Kapitel 10- Vertrauen (1)

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Hoshi drehte die Dusche ab und stieg aus der Kabine.
Die Haare in ein Handtuch gewickelt, zog sie sich einen bequemen Bademantel über und verließ das Bad.
Da sah sie Akya welche gerade mit Cintro spielte.
Sie hat sie nach dem Kampf direkt zu sich gerufen. Sie muss mit ihr reden und sie will mit ihr reden.
Diese Frau hat sie verraten und Hoshi möchte wissen warum.
Sie setzte sich neben Cintro und nahm diesen in den Arm, knutschte ihn im ganzen Gesicht ab.
Cintro selber musste kichern und kuschelte sich an seine Mama und schloss lächelnd die Augen.
"Schlaf mein kleiner...."flüsterte Hoshi und streichelte sanft seinen Kopf.
Akya sah dabei zu und knabberte auf der Unterlippe rum.
Warum wollte Hoshi das sie zu sich kommt....ohne Auftrag ohne jegliches.
Hoshi sah Akya lange an. "Warum verrätst du mich an Hisoka Akya?" Fragte Hoshi mit scharfer Stimme, jedoch so leise ohne den kleinen zu erschrecken.
Akya biss sich fest auf die Lippe so das diese aufplatzte.
"Woher weißt du das Hoshi? " fragte Akya.
Sie versucht es garnicht erst zu leugnen.
"Ich kenn dich und nach solch einer kurzen Zeit kenne ich auch Hisoka....ihr seid beide so selbstsüchtig und so auf eure eigenen Ziele fixiert das ihr vergesst dies zu verstecken.
Ich bin eine gesuchte Frau Akya und es gibt Leute die würden ein Vermögen für mich zahlen.
Jedoch magst du mich zu sehr um mich auszuliefern, deshalb sammelst du nur Informationen um diese dann teuer zu verkaufen.
Du könntest es dir verzeihen wenn mich jemand anderes durch deine Informationen holt!
Jedoch nicht wenn du mich selber auslieferst!" Gab Hoshi ihre Schlussfolgerung an Akya preis und sie traf ins schwarze.
Akya musste erstmal alles sammeln....war sie so offensichtlich gewesen so auffallend? Akya schluckte, nickte jedoch.
"Ich bin begeistert von deiner Beobachtungsgabe Hoshi und ich wusste nicht das du mich so gut lesen konntest..." sprach Akya leise.
Sie hat Hoshi scheinbar doch noch unterschätzt.
"Na klar kann ich das. Bekommen Menschen macht werden sie zu Monstern genauso ist es mit Geld. Durch Geld vergessen wir unsere Menschlichkeit." Philosophierte Hoshi rum während sie sanft durch Cintros Haare mit den Fingern strich, dieser hat die Augen geschlossen und genießt die Stimme und Berührung seiner Mutter.
"Weißt du Hoshi...Cintro ist bestimmt froh eine Mutter wie dich zu haben..." flüsterte Akya und lächelte Cintro sanft an.
Hoshi nickte ihr nur zustimmend zu. "Ich habe mir eine Mutter immer gewünscht." Hoshi schloss die Augen und vergrub ihr Gesicht in Cintros Haar.
Akya konnte den Schmerz aus ihrer Stimme heraus hören. Akya hatte das Glück in einer großen Familie aufzuwachsen. Anders als Hoshi. Diese war immer alleine, immer auf sich allein gestellt und wurde verraten von jedem den sie liebte....sogar von Akya selbst. Akya stand auf. "Ich werde dich weiterhin verraten Hoshi...." gab Akya zu während sie sich zu ihr drehte.
Hoshi sah zu ihr hinauf und in ihrem Gesicht war ein bitteres Lächeln eingraviert.
"Verrat mich ruhig....aber sei für Cintro da...." flüsterte Hoshi und Akya nickte. "Ich liebe Cintro wie einen Bruder und ich werde ihn beschützen..." gab Akya zu und lächelte Hoshi gequält an.
Sie liebt Cintro wirklich und sie liebt auch Hoshi,jedoch liebt Akya sich selber mehr.
Als Akya das Zimmer verlassen hat legte Hoshi Cintro sanft ins Bett.
Hoshi machte sich auch Bett fertig und legte sich dann sanft neben Cintro und schloss diesen in den Arm.
"Dir wird niemals jemand weh tun mein Kind...." waren Hoshis letzte Worte bis diese in einen traumlosen Schlaf fiel.

Sie wurde durch einen Anruf geweckt.
Hoshi nahm entnervt das Handy in die Hand und ging ran.
"Welcher Bastard ruft mich an!?" Keifte sie direkt.
"Wow wow wow Schatzi entspann dich!" Sie hörte Akyas fröhliche Stimme.
"Akya um Gottes Namen wir haben 12 Uhr mittags!? Mein Kind schläft noch und ich auch!"
Akya seufzte. Hoshi ist eine schreckliche Langschläferin.
"Hisoka nervt mich! Er versucht dich schon seit gestern zu erreichen!" Beschwerte sich nun Akya.
Ah stimmt Hoshi hat ihn ja blockiert.
"Ah ja er hat mich mit seinen anzüglichen Nachrichten genervt deshalb hab ich ihn blockiert!" Sagte Hoshi müde und setzte sich langsam auf.
Sie sah einen Schatten unter ihrer Tür.
"Ich glaub der steht auch schon vor der Tür! Was wollte er?" Fragte Hoshi nun und schmiss die Decke von sich.
"Er kämpft heute gegen Kastro und hat uns beide eingeladen!" Sie hörte Akya grinsen.
"Oh man ey und dafür belästigt der mich!?" Hoshi haute sich die Hand auf die Stirn.
"Wir sehen uns beim Kampf!" Akya legte auf und Hoshi stolzierte genervt zu Tür.
Diese riss sie auf und sah Hisoka am Türrahmen gelehnt mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
"Du nervst mich Morou!"
"Und du schuldest mir einen Kampf!" Sagte Hisoka grinsend und hob Hoshis Kinn mit dem Finger an.
Sie verdrehte die Augen. "Ah ja....dann .....können wir jetzt gerne kämpfen!" Hoshi sah kurz Cintro an und dann wieder Hisoka.
Hisoka nickte und betrat mit Hoshi das Zimmer.
Diese sah ihn vernichtend an.
Hisoka hob schützend die Arme in die Höhe. "Ich setze mich nur aufs Bett!"
"Nur über meine Leiche ab auf den Stuhl mit dir Morou!" Kommandierte die Junge Frau und zeigte auf den Stuhl, welcher paar Meter weiter vom Bett steht.
Hisoka kicherte kurz bevor er Platz auf dem Stuhl nahm. Als ob Hoshi diesen Irren in die Nähe ihres Sohnes lässt.
Während Hoshi im Bad verschwand, sah Hisoka den kleinen Cintro auf dem Bett lange an.
Oh Hoshi....mich kannst du nicht mehr anlügen, ich weiß was du verschweigst. Dachte sich Hisoka und grinste.
Sie konnte es gut verstecken,jedoch hat ihr Sohn sie verraten ohne das sie dies wusste.
Als Hoshi aus dem Bad kam blieb sie abrupt stehen.
Sie sah Hisokas giftigen Blick auf ihrem Sohn liegen.
"Hisoka....halt deine Mordlust im Zaun er ist nur ein Kind!"Hoshi kam bedrohlich auf Hisoka zu.
"Entspann dich Hoshi....ich musste nur an etwas denken!" Grinste Hisoka und seine Mordlust war wie weggefegt.
Jedoch war Hoshis Mordlust voll gegen ihn gerichtet.
"Lass uns jetzt gehen! Ich will diesen Kampf hinter mich bringen!" Hoshi wartete an der Tür auf Hisoka, komplett angespannt weil sie wusste wie dieser Kampf ausgehen wird.
Und zwar blutig und schmerzhaft.
Hisoka erhob sich und verließ als erster das Zimmer.
Hoshi folgte ihm.
Beide betraten eine kleine Arena.
Hoshi sah sich um, sie waren alleine, scheint eine art Trainingsarena zu sein.
Hisoka schloss die Tür und sofort veränderte sich die Stimmung.
"Du hast gesagt es wird ein Kampf ohne Nen und ohne On! Also pack deine Mordlust wieder ein genauso wie dein Nen!" Sagte Hoshi ernst und stellte sich Hisoka gegenüber. Sie nahm all ihren Mut zusammen und verschloss ihr On in sich.
Und zum ersten mal spürte Hisoka ihre Präsenz.
Sie war gebrochen, sie war schwach und er spürte es mit all seinem Körper.
Ihre Präsenz war anders. Und auch er ließ nun sein Nen verschwinden.
Hoshi musterte Hisoka intensiv.
Es fühlte sich....schrecklich intim an seinem Feind sich so zu präsentieren. So schwach.
Und auch für Hisoka war es ein neues Erlebnis.
Er fragt sich gerade was er da tut, sich dieser Frau so zu zeigen.
Beide waren verwirrt.
"Wir....sollten anfangen Hisoka." Hoshi schüttelte kurz ihren Kopf um einen klaren Gedanken zu fassen.
Auch Hisoka nickte kurz und lief dann auf Hoshi zu.
Diese blieb ruhig stehen und ließ den ersten Schlag in ihren Bauch geschehen.
Der Schmerz durchzuckte ihren Körper und sie erinnert sich nicht wann sie das letzte mal solche Schmerzen spürte.
Sie schloss die Augen und holte aus um Hisoka mit voller Kraft im Gesicht zu treffen.
Hisoka spürte wie etwas in seinem Gesicht brach.
Diese Frau hatte auch ohne ihrem On Kraft.
Und dieser Kampf selber, kostete Hisoka sowie Hoshi ihre  volle Energie.
Denn aus einem einfachen Kraftmessenden Kampf wurde ein Frustauslassender.
Hoshi spürte jede Wunde, jeden Tropfen Blut der ihren Körper verließ.
Auch Hisoka atmete tief durch. Sie hielt viel aus.
Ihr Körper war übersäht mit blauen Flecken, blutigen Wunden und der ein oder andere Knochen ist bestimmt gebrochen.
Trotzdem hält sie ihm stand,als dieser sie am Hals in der Luft hielt. Hoshi sah ihn gequält an. Er schnürte ihr die Luftzufuhr zu.
Sie würde aber niemals um Erbarmen bitten. Sie wusste er hat es extra gemacht, er wollte sie tot sehen verdammter Bastard!
Doch es war gerade nicht Hisokas Absicht, Hpshi zu töten, weshalb er sie fallen ließ.
Dabei sah er sich auf die Hand mit der er sie fest hielt....er hatte die Chance, aber er nutzte sie nicht. Stattdessen wollte er sie länger am leben lassen um mehr mit ihr zu spielen!
Hisoka grinste. "Hoshi....du hast meinen Respekt meine schöne weißt du das?~" Hisoka fuhr sich durchs Haar.
Hoshi ließ sich erschöpft an die Wand fallen.
"Danke....und du bist ein scheiß Frauenschläger!" Keifte Hoshi und spuckte Blut in die Ecke.
"Ay ay ay es war ein Kampf unter Freunden! Wir wollen uns doch nicht beleidigen!" Gab Hisoka grinsend von sich und nahm neben Hoshi Platz.
"Weißt du meine schöne Blume...du steckst immer voller Überraschungen!" Gab er nun zu und sah Hoshi von der Seite an.
Er musterte ihr Profil. Nach so kurzer Zeit lernte er so viele Seiten von dieser Frau kennen. Besorgnis, Wut, Entschlossenheit, Lust~
Hisoka grinste bei seinen Gedanken.
"Ich weiß und du bist ein Verräter" Hoshi konnte es sich nicht verkneifen.
Diese ganze Wut gegen ihn. Sie war sauer das er sie verriet. Jeder verriet sie.
"Huh?" Hisoka sah sie überrascht an.
"Woher weißt du das den meine Blume?" Fragte Hisoka interessiert.
"Es überrascht dich? Akya hat es verraten! Ich habe es gemerkt! Ihr unterschätzt mich alle!" Hoshi schloss die Augen.
Sie fühlte sich beleidigt. Alle schätzen sie als so schwach ein.
"Hm...beeindruckend." auch Hisoka schloss die Augen.
Hoshi lehnte ihren Kopf an Hisokas Schulter.
"Warum hast du mich nicht umgebracht als du die chance hattest...." fragte Hoshi interessiert. Er hätte es tun können doch er tat es nicht.
Stattdessen schwieg er einfach. Er wollte länger mit ihr spielen, hinter ihre Fassade schauen, den sie war die erste die ehrliches Interesse in ihm weckte. Interesse in einem Charakter eines Menschen.
Hoshi hatte Schmerzen. Sie spürte wie ihr On wieder aus ihr hinaus trat.
Sie spürte wie ihr Schutz sich wieder aufbaute. Auch Hisoka vernahm dies.
Er verlor wieder ihre Präsenz, er spürte ihre Menschlichkeit und Verletzbarkeit nicht mehr.
Sie war wieder ein Geist, welcher an seiner Schulter lag.
"Hast du nicht bald einen Kampf?" Fragte Hoshi nach einer Weile der Stille.
Hisoka nickte. Jedoch wollte er nicht aufstehen.
Er spürte zwar keine schmerzen mehr, doch er wollte irgendwie nicht von Hoshi weg.
Er weiß nicht warum doch sie zog ihn an.
Hoshi fühlte sich auch sehr zu Hisoka hingezogen. Deshalb verletzte es sie umso mehr das er sie an Akya verriet. Das er bereit war ihre Geheimnisse weiter zu geben.
Aber sie war auch so dumm ihm zu vertrauen. Sie muss sich von ihm fernhalten. Sie muss bald weiter ziehen.
"Hisoka ich bin sehr gespannt auf deinen Kampf....wir sehen uns dort!" Hoshi stand langsam auf und sah auf Hisoka runter. Dieser hatte die Augen noch geschlossen.
Du hast mich verraten Hisoka dachte sich Hoshi und kniete sich vor ihn,nur um ihm einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben.
Doch ab jetzt....wirst du mich nie wieder verraten können. Waren Hoshis letzte Gedanken als sie den Raum verließ.
Hisoka blieb allein zurück. Mit verwirrten Gedanken.
Diese Frau tut ihm auf gar keinen Fall gut!

Hoshi zischte leicht als Akya sie verarztete.
"Gott du hast dich wirklich mit ihm geprügelt! So hab ich dich nie gesehen!" Akya legte das Desinfektionsmittel zur Seite und seufzte.
Cintro spielte mit einem Spielzeug Auto vor beiden und bemerkte nicht die blauen Flecken an seiner Mama.
Für ihn war sie immer noch perfekt und Hoshi war erleichtert das der kleine sowas noch nicht realisieren konnte.
"Ich....es hat sich so intim angefühlt!" Gab Hoshi überfordert zu.
"Was hat sich intim angefühlt?" Fragte Akya interessiert.
"Als mein On verschwand und er mich so....voll mustern konnte...und meine Präsenz spürte..." sie sah Akya etwas verdutzt an.
"Und es hat sich für dich intim angefühlt?" Akya sah sie lange an.
"Sowas hatte ich....damals als ich Cintro zeugte, dieses Vertrauen was ich damals meinem Mann gegenüber gegeben habe, dieses Vertrauen hat mich damals zerstört. Und ich hatte das Gefühl das ich Hisoka genau dieses Vertrauen von damals gab! Und er hatte sogar die Chance mich zu töten! Aber er tat es nicht...." Hoshi redete darauf los ohne nachzudenken.
Sie verriet akya einen tiefen Schmerz. Eine tiefe Wunde.
"Hoshi ich-"
"Halt den Mund!" Hoshi unterbrach sie harsch. "Du wirst das niemals weiter sagen! Niemals! Oder ich bring dich um Akya!"
Akya spürte ihre Mordlust. Sie nickte ergeben.
Sie hätte geschwiegen.
Hoshi stand auf und nahm ihren kleinen wieder auf den Arm.
"Komm! Hisokas Kampf startet bald!" Hoshi ging vorraus und Akya folgte ihr nickend.

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