Sicht Lennard
Am nächsten Tag beschließe ich, dass ich zu Simon gehe. Ich habe zwar eigentlich keinen Anlass, aber ich mache es trotzdem, weil ich mit ihm reden will. Weil ich will dass er weiß, dass es mir ernst ist mit uns beiden.
Um den Ernst aber auch ein bisschen aus der Situation rauszunehmen, ziehe ich mich so locker an wie es geht. Das heißt in dem Fall eine Jeans, ein schwarzer Gürtel, ein weißes Shirt und Vans. Und dann gehe ich los, nehme mir ein Taxi zu Simon und stehe wenig später vor seiner Tür. Ich kann seinen Vater nicht hören, das heißt er ist wahrscheinlich nicht da. Normalerweise hört man ihn nämlich immer.
Leise durchatmend drücke ich auf die Klingel, und als der Ton aufringt zucke ich zusammen, so aufgeregt bin ich. Es dauert eine Weile bis Simon endlich an der Tür steht, aber als er sie auf macht ist meine Aufregung direkt weg. Ich weiß nicht warum, aber sobald ich bei ihm bin, bin ich direkt viel ruhiger und fühle mich willkommen.
„Lennard. Ich hab...ich hab nicht mit dir gerechnet." Er hält sich oben an dem Türrahmen fest, was seine Muskeln spielen lässt. Er ist definitiv heiß, das kann ich einfach so sagen. Seine Haare sind nass, als hätte er gerade geduscht, und ein paar Tropfen perlen auf sein Shirt, das sich eng an seinen Körper schmiegt. Er trägt zwar eine Jogginghose, aber sie sieht an ihm trotzdem so gut aus. Räuspernd wende ich meinen Blick ab. Simon ist schon operiert worden, und ich weiß dass schon das ein großer Schritt war. Jetzt noch herauszufinden dass er schwul ist, muss schwer sein.
„Kann ich reinkommen?" Frage ich schließlich, und er nickt, woraufhin er zur Seite tritt und ich an ihm vorbeigehe. Das Innere des Hauses ist Mal wieder Blitz Plank geputzt, aber ich weiß dass das nicht Simon war. Dafür kenne ich ihn zu gut.
„Wieso bist du hier?" Ertönt seine Stimme auf einmal leise im Hintergrund, als er sich auf die Bar zubewegt und sich einen Drink nimmt.
„Ich bin verwirrt und darüber wollte ich mit dir sprechen."Er tut zwar so, als wüsste er nicht wovon ich spreche, aber seine Augen strafen ihn Lügen. „Um was geht's?" Fragt er dann, die Augen mittlerweile auf sein Glas geheftet damit er mich nicht ansehen muss. Nachdenklich schaue ich ihm zu, wie er sein Glas abstellt.
„Um dich. Also um uns. Ich weiß nicht was das zu bedeuten hat."
„Lennard es tut mir leid, ich wusste dass du auf Mädchen stehst. Ich kann es echt verstehen wenn du jetzt keinen Bock mehr auf mich hast, ich meine erst bin ich trans und jetzt auch schon schwul. Und dann küsse ich dich auch noch. Ich hätte das nicht tun dürfen, das weiß ich. Aber ich...ich konnte meine Gefühle nicht mehr zurückhalten. Es tut mir leid."Vorsichtig gehe ich ein paar Schritte nach vorne, als ob er ein Reh wäre dass ich nicht verschrecken will, und greife nach seiner Hand. Sie ist warm, sanft und so zart dass ich sie nicht mehr loslassen will. Seine Augen gleiten an mir hoch, bleiben kurz an meinen Lippen hängen und schwenken dann weiter zu meinen Augen. Ich erwidere seinen Blick, und das ist der Moment in dem ich weiß dass das alles hier richtig ist.
Wie ich hier stehe, meine Stirn langsam an seine lehne, und mich einfach sicher und aufgefangen fühle, das erste Mal in meinem Leben. Ich weiß dass ich das nie wieder missen will.
„Lennard, glaub mir ich bin kompliziert. Du willst dir das nicht antun. "
Seine Stimme ist leise, und eine Träne rinnt seine Wange hinunter. Zögerlich wische ich sie weg, und senke dann meine Lippen auf seine. Er erwidert den Kuss nicht direkt, und ich bin kurz davor mich zurück zu ziehen, bevor er mir in die Haare greift und seine Hand durch sie fährt. Ich vergrabe meine in seinem Haar, und fange einige kleine Tropfen auf, die hinunterperlen.~
Der Abend bricht herein und Simon und ich sitzen an der Elbe und reden. Ich weiß nicht über was, ich kann mich neben ihm nicht konzentrieren. Aber ich rede, die Worte kommen einfach über meine Lippen. Auch bei ihm scheint es so zu sein, er redet als könnte er nicht mehr aufhören, und sagt immer wieder das selbe. „Ich liebe dich. Und ich weiß nicht Mal warum. "
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Fixed (Pausiert)
Teen Fiction(2. Teil von Broken!) Nach dem Unfall, den Polly und Roxanne hatten, ist überall Chaos. Denn während Roxanne halbwegs gesund ist, liegt Polly im Koma. Ihr Leben scheint keinen Sinn mehr zu machen. Aber sie weiß nicht dass Polly vorgesorgt hat. Denn...