Kapitel 6

1.3K 61 10
                                    

Nervös stand Pansy vor Hermines Tür. Sie wusste nicht, ob sie anklopfen sollte. Irgendwie hatte sie Angst davor, wie Hermine reagieren würde. Was, wenn sie es sich doch noch anders überlegt hatte? Was, wenn Pansy nun am Ende des Tages doch wieder allein da stand? Nein, damit wollte sie sich wirklich nicht befassen. Sie klopfte dreimal fest an die Tür und wartete, ob Hermine sie öffnen würde. Nach wenigen Sekunden wurde die Tür aufgerissen und sie blickte direkt in Hermines wunderschöne Augen. Sie hatte das schöne Braun nie so wahrgenommen. Als Hermine sie sah, begann sie sofort zu strahlen. "Hi, Pansy!", Hermine trat zur Seite, so, dass Pansy eintreten konnte. Ohne zu zögern betrat Pansy Hermines Haus. Es war schlicht eingerichtet, aber bereits im Flur standen zwei Bücherregale. Grinsend schüttelte sie den Kopf, es passte einfach zu gut zu Hermine. Als sie die Küche betrat, stach ihr sofort ein Bild ins Auge. Es zeigte Hermine und zwei ältere Personen, ein Mann und eine Frau. Die Frau ähnelte Hermine sehr. Vermutlich handelte es sich bei diesen Personen um Hermines Eltern? Das Bild war schön, irgendwie idyllisch und doch fehlte die Freude. Alles war mit einem grauen Schleier überzogen, ganz so, als sei etwas traurig an diesem Bild. Pansy war sich ziemlich sicher, dass der Schleier künstlich war. Früher war das Bild bestimmt sehr farbenfroh gewesen. Langsam drehte sie sich zu Hermine, die inzwischen hinter sie getreten war, um. "Hermine... Was ist mit deinen Eltern passiert?" Hermine schluckte und sah Pansy gequält an:"Ich musste sie vor dem Krieg oblivieren. Sie leben mittlerweile in Australien und sie wissen nicht, dass ich existiere." Pansy wusste nicht so ganz, wie sie reagieren sollte. Langsam ging sie auf Hermine zu und zog diese in eine unbeholfene Umarmung. Hermine klammerte sich beinahe schon an Pansy, während sie zittrig einatmete.
Schließlich löste sie sich:"Es ist okay, Pansy, ich habe damit abgeschlossen." Pansy schaute sie mitfühlend an. Sie wusste, wie es ist, wichtige Personen aus seinem Leben zu verlieren. "Wollen wir vielleicht doch irgendwo hingehen, feiern oder so?" Hermine klang erschöpft und eigentlich hatte Pansy darauf so gar keine Lust, aber da sie merkte, dass es Hermine nicht gut ging, willigte sie ein.

Der Club war voll, es war stickig und Pansy hasste es jetzt schon. Wie konnte es passieren, dass ihr Hermine nur so schnell so wichtig war? Vorsichtig schlängelte sie sich an einer Gruppe betrunkener Teenager vorbei, bei denen man sich fragte, wie sie überhaupt in diesen Club gekommen waren.
Hermine war direkt nach dem Betreten des Clubs auf die Tanzfläche getreten und tanzte dort nun mit einem blonden Kerl- Pansy schätzte ihn auf Mitte 20. Der Typ war hässlich, was wollte Hermine von ihm? Sie sollte lieber mit ihr tanzen.
Pansy ließ sich an der Bar nieder und betrachtete Hermine. Sie sah hübsch aus. Hübsch... Ach was, Hermine sah verdammt heiß aus. Wenn es nicht Hermine gewesen wäre, hätte Pansy sie längst angesprochen und nach ihrer Nummer oder so gefragt.
Da es aber nunmal Hermine war, blieb sie sitzen und betrachtete Hermine von ihrem Platz aus.

Man sah Hermine an, dass sie fertig war, ihre Bewegungen waren leicht fahrig und doch meinte Pansy, jedes Augenpaar in diesem Club auf ihr zu sehen. Sie umklammerte ihr Glas fester. Sie würde doch jetzt nicht eifersüchtig werden, oder? Nicht wegen Hermine. Wegen einer Muggelgeborenen, mit der sie erst heute so richtig Frieden geschlossen hatte, die unglaublich nervig war, eine richtige kleine Streberin, die sie viel zu schnell viel zu lieb hatte, die gerade eindeutig zu gut aussah- scheiße. Pansy zwang sich, ihre Augen von Hermine zu nehmen. Sie wollte nicht sehen, wie dieser blonde Typ sie immer mehr anfasste und angrabschte und es Hermine nicht zu stören schien.
Als sie zur Tür schaute, erkannte sie, dass Hermine nun nicht mehr ihr einziges Problem war.

Draco war nicht dumm. Aber er war dumm genug, um Pansys Entscheidung nicht zu akzeptieren. Er hatte noch an diesem Abend das Ministerium aufgesucht und sie dort bestochen, um an Daten zu kommen, die er dann schließlich auch bekommen hatte. Nun war er hier. Nach zwei Stunden Zugfahrt war er in der nächstgelegenen Großstadt. Von hier waren es nur noch 30 Minuten bis zu Pansys und Grangers Dorf. Es war falsch, das wusste er, aber er wollte es trotzdem unbedingt durchziehen. Und er wollte den Anstand behalten und Pansy nicht nach 22:00 Uhr aufsuchen, weshalb er in sein Hotelzimmer eincheckte. Alles war ungewohnt hier. Eine reine Muggelstadt, kein Zauberer weit und breit.
Draco ließ sich auf dem Fensterbrett nieder, ein Bein ließ er nach draußen hängen. Er betrachtete die Stadt. Es waren nicht mehr so viele Leute draußen, nur vor einem Club tummelten sich einige Menschen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, auch in den Club zu gehen? Er hatte ja sonst nichts zu tun.

Hi, ich melde mich auch mal wieder. Warum jetzt 6 Monate Pause waren? Ich war mit Homeschooling komplett überfordert. Ich habe alle eure Nachrichten gesehen, hatte aber keine Motivation, zu antworten oder gar weiterzuschreiben. Tut mir leid. Nebenbei, Danke für 2 k Reads. Ich habe mich nicht mal für die 1 k bedankt, deshalb mache ich das jetzt in einem. Es freut mich, dass meine Geschichte solchen Zuspruch findet und ich hoffe, dass mir zumindest ein paar meiner Leser erhalten geblieben sind.

~Carina~

"Verschieden und doch so gleich"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt