Wie ein Baumstamm, stehe ich im Flur und rühre mich nicht vom Fleck. Wieso habe ich das gesagt und wie wird er darauf reagieren? Die Fenster sind offen und mir wird kalt an den Beinen, genauso wie an den Armen. Liegt es an dem Windzug oder weil ich gerade selber von mir geschockt bin. Bokuto steht da, mit seiner Jacke über den Schultern und starrt mich genauso schockierend an. Die Stille wird mit einem Klopfen an der Tür gestört. Bokuto steht an der Tür, also macht er sie auf. Als er sie öffnet, schmeißt er sie sofort wieder zu.
"Was hat Takato hier zu suchen?"
Knurrt er.
Schnell renne ich zur Tür und schmeiße sie auf. Aua voll gegen meinen Zeh. Ich schreie kurz auf und daraufhin schreie ich Takato an.
"Was zu Hölle. Verschwinde!"
Takatos Erscheinungsbild ist anders als sonst. Seine Körperhaltung und sein Blick sehen ungewöhnlich deprimierend aus. Plötzlich fängt er an sich für alles zu entschuldigen, was er jemals getan hat. Ich lache ironisch und frage, ob das wirklich sein Ernst ist. Mit meiner verletzten Faust, haue ich gegen den Türramen. Beide gucken mich ängstlich an. Dieses mal zittere ich nicht, weil ich Schiss habe oder sauer bin oder fange fast an zu weinen. Nein. Mein Blick könnte gerade Leute töten. Dieser ist leer und kalt. Gerade fühle ich nichts. Ich denke nur daran, dass er gehen soll und mich endlich in Ruhe lassen soll.
"Das hättest du dir sparen können. Nach all dem was du mir angetan hast. Denkst du wirklich eine Entschuldigung oder irgendeine andere Sache auf dieser Welt, würde es wieder gut machen?"
Sage ich eiskalt und lache zwischendurch. Takato sagt immernoch nichts.
"Durch Bokuto, habe ich vieles neues gelernt. Er hat mir geholfen. Wehe du zerstörst es."
Füge ich noch hinzu. Danach tippe ich Takato an die Schulter und fordere ihn auf, zu gehen. Er schaut mich mit einem traurigen Blick an und geht anschließend. Ich schließe die Tür wieder und gehe zum Tiefkühler, um mir meine Hand zu kühlen. Bokuto hat immer noch nichts gesagt und steht, wie angewurzelt, im Flur. Ich weiß selber gerade nicht, was ich denken soll. Mein Blick fällt nur auf eine kalte Brokkolitüte, die auf meiner Hand liegt. Als plötzlich tausende von Gedanken in meinem Kopf rumschwirren, landet die Tüte schon gegen die Wand.
"Scheiße!!!"
Fluche ich laut um mich rum. Was ist das bloß für ein schrecklicher Start in den Sommer. Wieso bin ich überhaupt so frustriert? Ich habe doch gar keinen Grund, dennoch bin ich es. Meine Hand blutet immer noch, doch darauf achte ich gar nicht, bis Bokuto um die Ecke eilt, meine Hand schnappt, und meine Hand desinfiziert. Ich zucke leicht zusammen. Wie das brennt. Sein Blick sagt mir, dass ihn was beschäftigt. Wieso sagt er denn nichts?"Willst du nicht mehr mit mir reden? Dann kannst du auch gerne gehen."
Schießt es aus mir heraus, was ich echt bereue. So meine ich das doch überhaupt nicht, wie kann ich sowas nur sagen. Seine Strähnen fallen in sein Gesicht und er konzentriert sich auf meine Hand. Aber diese Konzentration ist nicht gespielt, sondern er meint es ernst. Nach ein paar Eingriffen, ist meine Wunde gereinigt und verbunden.
"Danke."
Flüstere ich vor mich hin. Er lässt meine Hand los und guckt mir in die Augen. Man dieser Kerl. Diese gelben Augen machen mich einfach schwach. Ich kann mich diesem Anblick echt nicht entreißen. Ob er überhaupt gecheckt hat, was ich vorhin indirekt zugegeben habe? Aber ich kann ihn jetzt nicht einfach so fragen, das ist doch unangenehm.
"Schön, dass du endlich Takato von dir weggestoßen hast. Jetzt kannst du endlich neu anfangen und jemand anderen finden, der dich so behandelt, wie du es verdienst."
Sagt er fröhlich und stolz zu mir und lächelt mir dabei zu.
Das ist doch jetzt nicht wahr. Er hat es wirklich nicht verstanden. Ich seufze laut auf und nicke ihm einfach bloß zu. Vielleicht ist es auch besser so wer weiß das schon. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass es schon 6 Uhr morgens ist. Wie die Zeit vergeht und ich habe bestimmt nur eine Stunde geschlafen. Naja schlafen könnte ich jetzt bestimmt nicht mehr. Bokuto bleibt noch auf ein Glas Wasser und verabschiedet sich danach. Nachdem die Tür zugefallen ist, fühle ich mich anders. Irgendetwas hat sich verändert zwischen mir und ihm. Das macht mich echt fertig. Ich stütze meinen Kopf ab und schaue mir ein Sportmagazin an. Nach ein paar Minuten fällt mir der Kopf schon auf den Tisch und ich bin eingeschlafen."Y/n? Hey wach auf süße."
Weckt mich eine Stimme aus dem Schlaf. Meine Mutter ist wieder zurück gekommen und streichelt mir den Kopf. Mit einer festen Umarmung komme ich ihr entgegen und begrüße sie. Mitlerweile ist es schon um 12 Uhr. Der Schlaf hat sich, wie 5 Minuten angefühlt. Für ein oder zwei Stunden verbringe ich meine Zeit mit ihr und wir schauen einen Film. Danach muss die wieder an die Arbeit und ich beschließe, etwas joggen zu gehen. Alles was passiert ist, während meine Mutter weg war, steigt mir zu Kopf. Außerdem ist es schönes Wetter und ich will so ein Wetter verpassen. Ich schwitze schon beim Anziehen. Na das kann ja was werden. Für ein paar Minuten sitze ich noch auf mein Bett und schaue mir den Verband an. Natürlich kann er sowas gut. Er muss sich bestimmt regelmäßig die Finger verbinden, durch sein Volleyball. Kopfhörer stecken im Ohr, Schuhe sind zugeschnürt und los geht's. Durch die Party, treffe ich viele bekannte Gesichter. Alle winken mir zu und lächeln mich an. Einige feuern mich sogar an. In was für einer Welt lebe ich gerade? Dennoch genieße ich das. Als ich an einer Menschenmasse vorbei jogge, fallen mir schwarz-weiße Haare auf. Sofort schüttel ich meinen Kopf und konzentriere mich auf meine Strecke. Im Augenwinkel bekomme ich nur mit, wie diese Haare sich in meine Richtung drehen. Bokuto? Nein hör auf. Konzentration! Viele schauen auf meine Beine, als auch auf meine Arme. Ja ich habe mich getraut, kurze Sachen anzuziehen. Ist schon nichts dabei, falls jemand fragt, kann ich immernoch sagen, dass es vom Sport kommt. Ich will mich nicht länger verstecken. Beim Joggen kommt mir allerdings die Frage, wie lange diese Flecken noch bleiben wollen? Ich meine, ja klar sie sind schon ein Teil von mir, aber sie verschwinden einfach nicht.
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☆You will be mine☆ Bokuto x Reader [Complete]
FanfictionDu gehst auf die Fukurodani-Oberschule und bist in der 2. Klasse. Deine Art hält Leute von dir fern, doch wirklich interessieren, tut es dich nicht. Allerdings wurdest du, von deinen Eltern, mit einem Jungen verkuppelt. Dass die Beziehung toxisch wa...