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Bevor ich das Zimmer verlasse schaue ich ein letztes Mal in den Spiegel. Ich weiß nicht wieso. Vermutlich um mir Mut zu machen. Aus dem Spiegel schauen mich zwei verängstigte blaue Augen an. Die Person die mich anschaut hat eine kleine Stupsnase und braunes schulterlanges Haar. Ja die Person bin ich. Meine Angst vor heute Abend hat Stunde um Stunde zugenommen. Weshalb ich jetzt total verängstigt bin. Doch es hilft alles nichts. Ich muss mich auf den Weg machen, sonst komm ich zu spät. Das würde nur die Wahrscheinlichkeit, dass ich den heutigen Abend überlebe weiter senken.

Langsam mit unsicheren Schritten gehe ich Richtung Übungsraum. Das Problem ist ich weiß nicht, was mir bevorsteht. Die Ungewissheit ist das Schlimmste ich weiß einfach nicht was passieren wird. Ich will nicht sterben. Kurz vor dem Raum bleibe ich noch einmal stehen. Beruhige mich kurz und gehe dann gefasst in den Raum herein. Ich will ja nicht schlecht darstehen.

Im Raum befinden sich schon Aufseher Tarkan und James, welche sich unterhalten und Nuri, welche alleine in einer Ecke steht. Ich gehe ebenfalls in eine Ecke. Am Rande beunruhigt es mich, dass sich Aufseher Tarkan und James so gut verstehen. Jedoch kann ich mich nicht darauf konzentrieren. Ich habe ganz andere Sorgen.

Endlich betritt Lion den Raum ich hätte das Warten nicht mehr lange ausgehalten. Er sieht ziemlich durch den Wind aus und ein bisschen habe ich Mitleid mit ihm. Habe ich doch im Kampftraining gegen James immer den kürzeren gezogen. Hat er doch alles andere verloren. Jedoch kann ich wenn ich ihm in die Augen schaue ein letztes bisschen Trotz erkennen. Das könnte gefährlich werden.

Endlich fängt Aufseher Tarkan an zu sprechen und erklärt und jetzt hoffentlich was Sache ist. Leider werde ich wie so oft in letzter Zeit enttäuscht. Denn er hat nur gesagt, dass wir ihm folgen sollen. Jetzt laufen die Akolythen ihrem Aufseher wie im Gänsemarsch hinterher. Die Frage ist wo laufen wir hin? Was hat er vor?

Vor lauter Aufregung merke ich gar nicht wie ich anfange an meinem Fingernagel zu kauen. Schnell höre ich auf damit. Es ist eigentlich ein Wunder, dass die Fingernägel bei dem Stress, den ich hier die ganze Zeit erlebe, nicht komplett abgekaut sind.

Am Ende verlassen wir die Akademie und stehen auf dem Dach. Von hier aus habe ich einen schönen Blick auf Korriban und vor allem das Tal der dunklen Lords. Jedoch reißt mich Aufseher Tarkan aus der Bewunderung meiner Umgebung. "Ihr zwei" währenddessen zeigt er auf mich und Lion "kämpft jetzt auf Leben und Tod. Der Gewinner bleibt auf der Akademie und der Verlierer" dabei schleicht sich ein diabolisches Lächeln auf seine Lippen "nunja ist tot."

Was? Er will, dass ich und Lion gegeneinander kämpfen und sogar auf Leben und Tod. Er will, dass ich ihn töte oder er mich. Ein Lächeln erscheint auf Lions Gesicht. Er ist trotz seiner Verletzungen stärker als ich und wird vermutlich einen Kampf deshalb gewinnen. Mir wird deshalb schlecht und die Angst überkommt mich. Wie soll ich gegen einen Mann der drei Köpfe größer als ich ist im eins gegen eins gewinnen?

Meine Beine drohen unter mir wegzubrechen, während Lion langsam auf mich zu kommt. Wie ein Jäger zu seiner Beute. Vor Angst weiche ich weiter zurück. Ich werde sterben. Die Angst sorgt dafür, dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann. Nach wenigen Augenblicken macht die Angst jedoch der Wut platz. Die Wut auf Aufseher Tarkan, weil er mich seitdem ich hier bin schikaniert. Die Wut auf James weil er mir eins ums andere Mal beim Schwertkampf Verletzungen zugefügt hat. Die Wut auf Lion, weil er mich gerade mustert wie eine Beute und weil er diese Situation und meine Schwäche schamlos ausnutzt. Während ich diese Gedanken habe spüre ich wie die Macht durch mich hindurchfließt. Sie gibt mir Sicherheit und Stärke. Es fühlt sich so an als wäre ich zuhause. Nur leider komme ich nie wieder nach Hause. Mir fällt der Kodex der Sith ein. Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft.Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.Durch Stärke erlange ich Macht.Durch Macht erlange ich den Sieg.
Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.Die Macht wird mich befreien.

Da trifft mich die Erkenntnis. Die Wut hat mir die Kraft gegeben, wie es der Kodex der Sith besagt. Ich muss sie nur nutzen. Ich sollte versuchen meine Geschwindigkeit durch die Macht zu erhöhen. Im Kampf sibd Geschwindigkeit und Wendigkeit meine einzigen Vorteile. Ich lasse die Wut auf Lion weiter in mir brodeln und spüre wie die Macht in mur zunimmt. Ich spüre wie die Macht will, dass ich sie auf einen Schlag freilasse ich kämpfe dagegen an.

Dabei hätte ich fast den ersten Streich von Lion übersehen. In letzter Sekunde springe ich in einer unmenschlichen Geschwindigkeit zur Seite. Schnell rappele ich mich auf und greife meinerseits an. Lion kann diesen Schlag blocken. Ich lasse langsam der Macht in mir freien lauft sie sorgt dafür, dass ich in diesem Kampf die Oberhand gewinne. Meistens passiert nicht, dadurch, dass ich schneller bin als er blocke ich seine Schläge oder weiche ihnen aus. Wenn ich jedoch angreife füge ich ihm eine kleine Wunder nach der anderen zu, dass lässt ihn immer langsamer werden. Endlich sehe ich eine große Lücke in seiner Deckung und ramme ihm mein Schwert in den Bereich, wo ich sein Herz vermute. Lion sackt langsam auf den Boden herab und schaut mich aus seinen braunen Augen anklagend an. Jedoch habe ich kein Mitleid mit ihm und auch keinen Skrupel. Erst wenn ich mein voll Blut beschmiertes Damastschwert aus ihm herausziehe realisiere ich, dass ich gerade jemanden in einem Kampf getötet hatte. Jemanden den ich kannte. Vor Schreck weiche ich kurz zurück. Dieser Moment währt allerdings nicht länge, denn hätte ich ihn nicht getötet, hätte er mich getötet.

Mich interresiert nur warum ich so gut kämpfen kann und warum ich genau wusste was ich zu tun habe? Eigentlich habe ich während des Kampfes nicht nachgedacht. Das denken haben die Instinkte übernommen und die Macht. Jedoch berunruhigt mich dieser Gedanke nicht. Wenn ich dadurch am Leben bleibe und stärkere besiege ist mir jedes Mittel recht. Und vielleicht werde ich irgentwann eine Sith.

Während all diese Gedanken durch meinen Kopf gehen, sehe ich wie mich die drei anderen Personen mit neu erwachtem Interesse mustern. Aufseher Tarkan nickt mir sogar kurz zu bevor er die heutige Stunde für beendet erklärt und uns entlässt.

Ich bin so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merke wie ich mich dem Tal der dunklen Lords genähert hab und jetzt sogar betreten hab. Durch das eben Erlebte macht dieser Ort mir nicht mehr soviel Angst wie noch vor ein paar Tagen. Ich lasse die Macht durch mich hindurch gleiten. Und sehe wie die gefallenen Akolythen, ich habe beim Essen aufgeschnappt, dass die meisten bei den Gräbern befindlichen Personen Akolythen sind, welche der dunklen Seite nicht wiederstehen konnten, mir ausweichen als könnten sie die Macht spüren.

Mit sicheren Schritten gehe ich zu dem gleichen Grab, wie das letzte Mal. Durch den Geheimgang gelang ich in die Kammer. Hier lasse ich meiner Wut und meinem Hass freien Lauf. Ich spüre richtig wie die Macht in mir wächst. Doch sie kommt nicht wie uch zuerst dachte von dem Planeten oder der Kammer, sondern von mir. Sie ist in mir und durch Wut und Hass und verstärkt durch die Kammer wird sie freigesetzt ubd ich kann sie nutzen.

Ich schließe die Augen und atme tief ein und wieder aus. Während die Macht in meinem Körper zirkuliert. Es ist ein berauschendes Gefühl. Es kommt mir sogar so vor, als würden kleine Blitzen über meine Haut zischen. Ich weiß nicht wie lange ich dort saß und einfach nur dieses berauschende Gefühl diese Macht genoss. Vermutlich Stunden. Trotzdem machte ich mich irgentwann spät in der Nacht auf den Weg in mein Zimmer um wenigstens ein bisschen Schlaf zu finden. Bei einem kurzen Blick in den Spiegel sind meine Augen gelb. Sie sehen wunderschön aus. Jedoch mache ich mir darüber keine Gedanken, denn die Müdigkeit übermannt mich.

Aufstieg einer SithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt