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Meine Lieben,
Dieses Kapitel ist, wie ihr merken werdet, kürzer als die anderen. So, wie es ist, ist es gut.
Auch bedeutet dieses Kapitel das Ende der Geschichte.
Ihr werdet enttäuscht sein, von mir, von der Geschichte. Doch ich bin es nicht. Ich stehe dazu, dass aus einer geplanten Super FF nur eine Kurzgeschichte geworden ist. Meine Gründe werden in einem gesonderten Kapitel folgen ... so viel, wie ich zu teilen bereit bin. Sind wir mal ehrlich, ich muss keine Gründe angeben, möchte nicht euch dennoch erklären. Aber nun viel Spaß mit dem Finale.

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"Was hast du getan?" Meine Hände beginnen zu schwitzen, mein Kopf ist leer.
Will ich denn wirklich wissen, was John getan hat? Will ich hören, dass ich die ganze Zeit recht hatte? Dass er mir nie und nimmer treu sein könnte?

"Ich bin mir nicht sicher, aber wenn man der Frau glauben kann, dann hab ich mit ihr geschlafen", gesteht er, sichtlich geknickt.

Ich kann die Tränen nicht aufhalten, sie verlassen meine Augen, ohne das ich etwas tun kann. Ich habe es gewusst! Und ich habe mich dazu belagern lassen, ihm eine Chance zu geben. Und was habe ich jetzt davon? Eine Tochter, die ihn und seinen Cousin über alles liebt, Zwillinge, die John vermutlich ebenso vergöttern werden, wie Mia es macht.

"Was heißt, wenn man ihr glauben kann?", presse ich zwischen mehreren Schluchzern hervor.

"Ich war zu, voll mit Alkohol und Tilidin und Codein." Seine Geständnisse machen es irgendwie nicht besser. Wollte er die Drogen nicht lassen? War das nicht meine Bedingung? Gegen ein bisschen Gras habe ich ja wirklich nichts, aber alles andere? Alkohol, auch damit kann ich leben. Aber die Kombination von allem ... nein.

"Raus", flüstere ich.

"Baby, nein!" John greift meine Hände, schaut mir eindringlich in die Augen. Sein Blick brennt sich in meinen. Das glitzern seiner Tränen sind wie ein Spiegel der meinen. "Ich ... es wird nie wieder passieren, Baby, ich schwöre es!"
Mit flattrigem Herzen entziehen ich John meine Hände, stehe auf, versuche ihn dabei nicht mehr anzusehen.

"Du musst jetzt gehen, John", sage ich um Fassung bemüht, doch mein ... was auch immer rührt sich nicht. "Gut, dann werde ich eben gehen. Und wage es dich nicht, mir zu folgen!"
Ohne auf seine Reaktion zu warten, verlasse ich das Haus, steige in meinen Civic und fahre davon.

Wohin? In meiner Wohnung wird John mich zuerst suchen. Zu Mama? Nein, ich will jetzt nichts erklären.
Ich kann nicht sagen, wie ich dorthin gelangt bin, doch plötzlich finde ich mich am Flughafen wieder.
In seiner Stadt wird er mich nicht suchen ... und ich weiß genau, wer mich bei sich aufnimmt.

Drei Stunden später stehe ich vor dem Club, in dem ich John das erste Mal sah. Und muss mich mit einem Türsteher rum ärgern.

"Sorry, Süße, aber wir sind nicht der richtige Laden für dich", sagt er und zuckt mit den Schultern.

"Hol Marten an die Tür, er kennt mich", erwidere ich und ernte einen amüsierten Blick.

"Als nächstes erzählst du mir, Marten wäre der Daddy deines Bratens", lacht der Idiot und zeigt auf meinen Bauch.
Genervt ziehe ich mein Handy, wähle Martens Nummer und warte.

"Das nenne ich eine nette Überraschung, aber du rufst mich nie an." Es tut gut, seine Stimme zu hören. Seit John und ich versuchen, eine ernsthafte Beziehung zu führen, ist Marten so etwas wie mein zweiter bester Freund geworden.

"Stellst du nur Idioten für die Tür ein? Er denkt, du wärst für den Bauch verantwortlich und will mich nicht rein lassen", komme ich gleich zur Sache und grinse dem Türsteher zuckersüß ins Gesicht.
Marten legt auf und keine zwei Minuten später taucht er hinter dem Gorilla auf.

Fuck - Hab schon tausendmal verkacktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt