expeditious ; h.hj ✓

CHAPTER 19

NINETEEN
,,i will wait for you"

* * *

NOCH
ein Tag.
Ein Tag und dann bist du endlich frei.
Und du kannst Hyunjin endlich wiedersehen.
Ab und zu konntest du ihn heimlich anrufen, aber oft waren die strengen Aufpasserinnen im Internat und haben mitgehört.
Deine Eltern haben strengstens verboten, dass du in jeglichen Kontakt mit Hyunjin kommst, in der Hoffnung, dass einer von euch die Beziehung beendet.

Doch auch wenn es hart war, liebt ihr euch noch weiterhin wie am ersten Tag.
Die Tage vergingen langsam, doch nachdem du Freundinnen gefunden hast und dich wirklich auf deinen Abschluss konzentriert hast, ging es viel schneller um.
Nun hast du deinen Abschluss so gut wie in der Tasche und das sogar erfolgreich.

,,Und wird dein Lover dich morgen abholen?", fragt deine Zimmergenossin Avery und wackelt neckend mit den Augenbrauen.
Lächelnd schmeißt du ein Kissen nach ihr und legst dich dann auf dein Bett.
Hyunjin hat dir versprochen dich abzuholen, aber da ist trotzdem diese Nervosität.
Was ist, wenn er dich doch nicht mehr liebt?
Was ist, wenn er mit der Situation nicht klar kommt?
Oder was ist, wenn er schon längst jemand anderes gefunden hat?

,,Erde an Y/n! Alles gut?", kommt Avery auf dich zu und schnippst besorgt vor deinem Gesicht herum.
Seufzend blickst du sie an und zuckst mit den Schultern.
,,Es ist so lange her, dass wir uns gesehen haben. Er hat mir versprochen zu kommen, aber was ist, wenn er nicht auftaucht?", murmelst du.
Die Zweifel übermannen dich und überdecken die Aufregung, die du all die Monate gespürt hast, wenn du an den Tag gedacht hast.

,,Nach allem was du mir erzählt hast, liebt er dich wirklich sehr. Er wird morgen auf dich warten, Y/n, mach dir keine Sorgen.", beruhigt dich Avery und streichelt dir liebevoll über den Arm.
,,Aber jetzt solltest du dich für die Abschlussfeier umziehen."

[...]

Der nächste Tag ist schneller da, als gedacht.
Deine Koffer sind gepackt und auch du bist mehr als bereit dieses Internat zu verlassen.
Avery wird dir fehlen, wie auch andere Freunde, aber du willst einfach nur weg.
Nach Hause, zu Chan und vorallem zu Hyunjin.

Deine Koffer packend begibst du dich außerhalb des Internats auf den Parkplatz.
Kein Auto steht auf diesem, nur ein Bus fährt gerade davon, der ein paar Schüler für das Wochenende nach Hause bringt.
,,Wo ist er denn?", flüsterst du und wedelst dir mit deiner Hand Luft zu.
Es ist mitte Juli und dazu unglaublich heiß.
Ein lautes posaunen eines Motors lässt dich erschrocken zusammenfahren.
Doch schnell breitet sich ein riesiges Grinsen auf deinem Gesicht aus.

Dieses Geräusch ist für dich das beruhigende Geräusch, was für andere Menschen der Wind, das Prasseln des Regens oder das Meer ist.
Im nächsten Moment kannst du das altbekannte Auto sehen, in welchen du schon einige Male saßt.
Dein Herz schlägt schnell in deiner Brust und lässt dich all deine Zweifel, die du hattest auf Knopfdruck vergessen.
Hyunjin ist gekommen und er würde immer an deiner Seite sein.

Mit einem lauten Quietschen der Reifen kommt er direkt vor dir zum stehen.
Die Tür fällt auf und endlich siehst du ihn wieder.
Seine Haare sind länger geworden, doch noch immer hat er sie in einem hellen blond und in einen Man Bun gebunden, der ihn unwiderstehlich aussehen lässt.
Grinsend kommt er auf dich zu, ehe er dich an den Hüften packt und auf die warme Motorhaube setzt.

,,Endlich hab ich mein Mädchen wieder.", flüstert er gegen deine Lippen, ehe er sie auch schon mit seinen verbindet, in einen voll Leidenschaft und Liebe triefenden Kuss.
Sekunden, vielleicht auch Minuten küsst ihr euch verlangend, bis ihr euch schwer atmend voneinander trennt.
Hyunjin legt seine Stirn auf die deine und streicht dir vorsichtig über deine Wange.

,,Fuck, ich hab dich so vermisst.", raunt er, woraufhin du ihm zustimmst.
Doch all die vielen Tage ohne einander sind in diesem Moment vergessen, wo ihr euch endlich wieder habt.
Und diesmal könnte euch nichts mehr trennen.
Da bist du sicher.

,,Was willst du jetzt machen, Baby? Du entscheidest.", rückt Hyunjin etwas von dir weg, aber wagt es nicht dich loszulassen.
Seine großen Hände liegen stetig und in einer Art und Weise besitzergreifend auf deiner Taille.
Die Angst dich nochmal zu verlieren, ist groß.
Nur würde er sich diesmal nicht so leicht davongeben und dich nicht gehen lassen.
Du gehörst zu ihm, genau so wie er zu dir gehört.

,,Dumme Frage. Die müsstest du dir doch von selbst beantworten können.", lächelst du ihn wissend an, weswegen er lachend seinen Kopf in den Nacken legt.
,,Du bist gerade aus diesem Gefängnis raus und willst das machen, was dich dort hin gebracht hat?", fragt er, jedoch küsst er dich direkt danach erneut.

,,Irgendwie müssen wir das Geld zusammentreiben um von hier weg zu können.", meinst du und schubst ihn etwas von dir weg.
Provokant zwinkernd läufst du auf den Beifahrersitz zu und lässt ihm garkeine andere Wahl als dir deinen Wunsch zu gewähren.
,,Kalifornien. Vielleicht London. Oder nein! Tokio!", klatscht du begeistert in die Hände, als Hyunjin neben dir auf dem Fahrersitz Platz nimmt.

In einem eurer wenigen Telefonate habt ihr euch geeinigt zusammen das Land zu verlassen und ein neues Leben aufzubauen.
Eigentlich habt ihr dies nur so gesagt, aber desto mehr ihr darüber nachdachtet, desto mehr wollt ihr weg.
Das Geld, was Hyunjin bereits verdient hat und das, was du von deinen Eltern für Jahre monatlich bekommen hast, reicht dafür.
Ein neuer Anfang, das ist das was ihr braucht.

,,Dann los. Jetzt wo mein Glücksbringer zurück ist, kann nichts schief gehen."
Oder?

Fortsetzung folgt...