Kapitel 23

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*Kathis Sicht*

'Wollten wir uns gerade wirklich küssen?!' erschrocken guckte ich immer noch zur Tür, als es noch einmal klopfte und ich zusammen zuckte. "Macht endlich auf! Ihr kommt da eh nicht raus!" schrie Flo von draußen. Als ich mich endlich aus meiner Schockstarre gelöst hatte, sah ich zu Tim, der mich, so wie es aussah, die ganze Zeit angeschaut hatte. Verlegen lächelte er mich an und sah zu Boden. "Wo ist dein Zimmer?". Fragend sah ich ihn an und zeigte auf eine Tür, während ich sagte "Da, wieso?" "Komm mit!" sagte er ohne mir zu antworten, nahm meine Hand und zog mich in das Zimmer. "Hast du eine Reisetasche?" "Ja im Schrank, aber wofür denn? Ich kann doch nirgendwo hin! -Tränen stiegen mir in die Augen- zu Sophia kann ich nicht, sie hat keinen Platz in ihrer WG." sagte ich während mir nun einzelne Tränen über die Wangen rollten. Tim hatte in der Zwischenzeit die Tasche aus dem Schrank geholt und sie auf das große Bett, welches mitten im Zimmer stand, gelegt. Als er sah das ich weinte, kam er auf mich zu und zog mich in eine liebevolle Umarmung. Bei ihm fühlte ich mich sicher, ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab, schlang meine Arme um seinen Bauch und zog ihn, sofern das möglich war, noch näher an mich. Er erwiderte den Druck und legte sein Kinn auf meinem Kopf. Ich schloss die Augen, zog seinen Geruch ein und beruhigte mich langsam wieder. "Wenn die willst kannst du gerne zu mir kommen." hörte ich Tim fast flüstern. Langsam löste ich mich ein Stück von ihm und sah ihn an, er lächelte schüchtern. 'Hatte er das gerade wirklich gesagt? Und konnte ich denn überhaupt zu ihm, ich kenne ihn ja kaum.'

*Tims Sicht*

Nachdem ich meinen Blick von der Tür gelöst hatte, sah ich sie an und musste grinsen. 'Hätten wir uns gerade wirklich geküsst, wenn es nicht geklopft hätte?!', mir gefiel dieser Gedanke schon, gerne hätte ich ihre Lippen, die so schön weich aussahen und in einem dunklen rot schimmerten, auf meinen gespürt. Plötzlich klopfte es noch einmal und Kathi drehte sich zu mir um. Verlegen sah ich zu Boden, da ich sie ja die ganze Zeit angestarrt hatte. "Wo ist dein Zimmer?", fragte ich sie. Verwirrt schaute sie mich an, zeigte dennoch auf eine Tür. Ich nahm ihre Hand, zog sie in den Raum und fragte sie nach einer Reisetasche. Ich machte mich auf den Weg zum Schrank und suchte die Reisetasche. Sie frage mich wo sie denn hin solle und das sie nicht zu Sophia könne. Nachdem ich die Tasche gefunden und auf ihr Bett gestellt hatte, drehte ich mich zu ihr und sah das ihr Tränen über die Wangen liefen. Schnell ging ich auf sie zu und nahm sie in den Arm. Ich spürte wie sie ihren Kopf auf meine Brust legte und mich fest an sich drückte. Ich fand es schön, das sie so viel Vertrauen zu mir hatte und mich nicht wegstieß. Vorsichtig erwiderte ich den Druck und legte mein Kinn auf ihren Kopf und zog ihren, nach Apfel riechenden, Geruch ein. Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, entschied ich mich dazu sie zu fragen, ob sie nicht bei mir wohnen möchte, denn ich würde sie gerne näher kennenlernen und außerdem hatte ich sie sehr gerne um mich. Sie löste sich ein Stück von mir und sah mir direkt in die Augen. Gerne hätte ich sie jetzt geküsst, aber ich wusste nicht ob sie es wollte und ich wollte sie nicht überrumpeln. Da ich ja wollte das sie mit zu mir kommt und ich glaube hätte ich sie jetzt geküsst, würde sie bestimmt geschockt sein und erst mal auf Abstand gehen und genau das wollte ich nicht. "Tim?" fragte sie und wedelte mit einer Hand vor meinen Gesicht. Ich war so in Gedanken versunken das ich gar nicht mitbekommen hatte, wie sie sich aus der Umarmung gelöst hatte. Kurz schüttelte ich meinen Kopf um wieder klar denken zu können. "Ja?" verwirrt schaute ich sie an. "Hast du mir zu gehört?" fragte sie belustigt, legte den Kopf schief und lächelte mich an. "Ähmm sorry, ich war wohl gerade etwas in Gedanken. Was hast du gesagt?" peinlich berührt lächelte ich ebenfalls. "Ich habe gesagt, dass ich gerne bei dir wohnen würde, also vorübergehen." sagte sie. "Also, sofern du es mit mir aushältst!" lachte sie. Ich grinste übers ganze Gesicht, ging auch sie zu, hob sie hoch und drehte sie einmal im Kreis. "Ok, ganz ruhig!" lachte sie immer noch. Langsam ließ ich sie runter und lächelte sie verlegen an. "Na gut, dann pack ich mal schnell meine Sachen zusammen." unterbrach sie die peinliche Stille. Ich nickte ihr freundlich zu und setzte mich auf das Bett und beobachtete, wie sie kreuz und quer durch das Zimmer lief und alle möglichen Sachen zusammen suchte.

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