Big Brothers 2

12

Die letzte Nacht war die beste seit langem. Es macht echt einen unterschied ob ich alleine, oder bei meinen Brüdern schlafe. Ausgeschlafen kroch ich aus Cole's Bett und lief in mein Zimmer. Ich zog mir schnell andere Klamotten an bevor ich langsam die Treppe runter tapste. Jake, Cole und Mike saßen alle am Tisch im Esszimmer. Noch etwas müde setzte ich mich auf Cole's Schoß, der gerade fertig geworden ist mir essen. „Gut geschlafen" fragte Jake etwas besorgt. „Ja" antwortete ich ihm während ich mich noch mehr an meinen Bruder kuschelte. Cole gab mir einen Kuss auf meinen Scheitel und legte beschützend seine Arme um mich. Ich zuckte leicht zusammen als plötzlich Mike's Handy klingelte. Sichtlich genervt sah er kurz drauf bevor er aufstand, weglief und ran ging. Es dauerte nicht lang bis er wieder im Esszimmer stand. Mike trug inzwischen seine Pistole und nahm sich sein Brötchen vom Teller. „Musst du los" fragte Cole. Mike nickte genervt. „Warum? Terri müsste doch da sein" meinte Cole irritiert. „Ist er auch, aber wie immer bekommt er nichts hin" antwortete Mike während er schon aus dem Zimmer lief. „Er arbeitet ganz schön viel in letzter Zeit" meinte Jake nachdenklich. „Ja, zwei seiner Leute sind verletzt und erstmal krank geschrieben, Alex ist nicht mehr da, also fehlen ihm drei seiner Leute, aber er hat trotzdem genauso viel zutun wie davor. Außerdem ist sein Stellvertreter nicht gerade eine große Hilfe, ich weiß gar nicht warum er den nicht endlich austauscht" sagte Cole. Alex hätte einfach hier bleiben sollen. Nicht nur wegen Mike, auch wegen ihm. Er ist schon seit einigen Tagen in Afghanistan. Es war komisch, wir haben zwar nicht so viel zusammen gemacht aber jetzt war er einfach weg, er war auf der anderen Seite der Welt. Alle vier bis fünf Tage hatte er Internet und meldete sich dann bei uns. Ich hoffte einfach nur das er bald zurück kommt und hier bleibt. „Princess" riss mich Jakes stimmt aus meinen Gedanken. Fragend sah ich ihn an. „Wie war es die letzten Tage, konntest du gut schlafen" fragte mein ältester Bruder. Unsicher sah ich weg. Jake würde das nicht fragen wenn sie nicht wüssten das etwas nicht stimmt. Die Wahrheit will ich nicht sagen aber sie anlügen will ich auch nicht. „Wie schlimm ist es? Albträume? Kannst du überhaupt schlafen oder bist du dir meiste Zeit wach" fragte nun Cole. „Unterschiedlich" nuschelte ich nach einiger Zeit. „Wieso sagst du uns das nicht? Wenn wir das nicht wissen können wir auch nichts dagegen unternehmen" sagte Cole während er mit sanft über den Rücken strich. „Ihr könnt sowieso nichts dagegen machen" nuschelte ich. „Du hast recht, wir können leider nicht so viel machen, aber du kannst zu einer Therapeutin gehen. Sie kann dir dabei helfen das alles zu verarbeiten, dann werden" begann Jake aber ich unterbrach ihn „ja, ich geh hin". Überrascht sah er mich an. Inzwischen würde ich alles dafür tun das ich endlich wieder schlafen kann. Ich kann es ja wenigstens mal ausprobieren mit der Therapie, wenn es nichts bringt kann ich es immer noch abbrechen. „Wir kommen auch mit wenn du das willst" sagte Cole. „Können wir da bitte wann anders drüber reden" antwortete ich leise. Ich weiß, wann anders hab ich auch keine Lust darüber zu reden, aber im Moment ist mir das einfach zu viel. „Okey. Ist sonst alles okey? Wie war es die letzte Woche in der Schule" fragte Jake. „So wie immer" murmelte ich. „Wirklich? Du warst die letzten Tage total still. Wenn dir das alles zu viel ist kannst du auch wieder zuhause bleiben" meinte Cole besorgt. Ja mir wird das alles zu viel, aber nicht wegen dem was passiert war, sondern wegen Jessy. Ich werde ihr aber bestimmt nicht wegen ihr zuhause bleiben, den Gefallen zu ich ihr nicht. „Nein, es ist alles gut. Ich hab einfach wenig geschlafen" sagte ich zu meinen Brüdern. Es war nicht mal gelogen, ich hatte echt wenig geschlafen. Ich konnte Jake ansehen das er nicht ganz zufrieden war mit meiner Antwort, aber zum Glück fragten er und Cole nicht weiter nach.
Den restlichen Tag lag ich entweder müde auf der Couch herum und kuschelte mit irgend einem meiner Brüder. Keine Ahnung was gerade mit mir los war, aber ich wollte einfach nicht alleine sein...