~Kapitel 14~

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"Einen Mond nach deinem Geburtstag haben wir euch besucht, doch überall lagen Leichen. Dein Vater lag draußen auf dem Schlachtfeld, mit seiner Waffe in der Hand, dein Bruder wurde in seinem Zimmer getötet und deine Mutter wurde im Garten gefunden. "er stoppte seine Erzählung und Atmete noch einmal tief ein und aus.

"Wir haben die Umgebung abgesucht, doch konnten dich nicht finden. Ich war am Boden zerstört."

"Das stimmt!", wir drehten uns um und ich sah Thranduil in die Augen.

"Er hat wochenlang keinen Schritt aus seinem Zimmer getan und gegessen hat er auch nicht genug."

"Ich habe mir geschworen, dich zu rächen.", unterbrach ihn Legolas, "Es lagen auch viele tote Zwerge herum, woraus wir schlossen, dass diese euch angriffen. Überall waren Brandspuren. Sie müssen mit Feuer angegriffen haben."

"Eure Mutter hielt etwas in ihren Händen.", sagte Thranduil nach einer kurzen Zeit, in der niemand etwas sagte. Er lief zu einem Schrank und holte etwas heraus.

"Ich denke sie wollte es euch geben.", endete er und übergab mir etwas, das in ein Tuch gewickelt war.

Ich sah fragend zu Legolas, der meinen Blick erwiederte. Langsam öffnete ich das Tuch und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

"Ist, ist das für mich?", es dauerte bis ich meine Sprache wiederfand. Thranduil nickte und ich griff vorsichtig nach dem Schwertgriff.

Als ich das Schwert anhob bemerkte ich jedoch, dass ich zwei Schwerter in der Hand hielt.

"Sind das die Zwillingsschwerter?", fragte der Elbenprinz bewundernd als ich sie von einander gelöst hatte. Ich sah noch etwas in dem Tuch liegen und nahm es ebenfalls heraus.

Es war eine Kette mit einem weißen Edelstein. Ich legte sie mir an und erschrak, der Diamant färbte sich golden.

"Mutter?", ich konnte sie vor mir sehen, doch als ich sie anfassen wollte, ging meine Hand durch sie hindurch.

"Hör mir zu mein Kind. Dies ist keine gewöhnliche Kette, sie ist mit einem Zauber belegt und sie wird dir helfen deine Kräfte zu kontrollieren. Du wirst heraus finden, wie du sie benutzen kannst.", damit verschwand sie.

"Mutter!", schrie ich, ich wollte sie wieder bei mir haben. "Shhh...", Legolas nahm mich in den Arm und wischte eine Träne von meiner Wange, die es geschafft hatte, sich aus meinem Auge zu lösen.

"Legolas ich muss gehen." "Was? Wohin?" "Ich muss den Zwergen helfen. Sie werden Smaug wecken, doch sie können ihn nicht besiegen", erklärte ich ihm ruhig.

"Ich komme mit.", beschloss er, "Ich werde nicht noch einmal meine beste Freundin verlieren.", da ich wusste wie schwer es werden würde ihn umzustimmen, stimmte ich zu und wenige Stunden später machten wir uns auf den Weg.

"Wir sollten reiten. Dann sind wir schneller. Komm mit.", ich musste lächeln, "Wir werden reiten. Aber nicht auf Pferden!", bestimmte ich und lief weiter ins Freie.

"Und worauf dann?" "Wirst du gleich sehen.", nun blieb ich stehen, "Rúnya!", rief ich und wenige Herzschläge später stand er vor mir.

"Ist das ein Mantikor? Wie hast du?" "Nicht jetzt. Steig auf", ich streichelte Rúnya noch einmal am Kopf und schwang mich auf seinen Rücken, Legolas hinterher.

Tochter der SonneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt