Freundschaft+? (1)

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Eine etwas andere Geschichte, unter anderem mit etwas mehr Erotik. Wer sich noch zu jung fühlt oder so etwas nicht lesen will, sei hiermit gewarnt ;)

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M: Nach der 10. in C12?

Diese Nachricht kam mitten im Deutschunterricht an. Soll ich zusagen, wie jedes Mal? Oder soll ich die ganze Sache beenden? Ich kann das alles einfach nicht mehr. Das ist alles so unglaublich absurd, dass ich es selbst nicht glauben kann. Zunächst hat mich das Verbotene so unglaublich angetörnt, das Abenteuer was an fast jedem Tag auf mich gewartet hat. Doch es hat sich so vieles geändert in den letzten Wochen.

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Aber jetzt erstmal von vorne, damit man mich vielleicht ein bisschen verstehen kann. Vor einem halben Jahr bin ich mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder in eine neue Stadt gezogen, wie schon einige Male zuvor, wegen dem Job meines Vaters. Mittlerweile machte ich mir gar nicht mehr die Mühe irgendwo Anschluss zu finden. Natürlich entstehen in jeder neuen Stadt und damit auch jeder neuen Schule Bekanntschaften, die vielleicht auch mal zu Freundschaften werden, aber nach den Umzügen bleibt der Kontakt nicht lange bestehen. Mittlerweile bin ich aber 19, das Abitur steht kurz bevor und danach kann ich hinziehen, studieren und bleiben wo ich will. Diese Schule und dieses Schuljahr wird mir allerdings besonders im Gedächtnis bleiben, und das liegt ganz alleine an einer Person.

An meinem ersten Tag an dieser Schule war ich mit allen anderen zum Klassenraum geschlendert, von dem mir gesagt wurde ich hätte dort meine erste Unterrichtsstunde. Da ich noch beschäftigt war meinen Stundenplan, den ich im Sekretariat bekommen habe, zu studieren, habe ich nicht mitbekommen, dass auf dem Flur natürlich auch Gegenverkehr herrscht. Ehe ich mich versah war ich auch schon mit jemandem zusammengestoßen und kurz davor das Gleichgewicht zu verlieren. Entgegen meiner Erwartung und durch die blitzschnellen Reflexe meines Gegenübers konnte ein Sturz jedoch vermieden werden, indem mein Retter mich an den Schultern gepackt hielt. Wie es sich gehört musste ich mich natürlich bedanken. Als ich nach vorne schaute um dem Fremden ins Gesicht zu sehen, erblickte ich allerdings nur seine Brust und musste meinen Kopf noch weiter in den Nacken legen, um dem bestimmt 2 Meter großen Mann in die Augen sehen zu können.

Als ich ihm dann in die Augen schaute zog sich in mir kurz alles zusammen und ich fühlte mich als hätte es mir für immer die Sprache verschlagen. Nach einigen peinlichen Sekunden, in denen auch er nichts sagte, hatte ich mich wieder gefangen, entschuldigte und bedankte mich und zog mit glühendem Gesicht weiter Richtung Klassenraum, ohne eine Antwort abzuwarten. Dort angekommen ist der Raum schon fast voll besetzt. Also setze ich mich in die erste Reihe, was mir auch eigentlich Garnichts ausmacht. Ich habe sowieso niemanden zum heimlich tuscheln in der letzten Reihe.

Nach einigen Minuten und pünktlich zum Klingeln ertönte eine tiefe Stimme: "Guten Morgen". Sofort schnellte mein Blick zur Tür, durch die gerade derselbe Mann kam, vor dem ich eben noch "geflohen" war. Als sich unsere Blicke trafen und sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht stahl, als er auch mich erkannte, konnte ich es nicht verhindern, dass kurz mein Mund offen stehen blieb vor Schreck. Das brachte ihn noch mehr zum Grinsen. Jetzt lag jedoch auch noch etwas anderes in seinem Blick, das ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht deuten konnte, mir mittlerweile allerdings bestens bekannt ist.

Nach drei verschiedenen Vorstellungsrunden in den drei Unterrichtsstunden konnte ich endlich die Schule verlassen. Jetzt konnte ich mich auch erstmal gemütlich auf eine Bank außerhalb des Schulgeländes setzen, mir eine Zigarette anzünden und nachdenken. Die Begegnung heute Morgen mit Herrn Müller, jetzt wusste ich auch wie er heißt, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich war schon ein paar mal vorher verknallt und auch verliebt hatte ich mich schonmal, aber was ich damals gespürt hatte ist nicht dasselbe wie das was ich in diesem Moment gefühlt habe. Ich habe mich zu dem großen, schlanken, braunhaarigen Mann mit dem Drei-Tage-Bart und der unheimlich schönen tiefen Stimme hingezogen gefühlt. Aber auf irgendeine Weise nicht emotional, sondern körperlich. Sein Körper, seine gesamte Art und vor allem dieser Blick, den er mir während des Unterrichts ein paar mal zuwarf, haben mich einfach wie magisch angezogen. Ich hatte schon von dem Gefühl gehört, bei dem man seinem Gegenüber am liebsten die Kleider vom Leib reißen will, aber dieses Gefühl noch nie so stark verspürt. Zuvor hatte ich schon ein paar mal mit einem Jungen geschlafen, mit dem ich damals ein paar Wochen zusammen war, bevor wir wieder einmal umgezogen sind. Solch eine starke sexuelle Anziehung hatte ich aber noch nie verspürt und auch nie erwartet, dass ich sie mal für einen Lehrer empfinden könnte. Außerdem ist er bestimmt schon Anfang / Mitte 30, also viel zu alt für mich.

Lehrer×Schüler OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt