Kapitel 11

1.2K 64 18
                                    

Sie apparierten gemeinsam zum See. Gemeint war damit ein See in der Nähe des Dorfes, der kurz vor dem Wald lag. Es war ein stiller, ruhiger Ort an den fast nie jemand kam, da alle im Dorf ihn bereits oft genug gesehen hatten. Sie sahen die Magie dieses Ortes nicht mehr. Hermine hingegen hatte diesen Ort seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte in ihr Herz geschlossen. Sie hatte das Pansy nie erzählt, aber wahrscheinlich hatte diese einfach einen guten Geschmack.
Pansy breitete eine karierte Decke aus und fing an, die anderen Sachen aus ihrem Korb auszupacken. Es kamen allerlei Speisen und Snacks zum Vorschein und es rührte Hermine, wie viel Mühe sich Pansy machte. "Setz dich doch." Pansy versuchte, möglichst freundlich zu lächeln. Sie wollte das heute unbedingt alles richtig machen. Hermine setzte sich direkt neben Pansy. Die beiden begannen zu essen und dann irgendwann auch zu sprechen. Die entspannte Stimmung vom Vorabend kam langsam wieder auf. Mit Hermine würde es nie langweilig werden, da war Pansy sich sicher. "Meinst du, Harry und Draco sind inzwischen zusammen?", meinte Hermine, während sie eine Pflaume zwischen ihren Fingern drehte. "Bestimmt. So wie die beiden gestern gegangen sind. Hand in Hand. Außerdem ist Harry doch niemand, der bei sowas ewig wartet, oder?" Hermine nickte langsam. Pansy betrachtete das Wasser vor ihnen. "Es ist wunderschön hier, nicht?"
"Ja, das hier ist mein liebster Ort in diesem Dorf." Pansy lächelte. Dann hatte sie also die richtige Entscheidung getroffen.

"Du, Hermine?"
"Hm?"
"Kennst du das Gefühl, wenn eine Person dir sehr schnell sehr wichtig ist? Wenn du die Person immer bei dir haben willst? Wenn du alles über die Person wissen willst? Welche Eissorten die Person im Sommer am liebsten mag, was ihr bestes Fach in der Schule war, wer ihr Lieblingsmusiker ist und welchen Film sie so oft gesehen hat, dass sie jede Zeile mitsprechen kann? Solche alltäglichen Dinge, die dich bei anderen Personen nicht ansatzweise interessieren. Wenn du diese Person zum glücklichsten Menschen auf der Erde machen willst?"
Pansy hatte gar nicht gemerkt, dass sie auf den Boden geschaut hatte, doch nun musste sie Hermine ansehen. Diese hatte einen seltsamen Ausdruck in ihren Augen.
"Ja, das Gefühlt kenne ich."
Pansy rückte noch ein Stück näher und nahm Hermines Hand.
"Und Hermine, ich möchte dich zum glücklichsten Menschen dieser Welt machen. Ich möchte mit dir deine Eltern wiederfinden, möchte mit dir um die ganze Welt reisen. Ich möchte dich so oft lächeln sehen, wie es möglich ist, möchte dir alle Bücher dieser Welt kaufen und möchte dich trösten, wenn du traurig bist. Ich möchte, dass du morgens aufwachst und dich auf den nächsten, wundervollen Tag ohne Sorgen und Probleme freuen kannst. Ich möchte,  dass du glücklich bist, denn ich liebe dich, mehr als jeden anderen Menschen auf der Welt.
Hermine sah Pansy mit Tränen in den Augen an, bevor sie Pansys Arm ergriff, sie zu sich herunterzog und sie küsste. Es war ein sanfter, leichter Kuss, denn alles andere hätte die Stimmung zerstört und für Pansy war es das beste Gefühl auf der Welt. Hermines Lippen auf ihren fühlten sich perfekt an und es war, als sei Hermine schon immer für sie bestimmt gewesen. Als sie sich von ihr löste, lächelte Hermine sie versonnen an: "Das war kitschig. Und das war das schönste, was je jemand zu mir gesagt hat." Auch Pansy lächelte: "Du bist wunderschön." Sie nahm eine von Hermines Strähnen in die Hand und drehte sie um ihren Finger. Im Sonnenlicht leuchteten Hermines Haare leicht golden. Langsam beugte Pansy sich herunter und küsste Hermine nochmal.

Hermine saß, ihren Kopf auf Pansys Schulter, ein Buch in der Hand, auf der Decke.
"Wer hätte das gedacht, hm? Wenn mir jemand vor zwei Jahren erzählt hätte, dass wir beide je zusammen kommen würden, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt", meinte Pansy und lachte leicht. "Wer hätte auch gedacht, dass du so verdammt liebenswert bist." Hermine sah von ihrem Buch auf und strahlte Pansy an. "Wusstest du, dass die Anwesenheit eines anderen beim Lesen zu tolerieren als der größte Liebesbeweis überhaupt gilt?", flüsterte Pansy. "Haha, sehr witzig. Vielleicht bin ich auch einfach nur gleichermaßen süchtig nach Büchern wie nach dir."
"Damit kann ich auch leben."
Und so saßen Pansy und Hermine an diesem See, beide voller Freude auf die kommende Zeit. Denn sie hatten ihre Unterschiede kennengelernt, aber nebenbei auch ihre vielen Gemeinsamkeiten. Verschieden und doch so gleich. Und sowohl ihre Unterschiede als auch ihre Gemeinsamkeiten würden ihre Zukunft unvergleichlich machen.

***





Das war jetzt also das Ende meiner Geschichte? Irgendwie bin ich traurig. Es ist nicht meine erste Geschichte, aber meine erste auf Wattpad. Vielleicht liegt mir deshalb so viel daran? Danke auf jeden Fall an alle, die diese Geschichte bis zum Ende verfolgt haben oder sie noch bis ans Ende verfolgen werden. Danke für über 3k reads und alle positiven Kommentare die ich bekommen habe. Und nochmal sorry, an alle, die so lange auf eine Fortsetzung warten mussten. Ich hoffe, man liest sich mal wieder.

~Carina~

"Verschieden und doch so gleich"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt