"Verschieden und doch so gleich"

Kapitel 1

"Pans? Pansy? Kommst du?",  fragte Draco genervt. Er und Pansy hatten heute ihr ungefähr 85tes Vorstellungsgespräch für einen Job. Pansy konnte nur hoffen, das es diesmal klappte. Sie und Draco standen kurz vor der Pleite, bald würden sie ihr Haus verkaufen müssen. Okay, das klang komisch. Ein Malfoy und Pleite? Aber ja, es war so. Fast sein gesamtes Geld hatte Draco für den Wiederaufbau von Hogwarts verwenden müssen. Das war eine harte Zeit gewesen, aber Draco meinte, dass er das Hogwarts schuldig war und irgendwie hatte er damit ja auch nicht so wirklich Unrecht.

"Ich komme!", rief Pansy also und stolperte aus dem Bad. Draco musterte seine beste Freundin genau. Sie sah hübsch aus, trug helle Farben, vermutlich, um von ihrer Vergangenheit abzulenken und ihre mittlerweile langen schwarzen Haare trug sie in einem Dutt. Alles in Allem sah sie sehr kompetent aus und wäre da nicht ihre dunkle Vergangenheit, bekäme sie bestimmt jeden Job. Draco griff also nach ihrer Hand und gemeinsam apparierten sie.

Wenige Sekunden später landeten beide vor einem magischen Modegeschäft. Die anderen Bewerber warteten bereits vor dem Laden. Unauffällig gesellten sich Draco und Pansy zu ihnen. Niemand schien sie zu bemerken. Pansy starrte die ganze Zeit auf ihre Schuhspitzen. Es war ihr unangenehm, zwischen all diesen gepflegten und angesehenen Leuten zu stehen.

Schließlich öffneten sich die Türen des Ladens und eine Frau trat hinaus. Sie war recht alt und hatte lange, graue Haare. Sofort betraten alle Bewerber das Geschäft. Pansy und Draco folgten zögernd. Die Dame gab ihnen einen Auftrag: Sie sollten ein spezielles Kleid für Zauberer designen.

Gut 2 Stunden später hatten alle ihr Werk vollendet. Wenn man die Kleider betrachtete, konnte man genau erkennen, dass Pansy das mit Abstand am schönsten gemacht hatte. Die Frau beachtete Pansys Kleid jedoch gar nicht, sondern wählte das einer blonden Hexe. Niedergeschlagen verließ Pansy, dicht gefolgt von Draco den Laden. So ging das schon seit 2 Jahren. Als sie genug Distanz zwischen sich und den Laden gebracht hatten, legte Draco einen Arm um Pansy. Worte waren hier unnötig. Man sah förmlich, wie Pansy bei jeder weiteren Absage immer weiter in sich zusammen sank. Was war bloß mit der alten Pansy passiert? Nicht, dass die alte Pansy so viel sympathischer gewesen wäre, aber früher hatte Pansy wenigstens Spaß und Freude am Leben gehabt. Klar, sie hatte sich dafür gehasst, was sie tun musste, um ihre Eltern zu beeindrucken, aber ansonsten ging es ihr immer gut. Wer hätte gedacht, dass Pansy später wirklich mehr an den Nachwirkungen des Krieges leiden sollte, als an der Zeit davor?

Als sie Zuhause ankamen ging Pansy schweigend auf ihr Zimmer. Sie wollte nur noch ihre Ruhe. Weg von der Welt, weg von der Realität.

Pansy saß auf ihrem Bett, die Augen starr auf ihre Wand gerichtet. Jetzt war es endgültig. Sie hatte gesagt, würde es diesmal nicht klappen, würde sie einen Neuanfang starten. "Nutz es für deine erste Wohnung." hatten ihre Eltern gesagt. Sie hatte nur genickt und gedacht, dass das doch noch ewig hin war. Jetzt saß sie hier und dachte darüber nach, sich ein kleines Häusschen irgendwo im Nirgendwo zu kaufen. Sie griff unter ihr Bett, zog ihren Laptop hervor und suchte nach Wohnungsanzeigen oder Ähnlichem, ganz weit weg von hier. Nach recht kurzer Zeit wurde sie fündig. Ein Haus, fern ab vom Schuss, von grünen Wiesen umgeben. In der Nähe nur eine Bushaltestelle und eine Bäckerei, ein winziger Supermarkt und ein Friseursalon. Es waren insgesamt nur 150 Häuser, die dort standen und dieses eine war eben frei. Als sie den Preis sah, lächelte sie. Für diesen Preis könnte man in einer Großstadt vielleicht 2 Zimmer kaufen... Wenn überhaupt. Während sie also die Dame anschrieb, die ihr altes Familienhaus verkaufen wollte, überlegte sie nochmal, ob das wirklich richtig war. Ein Neuanfang? Einfach rein ins Ungewisse? Ohne Draco, Familie, Freunde...

Ja. Denn es war genau das, was sie jetzt brauchte.

Sie klickte auf "senden" und legte ihren Laptop dann weg. Wow... Sie hatte es wirklich getan! Klar, bis jetzt war es nur eine unschuldige E-Mail, aber es konnte so schnell mehr werden. Und sie freute sich darauf. Lächelnd kuschelte sie sich in ihre Kissen und schlief wenig später ein.

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Das war Kapitel 1. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Mir tut Pansy ja ziemlich leid. Aber keine Sorge, die alte Pansy ist noch nicht völlig verloren gegangen und wird bestimmt noch den ein- oder anderen Auftritt haben.
Generell: Falls ihr noch Wünsche für Nebenpairings habt, gerne auch in die Kommentare. Vielleicht kann das ganz nebensächlich vorkommen?

Schönen Tag euch noch,

Carina❤❤❤