44. Lily

66 5 0
                                    


Den ganzen Tag über verbrachten James und ich im Trainingsraum, um Nahkampftechniken zu lernen und um uns zu duellieren. James kannte wirklich keine Gnade und er lachte selbst noch als ich völlig fertig nach Hause verschwand.

Bald würde Phoebe hier auftauchen und ich duschte schnell. Leider hatte ich mal wieder vergessen meine Wäsche zu waschen, weswegen ich in einer Trainingshose und einem alten Gryffindorpulli landete.

Der Pulli war so vertraut wie kein anderes Kleidungstück. Wenn man vielleicht mal von meiner Quidditchuniform und meinem Schulumhang absah.

Dieses Haus verfügte über sämtliche Muggeltarnzauber. Sie würde sich als nicht wundern warum hier Bücher mit schrägen Titeln standen, Bilder sich bewegten oder irgendwelche Gnome den Garten bevölkerten.

Eigentlich hatte ich das Gnomproblem schon lange beseitigen wollen, aber irgendwie waren sie ja auch ganz lustig.

Als ich die Türklingel hörte riss ich mich von meinem Wohnzimmerfenster los und sorgte dafür dass mein Zauberstab unauffällig verstaut war.

Phoebe trug mal nicht ihre Arbeitskleidung und ihre Haare waren offen. Grinsend bat ich sie herein und ging mit ihr ins Wohnzimmer.

„Wow und du lebst hier ganz allein?", fragte sie und sah sich in meinem Wohnzimmer um. Besonders an den zahlreichen Bildern blieb ihr Blick hängen. Die meisten zeigten James. Remus, Peter und mich. Aber auch Lily, Alice, Dorcas, Frank und Leya waren vertreten.

„Ja aber auch erst seit kurzem. Ich war die letzten sieben Jahre auf einem Internat in Schottland und in der Zeit ist mein Onkel gestorben. Er hat mir das Cottage hinterlassen.", erklärte ich.

„ Uh ein Internat. Ich kann mir so ein Leben im Internat gar nicht vorstellen. Man vermisst doch sicherlich seine Familie oder nicht?", fragte sie und setzte sich in den Sessel.

Kurz lachte ich auf. Meine Familie war immer bei mir gewesen, aber ihr das zu erklären wäre viel zu kompliziert geworden.

„ Es geht. Mein jüngerer Bruder war auch dort. Irgendwann gewöhnt man sich ein und man hat immer Freunde um sich herum", erklärte ich ihr. Um vom Thema abzulenken sollte ich ihr eine Frage stellen.

„ Und bei dir so? Was machst du so?"

Seufzend lehnte sie sich zurück.

„Nichts Besonderes. Ich arbeite im Supermarkt weil ich die Schule abgebrochen habe. Aber nächstes Jahr werde ich wohl meinen Abschluss nachholen"

Bevor ich weiter nach harken konnte, hörte ich wie die Haustür lautstrak aufgestoßen wurde. Ich schnappte Phoebes verwirrte Blick auf und stand auf, als auch schon eine rothaarige Gestalt in den Raum gerauscht kam.

Lily blieb wie angewurzelt stehen, als sie erkannte dass ich nicht allein war. Mit hochgezogener Augenbraue musterte sie Phoebe schnell und sah dann zu mir. Sie wusste das Phoebe keine von uns war. Ich hatte keine Ahnung wie das gerade wirken musste.

„Hallo. Ähm eigentlich wollte ich dir nur schnell was vorbeibringen. Kann ich vielleicht auch kurz mit dir reden?", fragte Evans, aber ließ das andere Mädchen nicht aus den Augen.

Schnell deutete ich auf die Küche und schloss sorgsam die Tür hinter uns. Lilys Haare standen wild ab und sie sah erschöpfter aus als sonst. Von James wusste ich dass auch sie nicht besonders gut schlief in letzter Zeit. Je näher der Tag rückte vor dem wir alle so Angst hatten desto nervöser wurden wir. Leicht lehnte ich mich an die Küchenzeile und sah sie erwartungsvoll an.

„ Warum ist ein Mädchen in deiner Wohnung? Ist das dein Ernst?", fuhr sie mich im gedämpften Ton an. Was hatte ich eigentlich erwartet? Selbst nach allem was vorgefallen war würde sie alles für ihre beste Freundin tun.

Darling this is Hell/Rumtreiberzeit ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt