19. Kapitel - Nachmittag

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Beim Training ist nicht viel passiert. Wir sollten alleine an unseren Fähigkeiten weiter trainieren. Aizawa hat darauf aufgepasst, dass Bakugou und ich, sich voneinander fernhalten. Ochako hatte wohl aus dem letzten Mal gelernt, denn sie tauchte diesmal nicht plötzlich vor mir auf. Ihr Glück!

Nach dem Training, ging ich mit Ochako und Tenya zurück zum Wohnheim. ,,Wie wärs, wenn wir heute zusammen in die Stadt gehen?", schlug Ochako vor. ,,Und was willst du machen?", fragte ich. Die Stadt ist doch ziemlich langweilig. ,,Ähh..." Ochako grübelte kurz nach, wobei sie ihren Finger an ihre Lippen legte. ,,Das was Teenager nunmal in einer Stadt machen", sagte sie und zuckte mit ihren Schultern. Hm... Sonst würde ich eh nur im Zimmer sitzen, also ,,Wieso nicht." Tenya kam nicht mit. Er wollte noch einiges für die Schule machen.

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Wir irrten eine Stunde lang in der Stadt rum. Ochako redete die ganze Zeit nicht mit mir. Sie lief und starrte den Boden an.
,,Wollen wir uns einen Döner holen?", unterbrach ich gelangweilt die Stille, als wir an einem Stand vorbeigingen. Sie schaute sich um, als würde sie erst jetzt den Stand bemerken. ,,Sicher", antwortete sie mir.

Ich holte uns zwei Döner. Nachdem wir sie hatten, setzten wir uns auf eine Bank abseits. Die Sonne schien angenehm auf die Bank. Da es eh nicht sehr warm, aber auch nicht kalt war, mochte ich es. Sie biss ab und erstarrte. Auf einmal fing sie an mit ihrer Hand zu wedeln. ,,Du hast scharfe Soße genommen!", schrie sie. ,,Extra-scharf. Dachte es wäre spannend", gab ich grinsend zu. Lustig wie sie nicht auf die Schärfe klar kam. ,,Du...", fing sie an, aber brach ab. Sie sah sich verzweifelt um. Wahrscheinlich suchte sie nach etwas zu Trinken. Ich hielt ihr eine Wasserflasche hin, die ich dazu gekauft hatte. ,,Suchst du vielleicht das?" Sie sah auf die Flasche. ,,Danke", brachte sie hervor. Sofort schnappte sich die Flasche und trank fast die Hälfte aus. Mein Grinsen verschwand nicht. Wie schnell man sie in die Verzweiflung bringen konnte.

,,Das brennt immer noch. Wie soll ich den denn jetzt essen?" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Frag mich nicht", antwortete ich. ,,Du hast ihn gekauft!", sagte sie schnippisch. ,,Hol dir doch einen Neuen." Sie nickte. ,,Gut, mach ich!" Sie überlegte trotzdem noch. ,,Ich werde mir keinen Neuen holen!", kam sie dann zum Entschluss. ,,Das hat Geld gekostet. Dazu war's meins. Hättest mich ja fragen können, was da drauf soll", sagte sie immer noch ein wenig angepisst. ,,Es ist nur ein verdammter Döner. Hol dir doch einen Neuen." Trotz meiner Worte, sah sie den Döner immer noch mitleidig an.

Als ich selbst einen Biss machte, fing ich an zu lachen, wobei die Soße fast aus meinem Mund spritzte. ,,Das ist wirklich verdammt scharf!", sagte ich mit vollem Mund. ,,Ja!", sagte sie sauer und sah zu mir rüber, wie ich damit kämpfte, die Soße vor Lachen nicht auszuspucken. Dann fing sie selbst an zu lachen. ,,Du bist so ein Idiot!", sagte sie beim Lachen.

,,Ey, beleidige mich nicht!", sagte ich grinsend, wobei die Soße aus meinem Mundwinkel, auf meine Uniform fiel. ,,Du hast da Soße", meinte sie und zeigte auf ihren eigenen Mundwinkel. ,,Ich weiß." Ich machte mir nicht die Mühe ein Tuch zu nehmen, sondern wischte mit meiner Hand rüber.

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Wir hatten uns ein wenig unterhalten, bis wir beschlossen, zurück zu gehen. Hausaufgaben hatten wir auch auf. Ich fragte mich, was die Schurken an den Helden so abscheulich fanden. Ochako war nett, aber auch nervig. Trotzdem würde es Spaß machen, die Regierung zu stürzen.

Informationen!, fiel mir im Wohnheim ein. Vielleicht wäre es gar nicht mal so schlecht, All Might zu treffen. Er könnte ganz zufällig ein paar Informationen preisgeben. Ich schnappte mir mein Handy und guckte nach All Might's Nummer. Schon fast vergessen, heute Morgen hatte ich ja ein kleines Aufeinandertreffen mit ihm. Er hatte mich aber nicht erkannt. Sonst wäre seine Reaktion anders gewesen.

Es klingelte kurz, bis All Might ranging. ,,Was gibt's junger Midoriya?", fragte er durch's Handy. ,,Ähh... Ich wollte einfach nur was von ihnen hören", sagte ich. ,,Ach so. Aber du kannst mich doch duzen." Mist! Bei ihrer Beziehung war es typisch sich zu duzen. ,,Oh ja, sorry."

,,Geht es dir gut, Midoriya?" ,,Ja. Also, was machst du gerade? Stör ich vielleicht?", versuchte ich das Gespräch in die richtige Richtung zu leiten. ,,Nein, alles gut. Werde nur gleich den nächsten Vorgang besprechen", antwortete er. Das war leicht, jetzt musste ich nur noch den Vorgang herausfinden.

,,Kann ich mitkommen?", fragte ich nett nach. ,,Ähh... Also, es betrifft nur die Helden. Ich denke nicht." ,,Aber ich möchte doch auch einer werden. Ich stör auch nicht." Komm schon! ,,Das geht wirklich nicht, Midoriya", sagte er. Ich atmete genervt aus. War das schwer!

,,Midoriya?", fragte er daraufhin nach. ,,Ja? Kann ich nicht trotzdem mitkommen? Ich mach ja nichts", versuchte ich es erneut. ,,Immerhin bist du die Nummer Eins der Superhelden. Du kannst bestimmt selber Entscheidungen treffen", fügte ich hinzu. ,,War", verbesserte er mich leise. Diesmal atmete er aus, aber eher erschöpft. Dann konnte man meins bestimmt auch hören. Shit!

,,Na gut. Aber ich trage keine Verantwortung, wenn einer von ihnen etwas zu dir sagt", kam er zum Entschluss. ,,Juhu! Danke." Ich dachte kurz nach. Wenn es gleich war, musste er auch gleich hingehen. Wo war er überhaupt? Er beantwortete meine Frage, die ich nicht einmal laut ausgesprochen hatte. ,,Ich hol dich ab. Warte einfach draußen." Dann legten wir auf. Yes! Das hätte ich. Die anderen durften mich bloß nicht rausschmeißen, dann wäre alles gut.

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Draußen angekommen, wartete ich einen Moment, bis ich All Might mit einem Auto entdeckte. Ich ging auf das Auto zu und öffnete die Autotür. ,,Steig ein", sagte er am Steuer. Er musste sich nicht wiederholen, da setzte ich mich schon hin und schloss die Autotür. Gespannt schaute ich aus dem Fenster. All Might fuhr aber nicht los. ,,Willst du dich nicht anschnallen?", fragte er. Ich sah zu mir runter. Oh, da war ja was. ,,Stimmt. Fast vergessen." Ich zog am Gurt und schnallte mich an. Dann fuhr All Might auch los.

Er hielt vor einem großen Gebäude an. ,,Endstation", sagte er und stieg aus. Ich machte es ihm gleich. Das Gebäude war wirklich groß. Es war eher ein Hochhaus. ,,Wir müssen uns beeilen. Sind nicht sehr pünktlich", unterbrach er meinen erstaunten Blick. Ich nickte und folgte ihm ins Gebäude. Wir nahmen den Fahrstuhl, da es ihm nicht gut ging. War auch in meinem Interesse. Sonst mussten wir zehn Stockwerke, oder so hoch. Darauf hatte ich keine Lust.

Im richtigen Stock angekommen, verließen wir den Fahrstuhl. Wir gingen die langen Flure entlang, bis wir an einer großen Tür ankamen. Er öffnete sie. Ein paar Helden sahen zu uns rüber. Mit eins, zwei hatte ich gerechnet, aber nicht mit mehr.

,,Wen hast du denn da mitgebracht?", fragte ein kleiner Mann im gelben Anzug (Gran Torino), obwohl er genau wusste, wer ich war. Es brauchte, bis ich erkannte, wer er war. Ein Glück hatte Deku mit Bildern in seinem Notizbuch, gearbeitet. Ich lächelte lieb in die Runde.

,,Hältst du das für eine gute Idee?", fragte er All Might. Ich sah zu All Might rüber. Jetzt mach keinen Rückzieher! ,,Klar. Solange er keinen Blödsinn anstellt", antwortete er Gran Torino. Er nickte und deutete auf dem Platz neben ihm. Ich sah ebenfalls zum Platz neben ihm. Ich? Ok. Ich ging zum Platz und setzte mich hin. All Might suchte sich ebenfalls einen Platz. Jetzt durfte ich bloß nicht mein Lachen verlieren.


Fight it - Villain DekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt