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Langsam schwimme ich zurück zur Wasseroberfläche. Das hat auch schon mal besser funktioniert. Ich atmete kurz durch, zog mein Brett zu mir und legte mich mit dem Bauch drauf. David hat mich eben erst kritisiert und als Antwort haut es mich erstmal vor Brett. Schnell paddelte ich zurück ins Line up und wartete auf die nächste Welle. Zum Glück klappte es dieses Mal wieder besser.
Nach einer weiteren Stunde im Wasser war ich ziemlich erschöpft. Ich setzte mich auf mein Brett und genoss die warmen Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne. Die Wasseroberfläche glänzte in der Sonne und der rote Himmel erstreckte sich übers ganze Meer. Es war einfach nur schön. Ich paddelte ein wenig an den Rand um den anderen den vortritt zu lassen. Schon jetzt spürte ich den Muskelkater in meinem Armen, wie soll das dann erst morgen werden. Meine müden Augen beobachtete die anderen Surfer. Inzwischen waren noch fremde hinzugekommen, denen es ebenfalls nicht an können fehlte. Nach einer kurzen Pause reihte ich mich wieder bei den anderen ein und wartete auf meine nächste Welle. Erst als es gefährlich dunkel rief David uns zurück an den Strand. Erschöpft ließ ich mich von einer Welle zurück an den Strand treiben. Ich nahm mein Brett und trotte, zusammen mit den anderen, zu unserem Lehrer. „Also ich hab deutlich mehr von euch erwartet. Wir besprechen das alles montag nach der Schule in unserem AG Raum. Dienstag geht es dann wieder hier her, ich hoffe das ihr das dann besser macht" sagte David unzufrieden zum Abschied. Ich weiß gar nicht was der hat, für den Anfang war das doch ganz gut. Hoffentlich wird der noch entspannter, sonst wird das eine echt anstrengende und nervenaufreibende Saison. Ich löste die leash von meinem Bein und lief zu meinen Sachen. Cole wartete bereits auf mich. Während ich zitterte schien es ihm kein bisschen kalt zu sein. Zu seiner Knie langen grauen, Jeans hatte er ein schwarzes Shirt und eine schwarze Sonnenbrille an. Ich ließ mein Brett in den Sand fallen und zog schnell mein nasses Shirt und meine Hose aus. Es klebte total an meiner Haut. Als ich mich endlich davon befreien konnte und nur noch meinen nassen Bikini anhatte, wickelte Cole mich schnell in mein großes Badetuch ein. „Und, wie war's" fragte er während ich mich in das Badetuch einkuschelte. Es war einfach so kalt. „Anstrengend" sagte ich zitternd. „Du bist das alles halt auch nicht mehr gewohnt" meinte Cole während er mit ein anderes Tuch für meine Haare hinhielt. Schnell wickelte ich meine tropfenden Haare darin ein, trocknete mich ab und zog mit mein schwarzes, langes Kleid drüber. „Hat im Wasser alles funktioniert" fragte Cole während ich seinen scannenden Blick auf mit spürte. Schnell nickte ich. Tatsächlich war ich selber auch überrascht wie gut alles funktioniert hatte. Ich wechselte noch kurz meine Bikini Hose und packte dann alles zusammen. Mein Brett verstaute ich in der Hütte und lief dann mit Cole zu seinem Auto. „Und wie ist dein Lehrer" fragte er als er meine Tasche auf die Rücksitzbank legte. Mit dem Handtuch auf dem Kopf setzte ich mich auf den Beifahrersitz Sitz und antwortete „weiß nicht. Er ist total anspruchsvoll und wenn man seinen Erwartungen nicht stand halten kann wird das bestimmt nicht ganz so lustig". Ich hatte wirklich meine Bedenken wie das wohl noch werden wird. Noch trainieren wir einfach so, aber bald werden contests anstehen und da wird es bestimmt nochmal intensiver. „Ihr seid eine Surf AG von der Schule, da kann er doch eigentlich gar nicht so viel von euch verlangen" sagte Cole und fuhr los. „Das hat sich aber anders angehört" murmelte ich. „Jetzt warte erstmal ab, vielleicht kam das alles auch nur so rüber und er nimmt das alles viel entspannter als du denkst" sagte mein großer Bruder. Hoffentlich. Sonst wird das ganze nicht so viel Spaß machen wie ich es mir gewünscht hab.
Als wir zuhause ankamen ging ich erstmal unter die Dusche. Zum Glück war mir danach nicht mehr so kalt. Mit einem dicken Pulli und einer langen Jogginghose lief ich runter und hängte meine nassen Sachen auf zum trocken. Ich spürte schon jetzt den Muskelkater. Eigentlich wollte ich morgen oder am Sonntag nochmal zum Strand, aber jetzt erstmal abwarten. Hungrig lief ich in die Küche. Ich machte mir schnell ein Käsebrot und setzte mich zu meinen Brüdern an den Esszimmer Tisch...

Big Brothers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt