Warum ist er so?

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George Weasley Pov

Seit meinem Waffenstillstand mit dem jüngsten Malfoy war nun eine Woche vergangen, ohne irgendeiner Art von heimlichen Unterhaltungen. Langsam fing ich an zu glauben das er es nicht ernst meinte und mir deshalb seit diesem schönen Tag aus dem Weg ging.

Hermine verhielt sich auch mehr als komisch, doch sie wollte partout nichts sagen. Auch nicht als ich ihr anbot mal wieder an unseren Ort zu gehen, der Ort an dem eines der schönsten Dinge aus den letzten paar Monaten geschah, doch als ich dies vorschlug hat sie mich ganz schnell abgewimmelt und meinte sie müsse wegen Umbridge unbedingt noch lernen. Dabei kann sie das doch im Schlaf rückwärts, ist ja nicht so als hielte unsere Professorin es für nötig auch was anderes als Theorie zu unterrichten.

Ich wollte gerade alleine losgehen und an meinen geheimen Lieblingsort gehen, als mich eine mir nur allzu bekannte Stimme aufhielt "Hey, George! Wohin des Weges?" Ich wollte mir ein Schmunzeln verkneifen, doch als ich sein Grinsen sah, geschah es um mich und ich schmunzelte doch.

"Ach nur wieder 'ne Runde um den See spazieren und an der Bank von freitag halt machen." Gab ich lächelnd als Antwort. Mal wieder sah ich in seine Augen, die mich so an einen Sturm erinnerten. Aber diesmal war es anders, den wilden Sturm den ich damals in der großen Halle noch gesehen habe, sah viel ruhiger und geordneter aus. Es war auch kein verwirrter oder spöttischer Blick, wie ich sie die letzten jahre zu Gesicht bekommen habe. Es war ein sanfter, weicher, ja fast schon liebevoller Blick.

Mal wieder verfluchte ich mich, dass mich seine Augen so faszinierten und gab mir in meinen Gedanken selber eine Backpfeife dafür, das ich mich gerne in ihnen verlor.

Ich wurde rot als ich bemerkte das wir mitten in einem Gang standen, in dem jederzeit ein Schüler hätte kommen können. Wie das wohl ausgesehen hätte, ein Weasley und ein Malfoy die sich in die Augen starrten. Aber zum Glück kam keiner.

Um zu überspielen wie ich rot wurde, fragte ich ihn das erste was mir einfiel "Also.. Äh.. Wenn du Lust hast kannst du gerne mitkommen." Leider bewirkte diese Frage das gegenteil und hätte ich mich sehen können, würde ich sehen wie mein Gesicht beinahe der Farbe meiner Haare glich. Doch anstatt mich auszulachen, auf Grund dieser absurden Frage antwortete er ganz lässig, als wäre es das normalste auf der Welt mit einem schlichten "Ja"

Und so geschah es das wir nebeneinander herschlenderten bei einem wunderschönen Sonnenuntergang.

Draco Malfoy Pov

Es war wunderschön. Von Anfang an unterhielten wir uns, als wären wir Jahre schon befreundet. An der Bank angekommen sprachen wir nicht weiter und Stille brach ein. Aber keine unangenehme Stille, nein, es war eine angenehme, in der wir beide unseren eigenen Gedanken hinterher schweiften, ab und zu den anderen heimlich betrachteten, der Sonne zuschauten wie sie unterging und dem Zwitschern der Vögel lauschten. Alles war perfekt und nichts, rein gar nichts, auch nicht Pansy, hätte diesen Moment zerstören können.

Und mal wieder wurde mir klar das ich verliebt war. Doch ich wusste er würde nie dasselbe fühlen, wie ich es tat. Auch mein Vater würde das nicht dulden, allein schon weil sein Nachname Weasley war. Es hätte auch die Jüngste der Weasleys sein können, aber in den Augen meines Vaters waren sie alle Blutsverräter. Ich will ihn nicht verstehen, aber ich muss. Seit dem letzten Schuljahr versuchte er immer und immer wieder mich zu seinen Todessertreffen mit zu holen. Zum Glück hatte ich bis jetzt immer eine Ausrede die er mit viel Überzeugung akzeptierte.

Ich wollte ihn nicht treffen, zu groß war die Angst. George bemerkte wohl wie nachdenklich ich aussah "He, Malfoy! Malfoy!" Ich war abwesend gewesen ohne es zu merken "Äh, ja? Hast du was gefragt?" "Nein, was war los mit dir? Du sahst so angestrengt aus und hast nicht auf mich reagiert. Was ist los?" fragte er besorgt.

Warte?! Besorgt?! Oder bilde ich mir das jetzt ein? Ich muss verrückt geworden sein. Als ich merkte wie ich ihn fragend anstarrte errötette ich und sah schnell weg bevor er es merkte. Ohne ihn anzugucken antwortete ich "Nichts, alles gut."

Egal wie schön dieser Abend bis jetzt war, ich hielt es nicht mehr aus und das nur wegen den Gedanken die ich an meinen Vater verschwendet habe. Also stand ich auf bevor er antworteten konnte und stammelte vor mich hin "Ich muss jetzt gehen, Hausaufgaben. War schön, hoffe wiederholt sich bald." Und ohne ihm eines weiteren Blickes zu würdigen ging ich zurück zum Schloss.

Im Nachhinein könnte ich mich selber dafür schlagen, weil ich nur kurz vorher meinte nichts könnte diesen Moment zerstören. Doch machte ich die Rechnung ohne meinen Vater, der mich schon in meinen Gedanken mit seinem Blick voller Abscheu die er für mich übrig hatte, anblickte.

Ich hielt es einfach nicht aus, diesen ständigen Druck und im Wissen das bei mir Zuhause ein irrer Typ ohne Nase sein Unwesen treibt. Ich muss mich bei George entschuldigen für mein plötzliches Verschwinden, obwohl gerade doch eigentlich alles in Ordnung war. Doch nicht mehr heute Abend, ich würde ihn jetzt sowieso nicht finden.

Morgen wäre Samstag, vielleicht krieg ich es ja irgendwie hin, ihn zu einem Treffen in Hogsmead einzuladen. Auch wenn es nur zehn Minuten sein sollten in denen wir etwas gemeinsam unternahmen. Aber ich musste mich entschuldigen und eine passende Ausrede für mein Verhalten haben, denn ich vertraute ihm nocht nicht genug um von meinen Geheimnissen zu erzählen, von denen manche Blaise noch nichts wusste. Als Entschädigung würde ich ihm auch ein Butterbier ausgeben.

Ja, das war mein Plan.

Trotzdem hatte ich bedenken das er mit mir nichts mehr zutun haben wollte nach der Aktion von eben. Was wenn er denkt ich hätte ihn nur verarscht und meinte es nie ernst? Nein, ich durfte jetzt keine negativen gedanken haben. So war er nicht, er wird es mir verzeihen, sonst hätte er mir nicht auch die letzten fünf Jahre verziehen, in denen ich, sagen wir es mal so, nicht immer die charmanteste Seite von mir gezeigt habe.

Doch egal, mein Plan stand fest! Am Ende ist es seine Entscheidung ob er noch was mit mir zu tun haben wollte oder nicht. Natürlich hoffte ich auf ersteres. Nur musste ich jetzt so mutig wie ein Gryffindor sein und der Gedanke daran ließ meinen Magen sich zusammen krampfen und mir wurde schlecht. Aber ich würde jetzt keinen Rückzieher machen.

Ich sprach mir immer wieder selbst Mut zu und das ich es schaffen würde, so lange, bis ich friedlich einschlafen konnte.

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1093 Wörter
Veröffentlicht 01.02.2021

PS.: Danke für oben das Bild!

Es ist mir egal (Draco×George)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt