11. Kapitel - erster Schultag

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Am nächsten Tag beschloss ich, zur Schule zu gehen. Psychisch ging es mir wie zu Anfang, was mir Normal erschien. Einige sahen mich immer noch besorgt an, was mich aber am Morgen nicht störte. Sollten sie ruhig machen. Ich ging extra den Weg mit Ochako und Tenya, damit ich nicht den Raum suchen musste, was etwas auffällig gewesen wäre. Sie sagten besorgte Dinge, worauf ich aber nicht weiter einging. Im Raum angekommen, wartete ich bis alle sich hingesetzt hatten, damit ich mich auch an meinen Platz setzten konnte. Leider waren am Ende zwei Plätze übrig. Einen davon musste ich wählen. Also beschloss ich mich an einen der Plätze zu setzten. Ich bekam komische Blicke und es wurde getuschelt. Sofort bemerkte ich, dass das auf jeden Fall nicht mein Platz sein konnte. Trotzdem machte ich mir nicht die Mühe mich umzuschauen, um zu gucken wer von ihnen fehlte. So gut war ich auch nicht im Gesichter merken. Die Tür wurde aufgestoßen und Bakugou kam rein. Sofort lag sein aggressiver Blick auf mir, der anscheinend auf seinem Platz saß. Ich ließ mir aber nichts anmerken und blieb ganz entspannt, an der Lehne des Stuhls angelehnt. Er kam mit großen Schritten auf mich zu. Seine Hände waren in seinen Hosentaschen vergraben. Sein Gang war ganz schön lässig. Gefiel mir. Nicht so, wie von diesem blonden Schönling, von dem ich mir den Namen nicht merken konnte.

Bakugou blieb vor dem Tisch stehen und sah hasserfüllt zu mir runter. ,,Deku!", seine Stimme klang genauso hasserfüllt. Ich musste einfach schmunzeln. ,,Bakugou", sagte ich mit gespielter hoher Stimme. Sein Blick sah kurz verwirrt aus, bis er ihn wieder unter Kontrolle bekam. ,,Runter von meinem Platz!" Er versuchte sich zu beherrschen. Wieviel Wut wohl gerade in ihm steckte. Die Leute um uns, sahen mich verwirrt an. Fuck! Ich fiel wohl übelst aus meiner Rolle. Deku hatte wohl ziemlich Respekt vor Bakugou. ,,S-sorry", stotterte ich. Was man nicht alles tat. Ich versuchte meinen Blick verängstigt aussehen zu lassen und stand sofort auf. Der ging mir jetzt schon auf den Sack! Wegen ihm verlor ich gerade übelst meine Rolle. Hoffentlich hatte das nicht jeder komisch aufgenommen. Bakugou ließ sich auf seinen Platz fallen. Ich ging zu dem einzigsten Platz, der noch übrig war, der einfach Deku's sein musste. Kurz darauf kam der Lehrer rein. Die Stunde verlief langweilig. Ich hörte nicht einmal hin, sondern kritzelte dumme Muster im Block rum, den ich mir von Deku's Schreibtisch genommen hatte.

In der Pause kam Ochako auf mich zu. ,,Was zur... Was war da zwischen euch gerade? Bist du wahnsinnig dich auf seinen Platz zu setzten?!", fing sie an mich vollzulabern. Ab in die Deku Rolle! ,,Ich dachte, diesmal könnte ich ihm meine Meinung sagen. Ging aber in die Hose. Hast du ja gesehen", sagte ich und versuchte einen enttäuschten Blick zu machen. ,,Oh, aber das hätte auch schief gehen können!", sagte sie. ,,Es kann immer schief gehen!", antwortete ich ihr. ,,Ja schon... Du hast Recht. Man hat ihm richtig angesehen, wie er am liebsten das ganze Klassenzimmer explodieren lassen wollte! Auch wenn es doof war, dass du es nicht geschafft hast, bin ich froh, dass du's nicht getan hast", sagte sie besorgt. ,,Seine Eltern hätten es bezahlen müssen und er hätte eine Strafe bekommen", rechtfertigte ich mich und verschränkte die Arme. Es machte Spaß im Recht zusein. Provokant sah ich zu ihr hoch. ,,Deku, ich hab Angst. Du kommst mir nicht mehr wie früher rüber. Kannst du es wenigstens versuchen, wieder zu dir selbst zu finden?", sagte sie und machte einen besorgten Ausdruck. Mädel, das versuchte ich doch! Eher versuchte ich mich wie Deku zu verhalten, als er selbst zusein. Vielleicht war das, das Problem. ,,Komm damit klar", sagte ich und stand auf. Ich ging an ihr vorbei, doch blieb stehen. ,,Es wird dauern, also komm bloß nicht auf die Idee, ich könnte es in zwei Tagen schaffen", fügte ich hinzu. Ich ging aus dem Raum raus. Die Klasse war wirklich ein Problem. Es befanden sich zu schlaue Leute in ihr. Sie wollten auch alle Helden werden, was erwartete ich.

,,Deku!", rief mir Todoroki hinterher. Ich drehte mich um. ,,Ist alles okay bei dir?", fragte er, als er vor mir stehen blieb. Die Klasse nervte! Konnten die mich nicht einmal in Ruhe lassen?! Wenigstens mich nicht mit ihren Fragen nerven. Ich lächelte ihn an, als ich zu ihm hoch sah. ,,Du brauchst dir keine Sorgen zumachen", sagte ich freundlich. ,,Okay. Trotzdem machen wir uns Sorgen", sagte er. War ja klar. ,,Mhm", machte ich leise. Das fuckte mich übelst ab! Ich wendete mich ab, um weiterzugehen. Er ließ es zu, jedenfalls hielt er mich nicht auf. Das war auch das erste mal, dass ich ein Wort mit ihm tauschte. Solange war ich aber auch noch nicht hier. Trotzdem saß er beim Essen wenigstens in der Nähe.

Ich ging zu den Toiletten. Hier sollte kaum jemand reinkommen. Wenn dann sollte ihm sein Geschäft mehr Sorge bereiten, als ich. Ich ging zum Waschbecken hin und stützte meine Hände auf ihnen ab. Mein Gesicht zeigte zum Waschbecken runter. Ich hatte das verlangen, mein Ich anzusehen. Ob ich den unschuldigen Blick verbessern konnte? Ich sah hoch, direkt in meine Augen. Die Kontaktlinsen hatte ich bis jetzt, jeden Morgen gut reinbekommen. Es war aber übelst nervig! Ich versuchte mein Spiegelbild unschuldig, wie ich mir Deku's Blick vorstellte, anzuschauen. Dabei ließ ich fake Tränen aus meinen Augen gleiten. Ich konnte nicht anders und brach in Gelächter aus. Es sah so verdammt echt aus! Ich mochte es. Diesen Blick konnte man nur abkaufen. Vor Lachen ließ ich meinen Kopf in meinen Nacken fallen. Mit meinen Händen klammerte ich mich am Waschbeckenrand fest und ließ meinen Körper nach hinten fallen. Jetzt lagen nicht nur Tränen vom Weinen auf meinen Wangen, sondern auch vor Lachen. Als ich wieder in den Spiegel blickte, sah ich den kleinen lilanen Jungen hinter mir stehen (Minoru). Er Blickte verängstigt zu mir, in den Spiegel. Scheiße!

Fight it - Villain DekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt