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Wieder im Unterricht musste ich noch immer an die Situation mit den Zwillingen und Leo denken. Jessy ist echt eine Heulsuse. Zum Glück gingen die letzten Stunden auch schnell vorbei sodass Kim und ich uns wieder der Organisation vom Valentinstag widmen können. Es war zwar viel zutun aber mit Kim war es echt lustig und so lies es sich auch viel einfacher arbeiten. Gegen Abend waren wir dann auch fertig. Jetzt muss nur unser Direktor allem zustimmen und dann können wir uns schon an die Plakate und Flyer machen. Draußen war die Sonne bereits am untergehen als ich das Schulgebäude verließ. Gerade als ich los laufen wollte wurde ich plötzlich am Arm gepackt. Es war Jessy. Wütend sah sie mich an und sagte „das heute Morgen war ein großer Fehler. Glaub mir, du würdest dir noch wünschen die Klappe gehalten zuhaben". Ihr schwarze Augen funkelten mich wütend an. Bevor ich etwas sagen konnte drehte sie sich um und stolzierte über den Parkplatz. Okey, na dann. Was will die schon machen? Wieder ihren Bruder holen? Das hat ja heute morgen schon so gut funktioniert. Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Heimweg. Es war jetzt schon echt spät und ich muss auch noch Hausaufgaben machen. Total motiviert schloss ich die Haustüre auf. Ich zog meine Schuhe aus und wollte in mein Zimmer laufen als mir Luke entgegen kam und fragte ob Leo nochmal was von mir wollte. Ich erzählte kurz von Jessy und Luke meinte das ich zu ihm kommen soll wenn ich ein Problem habe. Nachdenklich lief ich in mein Zimmer. Es war schon echt cool große Brüder zuhaben. Gerade bei sowas wie heute ist das echt praktisch. Es war einfach ein gutes Gefühl zu wissen das immer jemand da ist der mich mir hilft und mich im Notfall vor so Leuten wie Leo beschützen würde. Ich kann mich echt glücklich schätzen. Gedankenverloren begann ich meine Hausaufgaben zu bearbeiten, was eher weniger funktionierte und ich deshalb ne Ewigkeit brauchte. Als ich dann endlich fertig ging ich sofort ins Bett. Die Nacht war leider total beschissen sodass ich am nächsten morgen voll spät dran war. Nachdem ich mich total beeilen musste war ich ziemlich genervt als ich endlich in der Schule war. Wie jeden morgen lief ich zu meinem Spind. Irgendwie was es aber anders. Ich hatte das Gefühl das die Leute mit tuscheln begannen als sie mich sahen. War das nur Einbildung? Als ich an meinem Spind ankam wurde mir klar das es keine Einbildung war. ‚Weniger Schokolade reduzieren nicht nur die Pickel sondern auch das Gewicht' stand auf einem Zettel der auf meiner spindtüre hing. Darüber klebte eine Schachtel abnehmtabletten. Na toll. Genervt riss ich es weg was mit einem Kichern im mich herum quittiert wurde. Dafür ist bestimmt Jessy verantwortlich, die blöd kleine ... . Ich drückte meine Tasche in meinen Spind und nahm meine Bücher heraus. Auf dem Weg zum Unterrichtsraum wurde das Getuschel und die Blicke immer mehr, aber es waren eigentlich alles nur Leute aus meiner Stufe. Was hat Jessy über mich erzählt? „Sexy arsch" schrie mir ein älterer Junge zu woraufhin mehrere Leute mit lachen begannen. Gerade als ich an dem Jungen vorbei laufen wollte stellte er sich vor mir. Ich kannte ihn schon vom sehen, er war eine Stufe über mir. „Kann ich dir helfen oder ist es dein Hobby anderen Menschen im Weg zu stehen" fragte ich lächelnd. „Du kannst mir tatsächlich helfen, du und dein kleiner arsch" antwortete er grinsend. „Der einzige arsch den ich hier sehe bist du" sagte ich. „Ganz schön frech" meinte der Junge und wollte einen Schritt auf mich zumachen doch plötzlich stellte sich jemand zwischen uns. Es war Mason. „Lass sie in Ruhe" sagte mein Bruder und schob den Jungen zwei Schritte nach hinten. „Jo Mason, ich wusste nicht das sie deine kleine schlampe ist, sorry" meinte der Junge und hob unschuldig beide Hände. „Die kleine schlampe ist meine kleine Schwester, also würde ich an deiner Stelle aufpassen was du sagst" antwortete Mason. Ich konnte an seiner Stimme hören das er ziemlich angepisst war. Trotzdem war ich echt froh das er gerade hier war. Ich hatte keine Angst vor dem Jungen aber es war ein echt scheiß Gefühl wenn jeder über einen tuschelt und einen blöd anschaut. „Sorry alter, das wusste ich nicht" sagte er junge zu meinem Bruder. „Sorry für den Spruch" sagte er nun auch an mich gerichtet. Okey wow, damit hatte ich jetzt ehrlich gesagt nicht gerechnet. Langsam drehte sich der Junge um und lief mit ein paar anderen weg. „Was wollte der von dir" fragte mich Mason. „Keine Ahnung, irgendwas mit meinem arsch" sagte ich schulterzuckend „seit ich hier bin schauen mich voll viele komisch an und tuscheln miteinander". Masons Blick verriet mir das er etwas wusste. „Was ist" fragte ich ihn. „Naja, irgendjemand erzählt rum das du dir was in die Hose stopfst damit dein Po größer aussieht" sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. „Echt jetzt? Und nur deswegen tuscheln die alle oder was" sagte ich ungläubig. Ich konnte mir nicht vorstellen das des alles war. „Weißt du wer das rum erzählt hat" fragte mich Mason. Ja klar, es kann ja nur Jessy sein. „Danke für deine Hilfe, aber ich kläre das alleine" sagte ich zu meinem Bruder. Gerade als er etwas sagen wollte klingelte es zum Unterricht. Schnell lief ich zu meinem Kurs bevor Mason noch etwas sagen konnte. Es war echt lieb das er mir helfen will aber ich kann das alleine. Zum Glück war mein Lehrer noch nicht da, doch als ich den Raum betrat begannen alle zu kichern. Jessy saß auf ihrem Platz und sah mich vielsagend an. Ich stellte mich nach vorne, dahin wo eigentlich immer unserer Lehrer stand und sagte „der Trick ist immer mindestens 10 Unterhosen zutragen, die verrutschen wenigstens nicht im Gegensatz zu Tüchern oder so". Alle begann noch lauter zu lachen. Ich zwinkerte Jessy zu und setzte mich auf meinen Platz. Sie sah inzwischen ziemlich angepisst auf. „Ich finde es gut das du dich nicht unterkriegen lässt" sagte ein Mädchen das neben mir saß. Das würde Jessy wohl gefallen, aber so leicht werde ich es ihr nicht machen. Relativ schnell kam dann auch schon unsere Lehrerin und begann mit dem Unterricht. Die ersten Stunden verliefen relativ schnell sodass ich mich jetzt schon in der umkleide befand. „Gar keine Lust auf Sport" sagte Kathy als wir uns umzogen. Ich konnte ihr nur zustimmen. „Ach fuck Mila, in deiner weiten Sporthose kann man die 10 Unterhosen gar nicht sehen" sagte Kira lachend als ich meine kurze Hose anzog. „Wie schade" antwortete ich grinsend. Natürlich hatte ich meinen Freundinnen alles erzählt. Sie waren auch der Meinung das Jessy hinter dem Gerücht steckt. Als wir fertig umgezogen waren liefen wir raus auf den Sportplatz. „Denen schaut bestimmt auch jeder auf den Arsch" sagte Luna als wir an den Cheerleader vorbei liefen. Sie waren gerade am trainieren. „Die sehen aber auch echt gut" stimmte ich Luna zu. Sie hatten echt alle mega den Körper. „Ich hab mein Haargummi vergessen" sagte Kathy genervt und lief zurück in die umkleide. „Dann geh ich noch kurz aufs Klo" sagte Luna und verschwand in die andere Richtung. „Ja, das ist ne gute Idee" meinte Kira und lief Luna hinterher. Oh man, meine Freundinnen. Ich sah wieder zu den Cheerleader. Kim war ebenfalls bei ihnen. Es sah schon cool aus was sie so machen. Wäre ich ein dünner und sportlicher würde ich mich auch bei ihnen bewerben. „Die müssen sich nichts in die Hose stopfen" riss Jessy mich aus den Gedanken. „Die müssten sich auch nicht schminken so wie du" antwortete ich ihr grinsend. Eigentlich hatte Jessy ein schönes Gesicht, aber sie war immer so übertrieben geschminkt, das es schon fast wieder hässlich war. „Ich würde aufpassen was du für Gerüchte in die Welt setzt, sonst tauchen auch mal ein paar über dich auf" sagte ich zu Jessy. „Das traust du dich nicht" antwortete sie lächelnd. „Lass es doch drauf ankommen" meinte ich grinsend „dann kannst du ja wieder deinen Bruder zu mir schicken". „Du bist du hässlich und fett, dir würde eh keiner glauben" sagte Jessy angepisst. „Wenn sie hässlich und fett ist, was bist dann du" hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir rufen. Verwundert drehte ich mich um. Vier cheerleader standen hinter mir und blickten zu Jessy. „Das ist... das ist..." stotterte Jessy und stampfte dann wütend davon. Die vier Cheerleader begann zu lachen. „Danke" sagte ich etwas unsicher. „Kein Ding. Die kleine ist so nervig, tut gut ihr mal etwas Kontra zugeben" antwortete ein blondes Mädchen, ich glaube sie heißt Loren. „Kennst du sie" fragte ich ein wenig verwundert. „Nicht direkt. Sie ist in der gleichen Stufe wie meine Schwester und ärgert sie ab und zu. Ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl ihr was mal zurück zugeben" antwortete sie grinsend. „Kannst du wegen mir jeden Tag machen" sagte ich ebenfalls grinsend. „Glaub mir, das würde ich sehr gerne aber dann wäre ich auch nicht besser als sie" antwortete sie mir. „Naja, wir müssen los, dir viel Spaß noch" sagte sie. „Danke, euch auch" antwortete ich woraufhin die Mädels vom Platz liefen. Die waren ja voll nett, gar nicht so zickig und arrogant wie es das Klischee sagte...

Big Brothers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt