Tochter der Sonne

~Kapitel 8~

Ich machte mich bereit für den harten Aufschlag, doch zu meiner Überraschung landete ich auf etwas weichem.

Mit meiner letzten Kraft öffnete ich noch einmal meine Augen und sah unter mir Federn. Große Federn. Da wusste ich, dass ich auf einem der riesigen Adler gelandet war.

Dann schloss ich meine Augen. Einige Minuten, in denen ich von der Sonne beschienen wurde reichten, damit ich meine Kraft zurück erlangte.

Vor mir saßen zwei der Zwerge und unterhielten sich, sie schienen mich nicht bemerkt zu haben.

Da ich von der Stelle auf dem Rücken des Adlers, wo ich mich befand nicht viel sehen konnte, ging ich leichtfüßig zwischen den beiden Zwergen durch und setzte mich vorsichtig auf den Kopf des Adlers.

Dieser stieß einen freundlichen Ruf aus, welchen ich seltsamerweise verstand. Er würde sich freuen, dass es mir wieder besser geht und ich könne den restlichen Flug gerne dort sitzen bleiben. Außerdem würden sie uns nicht sehr weit an den einsamen Berg heran bringen können.

Ich miaute ihm zu und sah mich dann um. "Kili, ist das nicht die Katze, die uns vor ein paar Tagen schon begegnet ist? Und war sie es nicht auch, die den riesen Goblin besiegt hat?", fragte eine Stimme hinter mir und ich drehte mich um.

Dort saßen Kili und ein Zwerg dessen Namen ich noch nicht wusste und sie sahen mich an. "Fili, ich glaube sie kann uns verstehen.", vermutete Kili und ich antwortete mit einem Miau.

Wir flogen noch eine Weile, dann landeten wir auf einem Felsen. Ich sprang schon ab, bevor der Adler den Boden berührte. Der Adler senkte seinen Kopf zu mir herab, während die Brüder von seinem Rücken stiegen und ich legte ihm meine rechte Pfote auf den Schnabel.

Er rief mir noch einen Abschiedsgruß zu, den ich erwiederte und dann rannte ich zu dem Zwergenkönig.

Thorin lag auf dem steinigen Boden und Gandalf sprach eine Formel, die ihn wecken sollte, doch es funktionierte nicht gleich. Ich setzte mich auf die andere Seite Thorins, damit ich anders als der Zauberer in die Sonne sehen konnte.

Zögernd legte ich erst eine und dann die zweite Vorderpfote auf auf Thorins Brust, dann sah ich den Zauberer an, welcher meinen Blick zu verstehen schien und ein Stück weiter rutschte.

Nun beschien die aufgehende Sonne meinen ganzen Körper und ich fühlte mich besser. Gandalf sprach wieder seine Zauberformeln und mit ein wenig Hilfe von mir wachte Thorin wieder auf.

Mit einem Blick bedeutete ich dem Zauberer, mich nicht zu verraten. Als Thorin aufstand flüchtete ich hinter die Zwerge, welche mir keine weitere Beachtung schenkten. Thorin sprach mit dem Hobbit und umarmte ihn anschließend.

Sein Blick veränderte sich jedoch als er in die Ferne sah. Alle Zwerge gingen hinauf zu Thorin und dem Hobbit. Ich wollte sehen, was dort ist und ging vorsichtig zwischen den Zwergen hindurch.

Ganz vorne angekommen sah ich ihn. Den Erebor. Der einsame Berg.

Ich setzte mich an die Spitze der Klippe und genoss die Aussicht bis mich eine aufgebrachte Stimme ablenkte. "Was macht diese Katze hier?", es war Thorin und er wirkte sehr wütend.