25. Kapitel - Das Verlangen

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Ich ging an der Schlucht entlang, in der Hoffnung sie würde bald enden. Außer den hohen Steinberg und die ganzen Bäume neben mir, die mich seit der Ankunft verfolgten, sah ich erstmal nichts. Nachdem ich 15 min einfach nur geradeaus gegangen war, kam es mir so vor, als würden die Wand der Schlucht mich mit den Bäumen einengen. Ich merkte wie meinem Körper etwas fehlte. Etwas was mich dazu brachte, immer wieder an meinem Handgelenk zu kratzen. Meine Schritte wurden langsamer. Um einiger Maßen halt zu finden, hielt ich mich an den Steinen neben mir fest. Meine Fingerkuppen vergruben sich in den Rissen mit dem die Steinwand geschmückt war. Die Stelle an der ich gekratzt hatte, reizte mich weiterzumachen. Deswegen setzte ich meine Zähne an meinem Handgelenk an und versuchte das Verlangen mit ihnen zu beruhigen.

,,Izuku?", sagte eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich allerdings nicht um. Es brannte so, aber es gab mir Hoffnung, es würde bald aufhören. Sie griff nach meinem Arm und zog somit mein Handgelenk von meinem Mund weg. ,,Was machst du denn da?!" Ich erkannte nicht einmal wer mit mir sprach, so sehr war ich auf mein Handgelenk fokussiert. Alles Andere war da rum verschwommen. Mir fiel die offene Stelle an ihm auf, an der eine kleine Blutspur erkennbar war. 

,,Komm mir nicht..." Weiter kam ich nicht, da verschwamm alles und wurde schwarz.

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,,Was ist nur passiert... Du wirkst so anders... Mir kannst du nichts mehr vor machen... Hätte ich es nur früher bemerkt..." Immer wieder wiederholten sich ihre Worte in meinem Kopf. Es waren die Worte von Ochako.

,,Ochako!" Ich richtete mich auf. War sie bei mir gewesen? Mir schoss die Decke ins Auge, die auf mir lag. Meine Hand rutschte von einer scharfen Kante ab. Ich konnte mein Gleichgewicht nicht mehr halten und fiel runter. Aber wovon? Um mir die Antwort zu beantworten, blickte ich neben mich, zu einem geteilten Baumstamm. Oben war er flach. Unten wurde ihm die runde Seite etwas abgetrennt, damit er vernünftig auf dem Boden stehen konnte. Aber unten wurde ihm noch lange nicht so viel wie oben abgetrennt.

Ich sah vom Baumstamm weg. Neben mir lag ein kleines Lagerfeuer. ,,Ah du bist wach!", rief Denki, der auf einem anderen halben Baumstamm saß. ,,Ich hab zur Sicherheit Ochako zu dir geschickt. Hatte angst du schaffst es nicht zurückzufinden. Lag wohl mit meiner Vermutung richtig." Also doch Ochako. Mir fielen wieder ihre Worte ein, die sich in der Schwärze immer wieder wiederholt hatten. Was meinte sie damit? Sie hat es doch nicht herausgefunden. Diese Schule war echt ein gefährlicher Ort.

,,Du siehst nicht sehr gut aus. Ist alles gut?", fragte Denki mich. Erst jetzt fiel mir mein geneigter Blick auf. ,,Was? Ja natürlich." Ich wollte mich vom Boden abdrücken, um aufzustehen, doch mein Handgelenk kam auf dem dreckigen Boden auf, auf dem lauter Steine und sämtliche Baumreste lagen. Es scheuerte an meiner Wunde, die ich mir selbst verdankte. Genauso tauchte dieses Verlangen nach etwas in mir auf.

,,Deine Augen sehen übrigens gar nicht gut aus. Das ist mir schon am See aufgefallen." Shit! Meine Sonnenbrille. Hatte ich sie ernsthaft schon wieder verloren? Mich kümmerte es nicht einmal, darüber nachzudenken, dass sie eigentlich Tenya gehörte. Ich sah zu Denki rüber, der sich eine Beere in den Mund schmiss. ,,Ganz schön gruselig. Ich hätte schwören können, sie hätten für einen Moment im Wasser geleuchtet, aber war wahrscheinlich Einbildung." Ich drückte mir wegen seinen Worten, ein Lachen raus. ,,Wahrscheinlich", wiederholte ich. 

Mein Lachen verstummte sofort. Wonach verlangte ich nur so sehr? Wieder reizte es an meinem Handgelenk. Bevor ich jedoch wieder anfangen konnte, kam mir jemand verdächtig nahe. Ich sah zu dem jenigen hoch. Ich fühlte mich schwach, so wie ich zu ihm hochsah. Bakugou sah für einen kurzen Moment zu mir runter, doch lief dann lässig an mir vorbei. Sein Ziel waren die Beeren von Denki. Dieses Gefühl schwäche zu besitzen, machte mich unheimlich wütend. Wie war es dazu gekommen?! Noch so einen Blick sollte Bakugou nie wieder von mir bekommen. Dafür wollte ich sorgen! Ich stand mit geballten Fäusten auf. Dieses Gefühl an meinem Handgelenk, musste ich nur verdrängen. Dann sollte es besser werden. Vielleicht schwächte mich immer noch das Wasser. 

Fight it - Villain DekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt