„Tief ein und ausatmen." befahl Moon ruhig, als sie ihre nächste Sitzung hatten. „Du fällst in einen tiefen Schlaf. Hör auf meine Stimme, ich werde dich leiten."
Jimin hatte die Augen geschlossen und hörte nur noch die beruhigende Stimme vom Doktor. Er sah nichts vor seinen Augen.„Ich möchte, dass du dich erinnerst, was nach dem Streit mit deinem Vater passierte."
„Ich bin zu Yoongi gegangen. Er hat mir aufgemacht." murmelte Jimin schläfrig.
„Wie habt ihr euch begrüßt?"
„Ich habe ihn geküsst und gesagt, dass es erledigt ist."
„Was war erledigt?"
„Ich bin von Zuhause ausgezogen."„War Yoongi glücklich?"
„Er hat mich umarmt, also denke schon." erzählte Jimin und kniff die Augen schmerhaft zusammen.„Was ist los, Jimin?"
„Mein Kopf tut weh."Verständnisvoll nickte der Doktor eher zu sich selbst und blickte in seine Akte.„Habt ihr danach miteinander geschlafen?"
Kurz stoppte Jimin und leckte sich leicht über seine Unterlippe. „Er nannte es Zusammenziehen-Sex."
„Hat es dir gefallen?"
„Er war etwas grob, aber ja."
„Wieso grob?"
„Keine Ahnung... Es hat sich anders angefühlt."„Hattest du das Gefühl, als wäre es nicht aus Liebe?"
Kurz nickte Jimin. „Er ist danach sofort aufgestanden und hat sich angezogen. Das hat er nie gemacht. Er hat immer mit mir gekuschelt. Immer."
„Hast du ihn darauf angesprochen?"
„Er meinte, er hätte keine Zeit dafür. Ich wurde wütend und stand auf, habe mich angezogen."
„Was ist dann passiert?"
„Ich..." Jimin stockte. „Ich habe ihn an der Schulter umgedreht und ihn gefragt, was sein Problem ist. Er wollte weg, aber er hat nicht gesagt, wohin."„Hattest du Angst, dass er eine Affäre hatte?"
„Nein."
„Was war es dann?"
Jimin verkrampfte sich. Seine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. „Ich hatte... Angst, dass er mich nicht mehr... lieben würde."
„Wusste er, was dein Vater an diesem Tag mit dir gemacht hatte?"„Nein."
„Hast du ihm deine Angst geschildert?"
„Ja. Er hat gesagt, dass es dumm und unberechtigt war, ihm sowas vorzuhalten. Wenn er mich nicht lieben würde, dürfte ich nicht mit ihm zusammenleben."„Nur weil ich weg muss, heißt es nicht, dass ich dich nicht liebe. Ich würde dich auf die Straße setzen und mit dir Schluss machen, wenn ich dich nicht lieben würde." meckerte ihn Yoongi genervt an.
„Ich könnte mit dir auch Schluss machen. Ganz einfach!" schrie Jimin aufgebracht und stieß Yoongi weiter nach hinten.„Das ist doch Unsinn." versuchte Yoongi ruhig zu antworten. Er verstand nicht, wieso Jimin auf einmal sich so benahm. Er hatte doch nichts schlimmes gesagt.
„Du bist so ein Arsch." zischte der Blonde verletzt und spürte, wie Tränen in seine Augen stiegen.
„Ich habe doch nichts getan, beruhig dich."
„Woran denkst du, Jimin?"
„Wir haben uns gestritten. Ich bin grundlos ausgerastet." hauchte Jimin und spürte Tränen, die langsam über seine Wange liefen.
„Habt ihr euch wieder vertragen?"
„Weiß ich nicht."
„Denk nach, Jimin. Was ist passiert?"Yoongi versuchte auf Jimin zuzugehen und ihn zu umarmen, doch Jimin schubste ihn wütend weg. Er schien sich nicht mehr einzukriegen, als würde er Yoongi nicht mehr zuhören.
Grob hielt er Jimins Arme fest, als er versuchte, ihn zu beruhigen.
„Hör auf." Wimmerte Jimin leise und schluchzte. „Ich will das nicht. Ich habe solche Schmerzen."
„Nur noch ein bisschen, Jimin." log der Doktor ruhig. Er wollte die Erinnerung endgültig wiederherstellen. „Hat er dich geschlagen? Hat er irgendetwas gesagt?"
„Du liebst mich nicht mehr!" weinte Jimin und versuchte sich aus dem Griff zu lösen. Er fühlte sich betrogen. „Du liebst mich nicht."
„Das stimmt doch nicht."„Du hasst mich! Die ganze Welt hasst mich!"
„Bitte nicht!" schrie Jimin schmerzerfüllt und krümmte sich weinend. „Ich kann das nicht!"
„Du kannst das, Jimin. Was ist passiert?"
„Nein!"
„Sag mir, was passiert."„Ich kann nicht!"
„Was ist passiert?" rief der Doktor nun laut. Er hatte Mitleid mit dem Kleinen, doch er konnte jetzt nicht aufhören. Er war so kurz vor dem Ziel, das spürte er.„Ich will das nicht mehr." Jimins Tränen floßen über sein Gesicht auf sein Oberteil. Er wand sich in seinem Stuhl. Seine Haare klebten durch den Schweiß an seiner Stirn fest. Seine verkrampfte Hand lag auf seiner Brust. „Es tut so weh!"
„Nur noch ein bisschen. Du hast es gleich." spornte Moon ihn an.Wütend schubste Jimin Yoongi auf sein Bett und kniete sich über ihn. Seine Hand wanderte zu seinem Hals und hielt ihn fest. „Warum liebst du mich nicht mehr?"
Jimin schrie. Er schrie so laut, dass man ihn auf dem Gang hören konnte.
Panisch versuchte Yoongi ihn wegzudrücken. Er krallte sich in sein Unterarm. Er bemühte sich, ein Satz herauszubringen, doch er röchelte bloß unter Jimin. Das Adrenalin, welches durch Jimins Adern floß, verlieh ihm die nötige Kraft, Yoongi zu würgen.
„Hör auf!"
„Nur noch ein bisschen, Jimin!"
Yoongis aufgerissene Augen waren in Angst getränkt. Er konnte sich nicht bewegen, Jimin hatte ihn in seiner Macht.
Erst als Yoongis Augen rötlich wurden und er Jimin losließ, stand der Blonde auf.
„Scheiße, Yoongi!"
„Yoongi!" schrie Jimin schmerzerfüllt und röchelte nach Luft. „Yoongi!"
Seine Augen starrten leblos an die Decke, während rote Flecken und mondförmige Abdrücke von Jimins Fingern Yoongis Hals zierten.
„Yoongi?" hauchte Jimin leise und rüttelte an seinem Hand. Sein Blick glitt zu seinem Unterarm. Yoongi hatte ihn blutig gekratzt. Erneut schüttelte er seinen Freund. „Y-yoongi?"
Geschockt schlug er seine Hand vor den Mund und starrte die Leiche an.
"Wach auf, Yoongi."
Doch der Schwarzhaarige rührte sich nicht, weshalb Jimin hektisch wurde. "Bitte wach auf!"
Als er noch immer keine Reaktion bekam, lief er zum Schreibtisch.Mit zitternden Fingern nahm er sein Handy und wählte den Notruf.
„Du darfst aufwachen, Jimin. Der Albtraum ist vorbei."
Jimin rutschte vom Stuhl und weinte. Zusammengekrümmt lag er auf den Boden und ließ all seinen Schmerz heraus. Er hatte Yoongi getötet. Er allein.
Er musste von nun an für immer mit der Schuld leben, den einzigen Menschen ermordet zu haben, der ihm was bedeutete.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Jimin unter seiner Last zusammenbrechen und eine Psychose entwickeln würde. Yoongi war dabei zur falschen Zeit am falschen Ort.
Das Trauma namens Leben hatte ihn beansprucht und ihn gesteuert. Jimin hatte keine Chance.
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Heyy
Ich würde mich über Feedback freuen, da ich mal was ganz neues ausprobiert habe und noch nicht genau weiß, was ich davon halten soll(。≧ _ ≦。)
Auf jeden Fall freue ich mich auch auf Kritik für's nächste Mal!Momentan kommt Boyfriends, eine Jikook/Yoonmin Story und ich bin an noch einer dran namens Gang Love, die ist nur Yoonmin ^^
ᶤᶜʰ ᵐüˢˢᵗᵉ ᵉᶤᵍᵉᶰᵗˡᶤᶜʰ ᶰᵒᶜʰ ˡᶤᵏᵉ ᵇᵒᶰᶰᶤᵉ ᵃᶰᵈ ᶜˡʸᵈᵉ ʷᵉᶤᵗᵉʳˢᶜʰʳᵉᶤᵇᵉᶰ, ᵃᵇᵉʳ ᵈᵃˢ ᶤᵍᶰᵒʳᶤᵉʳᵉᶰ ʷᶤʳ ᵐᵃˡ ᵍᵉᵏᵒᶰᶰᵗ ʰᵃʰᵃ
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Traumaʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ
Fanfic˜"*°• Completed •°*"˜ Der Begriff Trauma (griech.: Wunde) lässt sich bildhaft als eine "seelische Verletzung" verstehen, zu der es bei einer Überforderung der psychischen Schutzmechanismen durch ein traumatisierendes Erlebnis kommen kann. Etwas gesc...