Ich lief schneller und schneller, aber die Schritte kamen immer näher. Nun fing ich an zu rennen, doch wie sollte es auch anders sein, stolperte ich und fiel hin. Ich spürte wie mich jemand an meiner Jacke hochzog und an eine der Hauswände drückte. Ich hatte meine Augen die ganze Zeit, aus Angst zusammen gekniffen bis ich plötzlich ein, "Kathrin!!??", hörte und mich eine Duftwolke des Alkohols erreichte. Nun öffnete ich langsam meine Augen und flüsterte, "Papa!?" kurz darauf spürte ich auch schon eine flache Hand auf meiner kalten Wange. Ich fing an zu weinen, erstens aus Angst und zweitens weil meine Wange so doll brannte, die heißen Tränen liefen wie von selbst über meine kühle, aber auch gleichzeitig glühende Wange. "Hör auf zu heulen!" schrie er mich an. Ich sah zu Boden und sagte nichts. "Du bist damals einfach abgehauen, jetzt musst du mit den Konsequenzen leben!" lallte er. Nun fing ich an zu schreien, in der Hoffnung jemand würde mich hören und aus Angst er würde mir das Gleiche antun wie damals. Doch zu schreien war keine sehr gute Idee, dann wieder spürte ich eine Hand auf meiner, immer noch, schmerzenden Wange. Jetzt weine ich noch mehr, doch nahm meinen ganzen Mut und Kraft zusammen und trat ihm gegen das Schienbein. Zum Glück war er so betrunken, dass er ein Stück nach hinten taumelte und ich mich aus seinem Griff lösen konnte.
Ich rannte zu einem der Wohnhäuser und drückte einfach auf alle Klingeln, plötzlich hörte ich eine Männerstimme "Ja, wer ist da?" "Bitte machen Sie die Tür auf!" schrie ich und fing wieder an zu schniefen. "DU MISTSTÜCK!", hörte ich plötzlich meinen Vater rufen, der gerade dabei war auf mich zu zu rennen. "BIITTEEE!!" schrie ich in den Sprecher der Klingelanlage, kurz darauf hörte ich ein Summen. Schnell drückte ich die Tür auf und rannte die Treppe nach oben, in der Hoffnung der Mann hätte die Tür geöffnet. Es gab nur einen Hacken bei der ganzen Angelegenheit; Ich wusste nicht bei wem ich gedrückt hatte bzw. wer von den Leuten geöffnet hatte.
Als ich gerade im dritten Stock an gekommen war und die Hoffnung, dass er seine Tür wirklich offen war, schon auf gegeben hatte, spürte ich plötzlich eine Hand an meinem Handgelenk. Ich zuckte zusammen, drehte mich um und sah in das Gesicht meines Vaters. "NEIN! Lass mich los." ich wurde während des Sprechen immer leiser da meine Stimme vom Weinen unterdrückt wurde. "Hallo, ist da jemand?" hörte ich die Männerstimme, von der Klingelanlage fragen. "Ja, hier unten!" rief ich so laut ich konnte. "Halt den Mund verdammt!" schrie mich mein Vater an und zog an meinem Arm, sodass ich zu Boden fiel. Er war gerade dabei mich hochzuheben, was nicht einfach war da ich wie wild mit meinem Beinen strampelte, als er es jedoch geschaffte hatte, spürte ich noch zwei andere Hände an meinen Beinen, bis mir schwarz vor Augen wurde...