Rettung

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"Tobi bitte, ich habe wirklich keine Lust heute feiern zu gehen", flehe ich den Jungen an der vor mir steht und mich mit gespieltem Hundeblick ansieht.

"Komm schon Hannah, wir sind jung und sollten keine Party verpassen." Was für eine doofe Aussage, als ob mich das überzeugt. Naja vielleicht würde sie ihren Zweck erfüllen, wenn ich nicht wüsste wie er ist wenn er getrunken hat. Ja Tobi ist mein Freund und ich sollte nicht schlecht über ihn reden, aber wenn er zu viel trinkt wird er aggressiv. Mir hat er noch nie etwas getan, aber ich habe mich auch meistens aus dem Staub gemacht wenn es an der Zeit war.

"Tu es für mich", fleht er und gibt mir einen hauchzarten Kuss auf die Wange, dann noch einen und einen auf den Mund. Bevor weitere Küsse folgen können mischt sich eine andere, mir nur all zu bekannte Stimme ein.

"Tobi, Hannah, auf geht's in den Unterricht. Es hat schon vor 3 Minuten geklingelt", sagt Herr Lauer und scheucht uns auseinander. Tobi lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an und sagt: "Heute Abend um 8 hole ich dich ab. Das wird toll." Ohne auf eine Antwort zu warten schlägt er mir leicht auf den Po und verschwindet Richtung Schule. Die Diskussion ist damit wohl beendet.

Jetzt ist Herr Lauer derjenige der mich mit hochgezogener Augenbraue anschaut. Ich zucke nur resigniert mit den Schultern und mache mich ohne weitere Worte auf den Weg zum Klassenraum. Ich werde es dann wohl wie immer machen und frühzeitig verschwinden.

Um punkt 8 Uhr stehe ich fertig zurechtgemacht im Wohnzimmer vor meinen Eltern und verabschiede mich von ihnen. Wie immer geben sie mir keine Zeit vor wann ich zuhause sein soll, zumindest seit ich 18 bin sind sie ziemlich locker. Aber ich weiß auch, dass sie sich trotzdem Sorgen machen, daher bemühe ich mich von mir aus "brav" zu bleiben.

Nach der Verabschiedung gehe ich schon einmal raus und warte an der Straße auf Tobi, der auch prompt mit zwei seiner Kumpels um die Ecke kommt, sichtlich angetrunken. Na super, das wird ein toller Abend.

Meine Befürchtung wurde nur zum Teil bestätigt. Er ist nach ein paar weiteren Shots im Club zwar wieder sehr laut, lässt mich aber die meiste Zeit in Ruhe, weil er mit seinen Kumpels beschäftigt ist. Also trinke ich einfach alleine und probiere mir die aufdringlichen Kerle vom Hals zu halten.

Gegen halb 1 kommt Tobi aus der Menge geradewegs auf mich zu und nimmt mich bei der Hand. Etwas zu fest nach meinem Geschmack. Auf meine Nachfrage was er vor habe bekomme ich keine Antwort und er zieht mich nur weiter Richtung Ausgang. Langsam wird mir ein wenig mulmig.

Kaum treten wir an die frische Luft, da drängt er mich schon gegen die Wand und küsst mich. Mühsam befreie ich mich ein wenig aus seinem Griff und schaue ihn entgeistert an.

"Was soll das denn werden", frage ich.

"Du bist doch meine Freundin, dann kann ich dich doch wohl auch bumsen oder nicht", lallt er ein wenig und seine Alkoholfahne und der Geruch nach Zigaretten steigt mir in die Nase. Ich weiß nicht ob mir davon oder von seiner Antwort und seinem Benehmen schlecht wird. Heute bin ich wohl nicht früh genug nach Hause.

"Sag mal geht's noch? Ich werde sicher nichts hier und jetzt mit dir anfangen und außerdem hast du kein Recht so mit mir zu reden", schreie ich fast schon und versuche mich loszureißen. Sein Griff um mein Handgelenk ist aber zu stark, so dass es schon schmerzt. "Lass mich sofort los", zische ich wütend und versuche mich noch stärker zu wehren.

"Das kannst du vergessen. Damit du zu einem anderen Typen rennen kannst oder was?", sagt er ebenfalls wütend. Weil ich es langsam mit der Angst zu tun bekomme trete ich nach ihm und versuche dabei auf seinen Schritt zu zielen. Als ich ihn allerdings verfehle sehe ich wie er schon rot wird vor Wut und die Ader an seinem Hals gefährlich weit hervorsticht.

Lehrer×Schüler OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt