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CHAPTER 21

TWENTY-ONE
"i'd go to hell to see you again"

* * *

EIN STETIGES
Piepen nimmst du wahr.
Es ist, als wäre es weit entfernt und würde immer näher kommen.
Deine Augen flattern auf und schließen sich bei der Helligkeit unzählige Male, bis du dich einigermaßen an diese gewöhnt hast.
Das Zimmer, in welchem du liegst, ist keines welches du kennst, jedoch kann sich leicht entschließen, dass es ein Krankenhaus ist.

,,Y/n? Oh Gott!", spürst du eine warme Hand an die deine.
Im nächsten Moment tritt das Gesicht deiner Mutter in dein Blickfeld, die besorgter drein schaut als jemals zuvor.
Auch dein Vater scheint dabei zu sein.
Du riechst sein starkes, teures Parfüm, welches er immer großzügig aufträgt.
Es bereitet dir Kopfschmerzen und erneut kneifst du deine Augen zusammen.

,,Was ist passiert?", bringst du heraus, dein Hals so trocken wie Sandpapier.
Deine Stimme ist schwach und leise und beinahe hätten deine Eltern nicht verstanden, was du gesagt hast.
Augenblicklich verändert sich die erleichterte Atmosphäre in eine düstere.
Du spürst deutlich die Wut und die Anspannung deiner Eltern, die zu überlegen scheinen was sie sagen sollen.

,,Dein Freund hat einen Unfall gebaut bei einem Rennen. Ich wusste von Anfang an, das sowas passieren wird!", knurrt dein Vater wutentbrannt.
Vorsichtig drehst du deinen Kopf zur Seite, so dass du ihn auch sehen kannst.
Wie immer steckt sein Körper in einem teuren Anzug, nur das sein Jacket über dem Stuhl hängt und die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt sind.
,,Aber du hast nicht gehört und wir waren nicht konsequent genug. Wir wissen es nun besser. Nur wegen ihm und seinen schlechten Einfluss liegst du in diesem Krankenbett."

Seine Worte bringen dein Blut zum kochen.
Erneut enttäuschen sie dich.
Du siehst sie zum ersten Mal seit einem Jahr und mal wieder geben sie dir nicht das, was du hören musst und was du gerade brauchst.
Deine Mutter stimmt ihm nickend zu, doch streichelt weiterhin über deinen Handrücken.
Ihre Geste widert dich an, du willst sie beide nicht mehr sehen.

,,Verschwindet! Sofort! Ich will euch nicht mehr sehen."
Ruckartig setzt du dich auf, ignorierst dabei die schwarzen Punkte, die vor deinen Augen tanzen und die höllischen Schmerzen in deinem gesamten Körper.
Szenen von dem Rennen kommen dir in den Sinn, langsam erinnerst du dich.
Und du kannst dich erinnern, das nicht Hyunjin an dem Unfall Schuld hatte.
Ganz im Gegenteil.

,,Wie bitte?", fragt deine Mutter schockiert.
Dein Vater scheint bei deinen Worten noch wütender zu werden.
Sein Gesicht läuft rot an und auf seiner Stirn bildet sich eine tiefe Falte.
Doch bevor er überhaupt ansetzen kann, etwas zu sagen, unterbrichst du ihn.
Selbst deine Ohren tun weh durch dein schrilles Schreien.

,,Seid ihr taub? Ich hab gesagt, dass ihr verschwinden sollt! Ich hasse euch!", schreist du aus vollem Leib und schockst somit deine Eltern und auch dich.
Dein Geschrei ist wohl auch auf dem Flur hörbar gewesen, da eine Schwester alarmiert den Raum betritt.
Jedoch lässt du dich davon nicht ablenken, konzentrierst dich weiter auf die zwei Personen, die du zu verabscheuen gelernt hast.
,,Ich brauche euch nicht in meinem Leben. Ihr erkennt nicht einmal, dass dieser Typ, derjenige ist mit dem ich mein Leben verbringen will und den ich über alles liebe."

,,Ihr wisst nicht wie man liebt. Und das verdirbt euch sichtlich."
Sind deine letzten Worte, die du noch zu Stande bringst, bevor du erneut in Ohnmacht fällst.
Die stetige Sorge, was mit Hyunjin ist, ist in deinem Hinterkopf eingebrannt.
,,Ich will euch nie wiedersehen."

[...]

Erneut wachst du auf.
Es fühlt sich an als wärst du in einem Kreislauf gefangen.
Doch diesmal sind deine Eltern nirgends zu sehen.
Anscheinend haben sie verstanden, dass du mit ihnen fertig bist.
Nur Somi sitzt auf dem Stuhl und tippt auf ihrem Handy herum.
Sie sieht erschöpft aus, ihre Augen leicht gerötet, als hätte sie stundenlang geweint.
Ihre sonst so lebhaften Outfits sind durch eine Adidas Jogginghose und einem grauen Hoodie ersetzt und ihre braun gefärbten Haare in einen unordentlichen Dutt zusammengebunden.

,,Somi...", hauchst du, dein Hals so trocken, dass es bereits weh tut.
Es hat mehrere Versuche gebraucht überhaupt etwas zu sagen.
Die Genannte sieht sofort auf und stolpert dann energisch zu dir, nimmt deine Hand in ihre und lächelt dich erleichtert an.
Als könne sie dein Verlangen spüren, greift sie nach einem Glas Wasser und hilft dir zu trinken.
Es tut gut und schon bald ist das komische, schmerzende Gefühl verschwunden.

,,Hey, wie geht es dir?", fragt sie dich sanft und scannt dein Gesicht, als würde sie versuchen zu erkennen, ob du irgendwo Schmerzen hast.
Sie ist erleichtert dich auf dem Weg der Besserung zu sehen.
Schließlich warst du um die drei Wochen im Koma, durch die starken Verletzungen, die du erlitten hast.
Die Ärzte wussten, dass du aufwachen wirst, aber ob es sich um Tage oder Monate handeln, konnten sie nicht sagen.

,,Es geht. Bin müde.", antwortest du mit knappen Sätzen, bist zu mehr noch nicht fähig.
Außerdem geht es nicht um dich.
Du musst wissen, was mit Hyunjin ist.
Wo er ist, ob es ihm gut geht.
Eine Angst breitet sich in dir aus.
Was ist, wenn es ihn schlimmer erwischt hat, als dich?
Was ist...wenn er seinen Verletzungen erlegen ist?
Das magst du dir garnicht vorstellen wollen.
Ungewollt bilden sich Tränen in deinen Augen.

,,Wo ist er Somi? Bitte sag mir, dass es ihm gut geht.", flüsterst du und siehst sie eindringlich an.
Sofort schwindet das Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht.
Schlechtes Zeichen.
,,Somi! Wo ist er?", wirst du lauter, aus Angst vor ihrer Reaktion.

,,Dich hat es schlimmer erwischt als ihn. Er hatte nur ein paar Kratzer und ein paar gebrochene Rippen.", beruhigt sie dich, doch trotzdem siehst du in ihrem Blick, dass etwas nicht stimmt.
Sie presst ihre Lippen aufeinander und drückt deine Hand fester in ihre.

,,Er ist weggegangen Y/n. Zusammen mit Minho. Ich erreiche ihn nicht, keiner weiß, wo er steckt."

Fortsetzung folgt...

- r0siekoo