3. Kapitel - Der Schmerz

607 31 3
                                    

Es vergingen Stunden. Jedenfalls fühlten es sich wie Stunden an. Eine Uhr sah ich leider nicht. Ich bekam kein Auge mehr zu. Immer schoss mir diese eine Frage in den Kopf: Was hatten sie mit mir vor?
Über Stunden hinweg, gab es nichts außer den Stuhl und mich. Dieser dumme Holzstuhl, den ich mit Leichtigkeit zertreten konnte, doch die Schwäche hinderte mich. Ich hatte nicht einmal mehr Kraft, an den Fesseln zu wackeln. Also blieb mir nichts anderes übrig, als über Stunden den Schatten anzustarren, oder meine Fesseln. Meine Kehle wurde immer trockener. Wie sehr ich mich über ein Glas Wasser gefreut hätte. Ich kaute auf meiner Lippe rum, oder bewegte jeden Finger einzeln. Wollten sie mich damit Foltern? Wenn ja, gelang es ihnen. Irgendwann stellte ich mir eine eigene Geschichte im Kopf zusammen. Was ein alles einfiel, wenn man nur rumsaß und keine anderen Möglichkeiten hatte! Ich machte mir aber immer noch Sorgen darüber, wie es Ochako und Tenya nach meinem plötzlichen Verschwinden gehen musste.

Irgendwann, keine Ahnung wann, ob es jetzt Nacht oder Tag war, wurde die Tür geöffnet. Diesmal waren es mehr als nur ein paar Schritte. Vielleicht zwei oder sogar drei Personen kamen in den Raum. Sie traten immer näher auf mich zu. Genauso stieg mein Puls, mit jedem Schritt den sie machten, höher.
»Kuckuck.« Es war die Stimme von Toga. Genauso ihr Gesicht, welches hinter der Schattenwand hervorguckte. Sie lächelte mich an. Aber es waren noch Personen bei ihr.
»Auf den Moment habe ich so lange gewartet«, murmelte die Stimme von Shigaraki hinter mir. Leider reichte eine Umdrehung meines Kopfes nicht aus, um wirklich festzustellen, ob es Shigaraki war.
Worauf hatte er so lange gewartet?
So gerne hätte ich die Fesseln gelöst und wäre weggerannt. Um mein Leben wäre ich gerannt. »Toga, geh bitte raus!« Das war die Stimme von vorhin (Dabi).
»Och bitte. Ich will es sehen«, bettelte sie. Sie machte einen Schmollmund und sah in die Richtung von dieser Stimme (Dabi).
»Ich sagte, du gehst jetzt raus!« Toga verschwand im Schatten und die Tür wurde laut ins Schloss geworfen. 

»Was habt ihr vor?«, wollte ich sofort wissen, aber meine trockene Kehle hinderte mich dran.
»Wir werden dir jetzt eine Spritze verabreichen. Vorher wurde sie nur an Tieren getestet, weswegen du der beste Versuch für einen Menschen sein wirst.« Eine Spritze?! Was bitte sollte diese Spritze machen?! Ich versuchte mich mit letzter Kraft zu befreien und rüttelte an den Fesseln. »Das hättest du dir vorher überlegen sollen. Bevor du den Wald betreten hast.« Scheiße! Ich musste hier weg. Irgendwie musste ich mich befreien können. Was hatten sie vor? Was hatte es mit der Spritze auf sich?!
»Keine Sorge. Bald wird es vorbei sein. Naja, so richtig weiß ich es gar nicht. Aber was ich weiß ist, dass es verdammt wehtun wird, wie sich dieses Serum in dein Gehirn fressen wird.« Blauauge musste daraufhin kichern. WAS?! Ich MUSSTE hier weg! Selbst wenn dieses Experiment glückte, was würde mit mir passieren? Am liebsten hätte ich geschrien, als sie die Spritze an meinen Hals führten. Bitte nicht! Ich wollte das nicht!! Sie sollten damit aufhören! Ich kniff meine Augen zusammen und presste meine Lippen aufeinander. Was für ein Schmerz wohl gleich kommen wollte. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst, nur leider übertraf es selbst das. 

Die Person stieß die Nadel der Spritze in meinen Hals. Der Stich war nichts dagegen, als der Schmerz kam. Ich biss meine Zähne zusammen und ballte meine Hände zu Fäusten. Das Serum verbreitete sich. Es fühlte sich so an, als hätte es mich von innen aufgefressen. Jede einzelne Ader von mir, glühte rot auf. Sie führten von meinem Hals aus, hin zu meinen Handgelenken. Man konnte jede Ader an meinem Körper erkennen. Wo sie lang führten, wie breit sie waren.
Zu gerne wäre ich in Ohnmacht gefallen, damit ich diesen Schmerz nicht spüren müsste. Mein ganzer Körper verkrampfte. Das Serum erreichte, schneller als gedacht, mein Gehirn. Ich wollte meine Hände an meinen Kopf pressen und schreien. Trotz meines trockenen Halses, fing ich an zu schreien. Ich nahm die Geräusche, die Leute um mich herum, nicht mehr wahr. Ich nahm nur diesen Schmerz wahr. Diesen Schmerz, der sich nun in mein Gehirn bohrte und alles ausfüllte. Es von innen auffraß.
BITTE MACHT DAS ES AUFHÖRT! Dieses Serum war bereits in meine Fußspitzen gekommen. Dieser Schmerz fing an, mich zu erdrücken. Ich schnappte nach Luft. Hatte ich jemals so einen Schmerz gespürt? Hatte jemals ein anderer Mensch so einen Schmerzen gespürt? Einen Schmerz, bei dem man sich nur eines dachte: Am liebsten würde ich wollen, dass es jetzt vorbei ist!

Ich sah mein Leben an mir vorbei ziehen. Wie ich Superheld werden wollte, doch keine Kraft besaß. Wie Kacchan mich gemobbt hatte. Wie All Might mich fand. Wie ich seine Kraft bekam und stärker wurde. Die Aufnahmeprüfung, das Turnier... Alles zog an mir vorbei und endete hier.
Das Serum erreichte einen Punkt in meinem Kopf, an dem ich ohnmächtig wurde. Nur noch Schwarz sah. Ein erdrückendes Schwarz. Es drückte mich in die hinterste Ecke. In die hinterste Ecke, wo ich selbst nur Schwarz vorfand und ich mich unwohl fühlte. War ich nun gezwungen mein Leben aufzugeben? Ob hier und jetzt mein Ende war?

Fight it - Villain DekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt