Teil 5

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TW {Belästigung}

Auch einige Tage später noch konnte ich mit dem Thema "Tsukki" nicht abschließen. Es ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wie konnte er nur so ein Idiot zu mir sein? Ich empfand Wut aber auch irgendwie Trauer. Es war alles seine Schuld. Ich lief weiter den Gehsteig entlang, auf dem Weg nach Hause. Es war dunkel geworden und die Straßenlaternen leuchteten mir schwach den Weg. Tsukki hatte sich seit dem Vorfall in der Sporthalle nicht mehr gemeldet. Wütend kickte ich einen Stein vor mich her. Auf einmal hörte ich hinter mir Schritte. Ein Schauer lief mit den Rücken herunter. Ich versuchte die Person einfach zu ignorieren. Aus Reflex ging ich etwas schneller. Es war eh nicht mehr weit bis nach Hause. Die Person kam immer näher, bis mich schließlich jemand an der Schulter packte. Ich wirbelte herum. Ein unbekannter jemand stand vor mir. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich vorsichtig. "So jemanden wie dich findet man nicht alle Tage. Was machst du denn hier nachts alleine?", fragte eine Männerstimme. "I- ich geh nur nach Hause.. Lass mich bitte los, ich hab es echt eilig.", sagte ich mit ängstlicher Stimme. Was wollte er den von mir? Und warum ließ er mich nicht los? Ich bekam Angst, große Angst. "Warum denn so eilig, wir könnten doch eine schöne Zeit miteinander verbringen. Wie wär's denn mit deiner Nummer, du hübsche?" "Nein, wirklich es passt schon, ich muss jetzt wirklich gehen.." Ich versuchte mich loszureißen aber er war wesentlich stärker als ich. "Na na jetzt komm schon. Bleib doch noch ein bisschen hier." "Nein! Lass mich-", fing ich an zu schreien aber er hielt mir mit seiner Hand den Mund zu. Panik. Ich versuchte mich zu wehren und trat ihm gegen sein Schienbein. "Au! Du kleine Spinnerin! Hör auf dich so aufzuführen-". Weiter kam er nicht. Plötzlich hörte man schnelle Schritte auf und zu kommen. "Hey!! Lass sie sofort los!!", eine vertraute Stimme ertönte. "Scheiße! Das nächste Mal kommst du nicht so einfach davon.", sagte der Mann und rannte davon, noch bevor uns die vertraute Stimme erreichen konnte. Ich drehte mich um. Ich traute meinen Augen nicht. "Tsukki?", fragte ich ungläubig. "So ein Dreckskerl. Geht's dir gut?", besorgt blickte er auf mich herab. "Ja, schon aber-" "Was machst du überhaupt um diese Zeit draußen?", unterbrach er mich. "Ich wollte nur-" Tränen flossen meine Wangen herunter. Ich war immernoch geschockt von diesem Wiederking. Was wäre passiert, wenn mich niemand gefunden hätte? Wenn Tsukki nicht gekommen wäre? Man merkte Tsukki an, dass er überfordert war, als ich anfing zu weinen. Trotzdem zog er mich zu sich und umarmte mich. "Jetzt ist doch alles gut. Ich bin hier, dir kann nichts mehr passieren. Na komm, ich bring dich nach Hause." Ich nickte stumm. Als ich mich etwas beruhigt hatte, gingen wir zusammen die Straße entlang. "Tsukki?" "Mhm?" "Was machst du eigentlich hier? Du wohnst doch in der anderen Richtung..", fragte ich verwirrt. "Achso, ich ehm.. Ich war halt zufällig in der Gegend." Diese Antwort klang nicht gerade sehr glaubwürdig, um ehrlich zu sein. Allerdings hatte ich keine Lust mit ihm zu diskutieren. Eigentlich war ich ja auch immernoch sauer auf ihn. Aber in diesem Moment war ich immernoch überwältigt, weshalb ich mich entschied, ihn nicht darauf anzusprechen.

Vor meiner Haustür bedankte ich mich bei Tsukki. Allerdings ließ es mir keine Ruhe, dass er mich vielleicht morgen einfach wieder ignorieren würde. Gerade als er sich umdrehte, um zu gehen, erhob ich meine Stimme. "Tsukki, warum ignorierst du mich?", fragte ich vorsichtig. Er blieb stehen, jedoch ohne sich umzudrehen. "Ist es wegen dem Kuss? Wir können das vergessen wenn du willst, als wäre es nie passiert. Doch bitte rede wieder mit mir." Stille. "Wie lange willst du das denn noch durchziehen? Wenn du nicht mit mir befreundet sein willst dann sag's doch einfach, aber lass mich jetzt nicht die ganze Zeit so hängen.", verzweifelt versuchte ich ihn zum reden zu bringen. "Das ist es nicht.", antwortete er nach einer Weile. Ich will jetzt nicht darüber reden. Du solltest schlafen gehen, es ist schon spät. Ruh dich aus." Mit diesen Worten ließ er mich einfach stehen. Unfähig etwas zu protestieren ließ ich ihn gehen. Er macht mich fertig. Nicht einmal kann er klare Worte sprechen. Ich gehe ins Haus, in dem mich meine Mom und mein Dad schon zum Abendessen erwartet. "Wo warst du denn solange? Und mit wem hast du vor der Tür geredet?", fragte meine Mom besorgt. "Tschuldigung, ich hab etwas länger gebraucht. Das war ein Freund von mir, der, der mir Nachhilfe gibt, weißt du?" "Ah, achso. Ist er nett?", mischt sich mein Vater nun ins Gespräch ein. "Ja, manchmal." Ich setzte mich zu ihnen an den Tisch und fange an, die Spaghetti aufzurollen.

Später, am selben Abend, liege ich ihn meinem Bett. Ich schaue mich in meinem Zimmer um. Es war bereits 00:30 Uhr und trotzdem konnte ich nicht schlafen. Neben mir auf einem Stuhl lag zusammengefaltet Tsukkis Shirt, das er seit der Übernachtung hier vergessen hatte. Ich sollte er ihm morgen mal vorbei bringen. Soweit ich mich erinnerte, wollte Kiyoko etwas mit mir besprechen, deshalb passte es mir eh, morgen nach der Schule mal beim Volleyball Klub vorbeizuschauen. Im übrigen hatte Tsukki mir immer noch nicht gesagt, was eigentlich sein Problem war.

~885 Wörter~

Tsukishima X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt