d.ricciardo × n.hülkenberg

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Widmung: -alwaystryingmybest
Pairing: Daniel Ricciardo x Nico Hülkenberg
Geschrieben am: 06.03.21
Wörter: 2.337
Satz: /
Sonstiges: - Songfiction zum Lied „Landebahn" von LEA
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Ich bin grad nur aufm Sprung
Leb' von Kaffee und vom Fahrtwind
Seit Wochen im Rausch
Jeder Tag ist durchgetaktet
Fang' die Momente ein
Würd' sie so gerne mit dir teil'n
Kein Gefühl mehr für die Zeit
Verlier' so langsam meinen Halt

Daniel PoV

Ich verließ gerade meinen kleinen Raum im Motorhome und wählte den direkten Weg zur Cafeteria. Der Geruch von Kaffee leitete mich, sodass ich praktisch blind durch die Gänge schlendern konnte.

"Clara", rief ich in die Cafeteria herein, als ich die verräterischen roten Haare meiner guten Freundin erblickte, die gerade hinter der Theke stand. Ich schlüpfte durch die Tür und traf auf ihren gehobenen Blick.

"Espresso?", fragte sie mich und stellte dabei wieder unter Beweis, wie gut sie mich in den vergangenen zwei Jahren kennengelernt hatte. Ich nickte und schob mich dabei auf den Barhocker. Sofort fiel die Last von meinen Schultern und ich spürte wie sich die Muskeln in meinen Beinen entspannten. Mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich eigentlich seit Stunden auf den Beinen war, ohne wirklich durchzuschnaufen. Vielleicht würde mir jetzt eine kleine Pause gegönnt sein.

"Daniel...", hörte ich dann Cyrils Stimme, die meine Hoffnungen sofort zerschlagen ließ. Persönlich hatte ich nichts gegen meinen Chef, aber wenn er Freitagabend auf einen zukam, war es selten um einfach nur zu quatschen. Ich atmete tief ein und aus, um die angestaute schlechte Laune die ich der Müdigkeit zu verdanken hatte, nicht an ihm auszulassen, dann blickte ich über meine Schulter. Der Franzose steuerte gerade auf mich zu und stellte sich dicht an mich.

"Du müsstest noch mal in die Werkstatt. Irgendwas wegen dem Wagen!", ließ er mich kurz wissen. Ich nickte schnell, wusste, dass er einen genauso getakteten Zeitplan hatte, wie ich. Die Saison hatte gerade erst Fahrt aufgenommen und uns standen die stressigsten Wochen bevor, mit dem engen Zeitplan, den wir Corona zu verdanken hatten.

"Ja", murmelte ich und atmete enttäuscht auf. Clara schob mir gerade den Espresso vor die Nase und sah mich mitleidig hinter ihrer Brille an.

"Die Arbeit ruft?", wollte sie wissen, was ich mit einem niedergeschlagenen Nicken quittierte. Ich sprang wieder vom Stuhl herunter und nahm meinen Kaffee in die Hand, der jetzt als To-Go hinhalten musste, wie schon tausende Male zuvor.

Als ich knapp zwei Stunden später die Garage verließ, dämmerte ich draußen und ich fragte mich, wo der Tag sein Ende und die Nacht seinen Anfang genommen hatte. Wo war der ganze Tag hin? Ich hatte kaum etwas außerhalb der Garage oder unserem Sprechzimmer gesehen und jetzt funkelten auf einmal die ersten Sterne am Himmel.
Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und klickte mich durch die vielen neuen Nachrichten, die aber weiter nicht wichtig waren, da es nur unwichtige Kleinigkeiten waren. Fotos, die meine Mutter schickte von einem gelungenen Familientag. Etwas eifersüchtig war ich schon, dass sie den Lockdown in dieser Art und Weise genießen konnte, selbst wenn ich wusste, dass Corona für sie genauso beschissen war, wie für den Rest der Welt.
Ich klickte mich durch die Kontakte, bis ich auf Nicos Kontakt kam. Ich tippte auf sein Profilbild, dass uns beide im Lockdown in Australien zeigte, den wir gemeinsam auf meiner Farm verbracht hatten. Zugegeben, Vorteile hatte Corona schon mit sich gebracht. Sechs Monate an einem Ort zu leben, es schien ein halbes Leben her seit mir das das letzte Mal möglich gewesen war. Tatsächlich war es sogar mehr als ein halbes Leben.
Seit ich 17 war lebte ich praktisch von einem Motorhome ins zweite und war nur in den Pausen mehrere Wochen an einem Ort. Dahingehend hatte ich Corona genossen und verspürte nun etwas Sehnsucht, vor allem auch nach Nico.
Er hatte mir am Vormittag noch geschrieben und gefragt, wie mein Tag war. Bislang hatte ich keine Zeit zu antworten, sodass ich erst jetzt ein wenig begeistertes Anstrengend hinterließ. Ich suchte nach einem passenden Emoji, fand keinen, also ließ ihn weg mit dem Wissen, dass Nico selbst lang genug Formel 1 gefahren war, um zu wissen, wie anstrengend es war. Als Nico noch dabei war, war es einfacher gewesen. Das Wissen, dass er im Hotelzimmer auf mich wartete oder ich auf ihn wartete war weit schöner, als der Ausblick auf eine Nacht alleine in einem viel zu großem Bett.
Nico fehlte mir, er fehlte mir so unfassbar, dass man es sich kaum vorstellen konnte.
Ich sah auf mein Handy, doch Nico schien anderweitig beschäftigt, weshalb er meine Nachricht nicht las. Mit einem Seufzen schob ich mein Handy wieder in die Tasche und machte mich auf den Weg zum Motorhome, um meine Sachen einzusammeln und mich endlich ins Bett zu retten.

Formel 1 Oneshots (2) || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt