Kennst du mich wirklich? (Germangie) *abgeschlossen*

13)

Es war bereits dunkel als Angie sich fertig machte und kurz nach Mitternacht verließ sie ihr Haus und schlich wieder unbemerkt zur Villa. Sie streifte wieder ums Haus und suchte nach einem geeigneten Einstieg und siehe da....sie hatte Glück. Irgendwer hatte die Terassentür schräg stehen lassen. Angie blieb unschlüssig stehen. Irgendwie war das alles zu einfach, eigentlich müsste nach einem Einbruch, jede Tür und jedes Fenster zu sein. Dennoch hatte sie einen Job zu erledigen. Also stieg sie durch die Tür und schlich die Treppe nach oben. Leise öffnete sie die Tür zu Violettas Zimmer und stand neben einer schlafenden Gestalt.

Sie beförderte ihre Gefühle in den Hintergrund und musste sich zusammenreißen um nicht umzudrehen oder in Tränen auszubrechen. Sie würde gleich dem Leben ihrer Nichte ein Ende setzen. Violetta war das einzige was noch von Maria geblieben war. Sie war Marias Tochter, also auch ein Teil von ihr, ein Teil der in ihrem Herzen saß und dass nach diesem Job vielleicht nie wieder heilen würde. Sie hob ihr Schwert über die schlafende Violetta, setzte zum tödlichen Stoß an, schloss die Augen und wollte das Schwert gerade herunter schnellen lassen, als sie plötzlich von hinten gepackt wurde und sich in einem festen Klammergriff befand. Sie hatte nicht gemerkt, dass sich jemand von hintem angeschlichen hatte. Vor lauter Trauer und innerer Vorbereitung auf ihren Job, war sie unaufmerksam gewesen. Zwei Arme lagen bleischwer, mit einem stahlharten Grifd um ihre Hüfte und hielten sie gefangen. Sie versuchte sich zu befreien, erreichte jedoch nur, dass die Person sie auf den Flur hinaus drängte. Dort angekommen, presste er sie gegen die Wand und riss ihr einfach die Maske vom Gesicht.

Geschockt starrte German in ein ihm mehr als bekanntes Gesicht. Er hatte es zwar vermutet, aber Angie wahrhaftig vor ihm zu haben, schockierte ihn zu tiefst. Wütend packte er sie, mit voller Absicht, an ihrem verletzen Arm und schleifte sie die Treppe runter in sein Büro und schloss die Tür hinter ihr ab. ,,So Angie, oder wer auch immer du bist, was sollte das ganze", schrie er sie mit unterdrückter Wut an. Angie setzte sich auf den Stuhl und seufzte tief. ,,Ich wollte das nicht, ich wollte auch nicht, dass du es so erfährst und ich hatte keine andere Wahl", erklärte sie. Ungläubig verschränckte er die Arme vor der Brust und wippte ungeduldig mit dem Fuß. ,,Also los ich höre. Wieso"? Angie hatte plötzlich einen gehetzten Blick und ihre ganzen Mauern fielen auf einmal in sich zusammen und sie schluchzte los. Plötzlich wirkte sie nicht mehr stark und unnahbar, sonder zerbechlich und sehr verletzlich. German musste sich an seine Wut klammern um sie nicht zu trösten. ,,Es fing alles an als ich in Frankreich war, ich wollte wieder zurück, zurück zu Vilu, zurück zu Dir, doch es kam alles anders. Jedenfalls, ich bin eine ausgebildete Auftragskillerin und ich bekam den Auftrag einen Geschaftsmann, der dür einen Kunden eine Gefahr darstellte, samt Familie auszulöschen", endete sie. German sah sie geschockt an, dies dort vor ihm war nicht die liebebswerte Angie, die er kennen gelernt hatte. Diese Frau, die dort vor ihm saß war ihm fremd. ,,Selbst wenn, Vilu ist deine Nichte, wie konntest du nur"? ,,Ich hatte keine Wahl, ich wollte meinen Meister davon überzeugen euch in Ruhe zu lassen, aber wenn ich es nicht tue, schickt er einen anderen der es zu ende bringt und mich würde er für meinen ungehorsam bestrafen. Ich habe es schon sehr lange hinausgezögert und nach anderen Lösungen gesucht, er wird schon mistrauisch und ich hättr es kurz und schmerzlos gemacht, keiner hätte etwas gespürt", versuchte sie sich raus zu reden. German schien nicht sehr begeistert von ihrer Erklärung. ,,Es tut mir Leid, aber was sollte ich denn tun", fragte sie ihn. Er schüttelte den Kopf und setzte sich auf seinen Stuhl, hinter seinen Schreibtisch. ,,Dennoch, kannst du nicht einfach hier auftauchen, mein Kind töten wollen und denken, dass ich nichts dagegen unternehmen werde". Angie erhob sich und stützte die Hände auf dem Tisch ab. ,,Du verstehst das nicht, wenn du mich jetzt raus wirfst, seit ihr in noch größerer Gefahr. Irgendjemand wird kommen und das zu Ende bringen, was ich nicht konnte und der lässt sich nicht durch Gefühle und dich aufhalten. Denn der hat keine Skrupel euch zu töten". German zog die Augenbrauen hoch. ,,Du schlägst mir also vor dich in meinem Haus zu lassen, du die mich und meine Familie umbringen wollte, aus Schutz vor dem nächsten Killer", fragte er sarkastisch. Angie seufzte tief und ließ sich wieder auf den Stuhl sinken.