expeditious ; h.hj ✓

CHAPTER 01

ONE
»Du fragst dich,
was aus dir geworden wäre,
wenn du an diesem Abend
zuhause geblieben wärst«

Ein lautes Scheppern ist zu hören, danach liegen alle Blicke auf dir und deinem besten Freund Chan.
Eigentlich war es nicht mit Absicht, du wolltest dein Schließfach nicht so zuknallen, aber bei den Worten, die zuvor den Mund von Chan verließen, konntest du einfach nicht anders.

,,Bist du verrückt?", zischst du und haust ihm auf den Hinterkopf.
Er hingegen grinst dich nur amüsiert an und schnappt sich dein Handgelenk, als du ihm nochmal auf den Hinterkopf hauen willst.
,,Und warum erzählst du mir jetzt erst, dass du seit drei Monaten nachts zu illegalen Autorennen gehst?"

Du kennst Chan schon eine Weile.
Ihr seid schon seit der fünften Klasse beste Freunde, wart seitdem an unzertrennlich und habt, normalerweise, keine Geheimnisse voreinander.
Obwohl du dir irgendwie gedacht hast, dass Chan nachts ein anderer Mensch ist.
Tagsüber ein guter Junge, nachts jemand, der illegale Sachen toll findet.

,,Weil ich genau wusste, wie du reagieren wirst, wenn ich es dir erzähle.", rollt er gespielt genervt mit den Augen, ehe er seinen Rucksack schultert und sich auf den Weg in eure Klasse macht.
Glücklicherweise habt ihr die erste Stunde zusammen, so kannst du Chan weiter ausfragen und ihn versuchen einzureden, dass das nicht gut ist und du garantiert nicht mit ihm mitkommen wirst.
Du vergisst, dass Chan ein Profi darin ist, jemanden zu etwas zu überreden.

,,Was ist jetzt? Kommst du mit oder nicht?", fragt dich Chan erneut, als euer Lehrer kurz aus der Klasse rausgegangen ist, um mit dem bekannten Schulclown Han Jisung ein Gespräch zu führen.
Von draußen kann man das Geschrei von dem alten Mr. Park und das laute Lachen von Jisung hören.
Hätte Chan dir nicht diese absurde Frage gestellt, hättest du dich sicherlich über das Verhalten von Jisung aufgeregt.
Typisch für dich, zu brav für die Welt.

,,Bist du bescheuert? Natürlich nicht! Und wenn schon, meine Eltern würden mich töten, wenn sie das erfahren.", keifst du und siehst gebannt auf die Tafel, schreibst dir weitere Notizen auf und ignorierst Chan.
Du spürst deutlich seinen Blick auf dir, der Blick, der dich weich machen soll und auch leider immer wirkt.

,,Ich hole dich um 22 Uhr ab. Sag deinen Eltern, dass du bei mir schläfst. Sie werden es dir sowieso erlauben, es ist Freitagabend."

[...]

,,Ich hasse dich dafür.", murmelst du zum gefühlt tausendsten Mal, als du in Chans Auto sitzt, welches durch die Straßen Seouls fährt, bis ihr dem Stadtrand immer näher kommt.
Kaum Autos kommen euch entgegen, weit und breit sind nur verlassene Hochhäuser und Fabriken, sowie Felder und Wiesen.
Und natürlich eine alte Straße, die in diesen Ort hineinführt.
Perfekt für solche Autorennen.

Dir wird ganz mulmig zumute, als ihr neben ein paar weiteren Wagen parkt.
Schon jetzt hörst du die laute Musik, die lauten Motoren von getunten Autos und die Stimmen etlicher Menschen, auch wenn du noch nichtmal ausgestiegen bist.

,,Y/n, mach dir keine Sorgen. Ich bin doch da und die Leute hier sind fast alle korrekt.", kann Chan dich nur ein wenig beruhigen.
Aber er hat recht.
Solange du bei ihm bist, kann dir nichts passieren, denn Chan tut alles dafür, um dich zu beschützen.
Eine Eigenschaft, die er über die Jahre entwickelt hat.

Du findest nicht die richtigen Worte, weswegen du es bei einem Nicken beläst und Chan folgst, der aussteigt.
Sofort an seine Seite laufend, führt er dich näher in die Menschenmenge.
Die meisten halten rote Plastikbecher in den Händen, wahrscheinlich mit Alkohol, dazu stinkt es überall nach Gras.
Angewidert verzieht sich deine Miene, als dir jemand den Rauch seines Blunts direkt ins Gesicht pustet.
Danach umspielt seine Lippen ein freches Grinsen.

,,Warte kurz hier.", flüstert dir dein bester Freund ins Ohr und ist dann auch schon verschwunden, lässt dich einfach alleine mitten in der Menschenmasse.
Der unverschämte Typ mit dem frechen Lächeln bemerkt dies und stößt sich von der Motorhaube seines Autos ab.

Immernoch mit dem gleichen schiefen Grinsen, was nun noch etwas breiter ist, kommt er auf dich zu.
Du musst schon sagen, hässlich ist er mit Sicherheit nicht, aber sein Verhalten magst du ganz und garnicht.

,,Na Süße? Willst du auch mal ziehen?", hält er dir seinen halb gerauchten Blunt hin, doch du zuckst zurück und schüttelst energisch mit dem Kopf.
Selbst für 100€ würdest du nicht einmal daran ziehen, niemals.

,,Scheinst neu hier zu sein, was? Bist noch prüde, aber glaub mir, das ändert sich mit der Zeit.", legt er einfach seinen Arm um deine Schultern und zieht dich zurück zu seinem Auto, lehnt sich dann wieder an die Motorhaube, sodass du gezwungen bist dies auch zu tun.

,,Heute ist das Erste und Letzte mal.", nuschelst du und hälst Ausschau nach deinem besten Freund, doch dieser ist weit und breit nicht zu sehen.
Der wird defintiv noch was von dir zu hören bekommen.
Erst bettelt er dich an mitzukommen und dann lässt er dich auch noch alleine, obwohl du von Anfang an keine Lust auf das Ganze hattest.

,,Wer ist das denn, Minho?", kommt plötzlich noch jemand auf euch zu.
Du kannst deine Augen nicht von ihm nehmen.
Seine länglichen, dunkelblond gefärbten Haare, die zu einem Zopf gebunden sind, stehen ihm unglaublich gut.
Seine Gesichtszüge sind definiert und seine Jawline schärfer als jedes Messer.
Seine Lippen sind voll und sehen unbeschreiblich weich aus, sodass du beinahe das Verlangen hast diese zu fühlen, ihn zu schmecken.

Schnell schüttelst du deinen Kopf, willst solche Gedanken nicht haben.
Dieser Typ wird genau so sein, wie dieser Minho, wessen Arm immernoch schwer auf deinen Schultern liegt und dich unbemerkt noch näher an seinen Körper gezogen hat.

,,Bro, ich hab keine Ahnung. Ist zum ersten Mal hier.", antwortet Minho und dreht seinen Kopf dann zu dir runter und beäugt dich grinsend.
,,Wie heißt du noch gleich Süße?"
Stumm siehst du Minho an. Dein Gehirn rattert und du hast echt keine Ahnung, was du sagen sollst.
Solltest du jemand Fremdes deinen Namen sagen oder lieber was ausdenken?

,,Y/n?", ruft plötzlich jemand und sofort stehst du auf.
Der Stimme folgend, läufst du direkt in deinen besten Freund hinein, der seine Hände sofort auf deine Oberarme legt.
Er sieht dich genaustens an, sucht wohl irgendwelche Verletzungen.
Erleichtert seufzt er auf, als er nichts entdeckt.
Sein Blick gleitet zu Minho und dem attraktiven Anderen und seine Augen verengen sich etwas.

,,Y/n also. Die ist schon süß, oder?", fragt Minho derweil seinen Kumpel Hyunjin, der nur uninteressiert mit den Schultern zuckt und im nächsten Moment sein Auto aufschließt.
Denn das Auto gehört nicht Minho, sondern Hyunjin und dieser muss nun ein Rennen gewinnen.

LEE MINHO, minor character

- little fuckboy and hyunjin's best friend

- ,,she's cute, don't you think? it'd be fun to ruin her."

Fortsetzung folgt...

- r0siekoo