch ängstlich siehst sie mich an und nickt.

{Ok also, ehm... ja, morgen steigt eine Party bei einem Freund von Dean, oder so und Dean hat mich eingeladen. Ich wusste nicht, dass du da sein wirst und ich habe natürlich sofort abgelehnt. Ich habe dir ja versprochen, dass ich auf keine solcher Partys mehr gehe, aber er hat mein Nein nicht akzeptiert. Er hat mich gedrängt und ich habe schlussendlich zugesagt...}, schuldbewusst sah ich sie an {Mandy, was, was sagst du dazu?}.

Für einige Minuten war es still im Zimmer, weshalb ich beinahe erschrak, als Amanda anfing zu sprechen: „Anabel, ich verstehe, was du meinst und ich bin mir sicher, dass du auf keine Hausparty mehr gehen willst.
Nach du weißt schon hast du jede Gelegenheit genutzt, um auf eine Party zu gehen. Du hast es genossen, die Ablenkung, die Aufmerksamkeit der anderen, ich weiß du hast das gebraucht, um loszulassen, doch es hat dich verschluckt. Alles war weg und ich musste dich mit größter Mühe dort wieder rausholen, du warst nicht mehr du selbst und ich habe einfach Angst, dass du in diesen Rausch der Musik, des Tanzens und der Aufmerksamkeit zurückfällst und ich dich dieses Mal vielleicht nicht mehr rechtzeitig rausziehen kann. Ich habe Angst, dass du dich nicht mehr herausziehen lässt, weil du denkst, dass diese Welt besser ist da du nicht an das zurückdenken musst. Anabel, ich habe dir schon so oft gesagt, dass es nicht deine Schuld war, unter Umständen bin ich die Schuldige, auch wenn ich es nicht beabsichtigt habe oder überhaupt nur an sowas dachte."

Amanda hatte ihren Monolog beendet und Tränen flossen meine Wanger herab, die sie vorsichtig mit ihrem Daumen wegstrich. Sie malte mit ihrer Hand Kreise auf meinen Rücken und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr.

„Du warst meist alleine auf den Partys, also ohne mich. Ich möchte nichts verschreien, doch vielleicht kann ich dir helfen und nur vielleicht ist es gar nicht so schlecht dort hinzugehen, quasi als Abschluss", setzte sie nach einigen Minuten fort.

{Beim kleinsten Anschein eines Rückfalls der Dunkelheit (wie wir die Zeit meiner psychischen Labilität nannten), hohl mich dann bitte dort weg, ja?}, sie nickte nur und nahm mich wieder in den Arm, um mich zu beruhigen.

Wir lagen noch lange Zeit in meinem Bett, Arm in Arm und ließen alte, aber schönere Erinnerungen aufleben, bis ich vor lauter Anstrengung schließlich einschlief.

Stunden später wachte ich in einem dunklen Zimmer auf und spürte, dass Amanda neben mir war. Ich sah zu ihr und meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Ich sah, dass sie an das Kopfende meines Bettes gelehnt saß und zu mir heruntersah. Als sie bemerkte, dass ich wach war lächelte sie und kroch unter die Decke, um mich zu umarmen.

„Du hast bestimmt Hunger", bemerkte sie nach einiger Zeit und passend dazu fing mein Bauch an zu knurren.

„Komm wir gehen nach unten etwas essen", wir hatten das Abendessen ausgelassen und nun, um kurz nach elf, war ich tatsächlich mehr als hungrig.

Nachdem wir die kleine Mahlzeit im Stillen gegessen hatten gingen wir wieder zurück ins Bett, wo Amanda innerhalb weniger Minuten einschlief. Ihr ruhiger und gleichmäßiger Atem beruhigte mich und ich schlief ebenfalls bald ein.




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