Tochter der Sonne

~Kapitel 17~

Mit einer Idee im Kopf brüllte ich so laut ich konnte. Es war Ruf an die Mantikore.

"Dafür wirst du bezahlen!", schrie Smaug, der sich nun endlich wieder aufrichten konnte.

Ich brüllte ihm ins Gesicht und rannte zur Seestadt, Smaug hinter mir.

Vor der Seestadt sprang ich ab, drehte mich um und landete auf dem Drachen, welcher nun versuchte mich zu erreichen. Ich musste ihn nur lange genug ablenken.

Der Mann an der Windlanze zielte und schoss. Wie in Zeitlupe sah ich den Pfeil fliegen.

Genau auf mich zu. Ich biss in den linken Flügel Smaugs, stieß mich von seinem Rücken ab, womit ich ihn herum warf und landete.

"Das wird dein Untergang, du lästiges Insekt.", schrie er schadenfroh, zuckte jedoch vor Schmerz zusammen und wälzte sich am Boden.

"Nein Smaug. Das ist dein Untergang!", sagte der Mann, der geschossen hatte.

Der Drache wälzte sich am Boden und riss damit viele Häuser ein, auch der Turm, auf dem der Drachentöter stand, brach in sich zusammen, ich fing ihn grade noch auf und er hielt sich an meinem Fell fest.

Als Smaug aufgehört hatte, sich am Boden zu winden, ließ ich den Menschen runter und zog die Feuerechse an einem seiner Flügel durch die Seestadt, bis ich mit ihm zusammen im Wasser versank, mit dem Unterschied, dass ich wieder auftauchte und das Wasser aus meinem Fell schüttelte, womit ich das Feuer löschte, welches er gelegt hatte.

Ich lief zum Berg zurück und stieß ein lautes Brüllen aus.

So laut, dass sich die Menschen und Zwerge die Ohren zuhielten. Dann wurde alles schwarz.

"Lasst mich durch. Ich tuhe euch nichts!", eine aufgebrachte Stimme weckte mich und ich öffnete meine Augen.

"Tinu!", rief Legolas erfreut. Doch er war so winzig.

Moment. Nicht er ist winzig, ich bin riesig.

Der Mond schien immernoch so hell, wie beim Kampf gegen Smaug.

Ich gab den Mantikoren, die um mich herum jeden anzugreifen drohten, der sich mir nähern wollte, ein Zeichen, dass sie ihn durch lassen konnten.

Legolas kam schnell zu mir und legte mir seine Hand auf meine riesige Pfote.

"Rúnya!", stieß er hervor, "Er ist verletzt." Ich ignorierte die Schmerzen, die mich plagten. Ich musste zu Rúnya.

Er lag am Boden und atmete nicht richtig. Ich ging weiter auf ihn zu und bei jedem Schritt schrumpfte ich um ein großes Stück.

Das Mondlicht nahm ab und ich war wieder die Elbin. Ich ging vor ihm in die Knie.

Meine Beine wollten mich nicht mehr tragen, also kroch ich zu seinem Kopf. Er sah mich aus seinen großen Augen an und das schimmern verschwand langsam aus ihnen.

"Nein!!", schrie ich, er durfte nicht sterben. Ich legte meine Hände auf seinen Kopf und sprach Heilformeln vor mich hin.

Eine Weitere Person setzte sich neben mich und begann nun ebenfalls Heilformeln zu murmeln.

"Verlass mich nicht!", ich konnte ihn nicht verlieren. Der Mond leuchtete auf und meine Kette färbte sich silbern.

Langsam stand Rúnya wieder auf. Ich griff nach seinen Hörnern um mir von ihm beim aufstehen, helfen zu lassen.

Einer der anderen Mantikore hob mich vorsichtig hoch und setzte mich auf Rúnyas Rücken. Stehen konnte ich nicht, dafür fehlte mir die Kraft.

"Wir sollten zurück, du musst dich ausruhen.", sagte Legolas besorgt und ich nickte erschöpft.

Die Menschen der Seestadt kamen aber dazwischen, als sie plötzlich laut zu rufen begannen. Ich konnte den Mann sehen, der den schwarzen Pfeil geschossen hatte.

Er kam auf uns zu, "Ich danke euch dafür, dass ihr unsere Stadt gerettet habt.", sprach er und ging vor mir in die Knie, was ihm die anderen nach taten.

"Und doch habe ich den Drachen nicht allein getötet.", sagte ich und die Menschen sahen mich verwirrt an,

"Ihr wart es, der den Drachen erlegte. Mit einem schwarzen Pfeil.", sagte ich und die Menschen sahen ihn bewundernd an.

"Ich habe ebenfalls zu danken Elbenweib.", ich sah mich um und erblickte die Zwerge. "Ich habe euch belogen. Und nun bitte ich euch. Vergebt mir.", bei meinen Worten, ging Rúnya in eine Art Verbeugung und mit ihm, auch die anderen Mantikore.

"Vergeben und vergessen.", sagte Kili. Ich spürte wie mich meine Kraft verlies und ich langsam von Rúnyas Rücken rutschte.

"Tinu!", rief Legolas und fing mich auf. Rúnya ging so weit runter wie er konnte, damit Legolas, der mich immer noch im Arm hielt, ohne Probleme aufsteigen konnte.