CHAPTER 18

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EIGHTEEN
loving you is the best thing
i ever did

* * *

Die Augen zusammenkneifend, blickst du in die Ferne.
Die orange-rote Sonne verschwindet langsam hinter dem Horizont, bemalt den Himmel in wunderschönen Farben.
Ein nächster Tag vergeht, die Sonne zieht diesen mit sich und lässt die dunkle Nacht entfachen.
Eine weitere Nacht von vielen.
Eine weitere Nacht, wo der Tag anderer beginnt, wo andere bereits schlafen.

Wie verschieden Menschen doch sein können.
Wie verschieden die Leben sein können.
Einzigartigkeit entspricht jeden von uns, das steht fest.

,,Worüber denkst du nach?", hörst du seine sanfte Stimme neben dir.
Deine Lippen zieren sich zu einem kleinen Lächeln, drehst deinen Kopf dann in seine Richtung.
Deine Augen treffen auf die seinen, die dich bereits angesehen haben.
Wie lange, weißt du nicht.

,,Über uns. Nun ja, über alles eben.", meinst du beschämt und lehnst dich an die Motorhaube von seinem Auto.
Dem Auto, mit welchem er schon so manches mal ein Rennen gewann, mit dir zusammen, seinem eigenen Glücksbringer.
Du kannst dich nur zu gut an das erste Rennen, was du mit ihm gefahren bist, erinnern.
Nun ist es nur aus Glück wieder seins.
Minho konnte es wieder aufschnappen, hat viele Kontakte.

,,Weißt du, du denkst viel zu viel nach. Schalte deinen Kopf mal aus und konzentrier dich auf die Sachen die wirklich wichtig sind, die wirklich zählen.", rutscht er zu dir rüber und legt seinen muskulösen Arm um deine Schultern, zieht dich so näher an seinen warmen Körper.

Ab und zu hat Hyunjin seine Momente, in denen er nicht dieser respektierte Mann ist, der illegal Rennen fährt.
Oder dieses kalte Arschloch, das kaum jemanden an sich ran lässt.
Hyunjin weiß viel vom Leben und wie man dieses genießt.
Eine Sache, die du an ihm so unfassbar beneidest.
Auch in solch einer misslichen Lage, die alles kaputt macht.

,,Du bist wichtig. Das mit uns ist wichtig, denn ich liebe dich.", bringst du murmelnd über deine Lippen, aber Hyunjin hat es gehört und muss sich ein breites Lächeln verkneifen.
Er liebt dich auch, über alles und das wird auch so bleiben.
Auch wenn euch das Schicksal für eine lange Zeit trennen wird.
Wird eure Liebe das wirklich aushalten?

,,Sie können uns nicht trennen, Babe. Irgendwo wissen sie, dass wir uns trotzdem sehen werden und nicht aufhören werden zu lieben.", meint er und drückt einen langen Kuss auf deine Schläfe.
Ein warmes Gefühl breitet sich in deinem Körper aus.
Hyunjins Liebe und Nähe ist das, was du brauchst, um glücklich zu sein.
Du weißt nicht wie du es ein ganzes Jahr, 12 Monate, 365 Tage und Nächte ohne ihn aushalten sollst, bis ihr wieder vereint seid.

,,Sie haben Somi und dich aus der Scheiße geholt. Somi wäre mit einer Geldstrafe davongekommen, die ihr kaum bezahlen könntet. Sie haben es gemacht. Du wärst für ein paar Wochen ins Gefängnis gegangen, doch auch dich haben sie rausgeholt. Vielleicht ist ihr Herz doch an der richtigen Stelle.", zuckst du mit den Schultern und seufzt auf.
Du kannst deine Eltern und ihre Taten einfach nicht verstehen.
Es ist so, als würde dir das letzte Teil eines riesigen Puzzles fehlen.

,,Sie lieben dich. Sie können es einfach nicht zeigen und machen vieles falsch, auch wenn sie es gut meinen. Aber schlechte Menschen waren sie noch nie.", stellt Hyunjin sich aufrecht hin und beobachtet wie die Sonne hinterm Horizont verschwindet und das letzte Licht des Tages mit sich zieht.
Die letzte Nacht folgt, in der du hier bist.

Am Morgen wirst du direkt ins Internat gefahren, wo du dein letztes Jahr antreten wirst und dort deinen Abschluss machst.
Den Abschluss, den deine Eltern immer wollten.
Danach wirst du sofort studieren gehen, auf einer dieser Universitäten, dessen monatlichen Preise so hoch wie ein neues Auto sind.
Bei dem Gedanken daran wird dir kotzübel.
Am liebsten würdest du mit Hyunjin durchbrennen und nie wieder zurück kommen, aber das kannst du wiederrum auch nicht.

,,Wollen wir los? Chan wartet sicherlich schon.", hält er dir seine Hand hin, die du dankend annimmst.
Es schmerzt an den Moment zu denken, wo du deinem besten Freund Chan alles erzählen wirst.
Er weiß noch garnichts und auch nicht, dass du direkt morgen gehst.
Du hast es einfach nicht übers Herz gebracht ihm davon zu erzählen.
Es wird ihm sehr zu schaffen machen.
So wie Hyunjin und dir und sogar Somi.

[...]

,,Dein Blick verrät mir, dass etwas ganz und garnicht stimmt.", sagt Chan ernst, der Hyunjin und dich in sein Zimmer geführt hat und ihr nun auf seinem modernen Sofa sitzt.
Nun ist es bereits stockdunkel draußen, nur der Mond und die Sterne beleuchtet das ruhige Viertel.
Tränen bilden sich in deinen Augen, was Chan besorgt.
Er sieht dich selten weinen, egal wie scheiße es dir geht.
Dich so zu sehen, beunruhigt ihn und das Hyunjin stumm auf den Boden blickt ebenfalls.

,,Na los, sag schon, Y/n.", greift Chan nach deiner kühlen Hand und umschließt sie mit seiner warmen.
Aus verschleierten Augen blickst du ihn an.
Die Tränen stehen in deinen Augen, sie wollen nicht rauskullern.
,,Chan, ich gehe morgen auf das Internat, von welchem ich dir erzählt habe.", flüsterst du und weichst seinem durchdringenden Blicken aus.
Chan glaubt sich verhört zu haben.
Doch nun ergibt euer Verhalten endlich Sinn.

,,Warum? Was hast du angestellt?" Seine Worte klingen harsch, doch er meint sie nicht so.
Er weiß nur, dass etwas passiert sein muss, dass deine Eltern doch diesen Schritt wagen und dich dort hin zwingen.
Und was passiert sein muss, muss gravierend gewesen sein.
Hyunjin kommt zu Wort, nachdem er bemerkt, dass du schweigst und keinen Satz bilden kannst.

,,Wir wurden von den Bullen erwischt. Ich bin das Rennen gefahren und Y/n saß neben mir. Ihre Eltern haben mich und meine Cousine da rausgeholt, aber Y/n als Strafe dort angemeldet. Es ist meine Schuld, Bro, es tut mir leid."
Dein Herz zieht sich zusammen.
Zwar hast du Hyunjin schon versichert, dass er keine Schuld hat, doch er gibt sie sich immernoch.
Und das wird auch so bleiben.

,,Wenn es jemanden Schuld war, dann meine. Ich hab sie zu dem Rennen mitgeschleppt und so habt ihr euch kennengelernt. Ohne mich wärt ihr euch nie begegnet.", fährt Chan sich mit seinen Händen verzweifelt durchs Gesicht.

,,Stopp! Hört auf! Keiner ist Schuld. Bitte sagt sowas nicht und lasst mich noch schlechter fühlen. Es ist passiert, aber ich bereue nichts.", erhebst du deine Stimme und erschreckst somit die beiden Männer, die nicht damit rechneten.
,,Es ist nur ein Jahr. Ein verdammtes Jahr. Wir werden täglich telefonieren Chan und Hyunjin, ich warte sehnlichst auf den Tag, wo du mich abholen wirst."

Fortsetzung folgt...

- r0siekoo


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