Teil 11

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Die restliche Woche verlief ganz gut und ich freute mich auf das Trainingsspiel am Dienstag, auch, wenn ich gar nicht spielte. Tsukki hatte angefangen, mich jeden Tag nach Hause zu bringen, was dazu führte, dass sich die Spannung zwischen uns, wegen dem Streit, sich nun vollkommen aufgelöst hatte. Ich war ihm sehr dankbar dafür, schließlich wollte ich nicht, dass sowas, wie in der einen Nacht, nochmal passierte.

Es war Montag und das Training war gerade beendet. Tsukki wartete immer auf mich, das hatte auch der Rest des Teams mittlerweile bemerkt, weshalb Tsukki manchmal deswegen aufgezogen wurde. "Tsukki?", fragte ich als ich zu ihm ging. "Mhm?", er nahm seine Kopfhörer ab, mit denen er wohl gerade noch Musik gehört hatte. "Ich brauche noch was vom Supermarkt, können wir nen kleinen Umweg machen?" "Ok." Gerade, als wir los laufen wollten, kam Yams auf uns zugerannt. "Hey, wartet, kann ich mitkommen? Ich muss auch noch was holen, also, vom Supermarkt.", fragend schaute er uns an. "Klar.", antwortete ich, ohne Tsukkis Antwort abzuwarten. Ich winkte ihn zu uns und zu dritt machten wir uns auf den Weg.

"Was wollt ihr eigentlich kaufen?", sagte Tsukki nach einer Weile. "Also, ich wollte Snacks kaufen.", ich grinste. "Für morgen, weißt du? Du kannst dir auch was aussuchen, wenn du möchtest." Als ich Yams neidischen Blick sah, verbesserte ich mich schnell: "Du natürlich auch." Tsukki schmunzelte, als mir auffiel, dass ich Yamaguchi ganz vergessen hatte. Beschämt schaute ich zu Boden. Yams unterbrach die entstandene Stille: "Jedenfalls, ich brauche nur Spaghetti. Ich wollte heute Spaghetti Bolognese machen, aber ich hab die Spaghetti vergessen zu kaufen." Ich lachte. "Du hast vergessen die Spaghetti zu kaufen, wenn das wichtigste vom ganzen Gericht die Spaghetti sind?" "Das passiert halt mal!", protestierte er. "Des wäre so ne typische Sache, die du auch machen würdest, also red mal nicht.", kam es plötzlich von Tsukki. "Stimmt doch gar nicht!", rief ich. Yams fing an zu lachen und ich stimmte mir ein. Auch Tsukki schmunzelte.

Ich stand vor einem hohen Regal, in welchem die ganzen Süßigkeiten untergebracht waren. Viel zu viel Auswahl gab es hier. Yams hatte seine Spaghetti schon geholt und so warteten wir nur noch darauf, dass ich mir meine Snacks raussuchte. "Was brauchst du denn jetzt so lange?", fragte Tsukki neben mir ungeduldig. "Ist eine schwere Entscheidung. Hier gibt es viel zu viel." "Y/N, ich darf mir doch auch was aussuchen, oder?" Ich nickte Yamaguchi zu. "Klar." Kurzerhand holte er ne Packung Apfelringe runter und schmiss sie in unseren Einkaufskorb. "Willst du auch noch was?" Fragend blickte ich zu Tsukki hoch. "Ich pass mich an euch an.", meinte er nur. Ich griff nach ein paar Gummibärchen, Chips, Schokolade und legte sie ebenfalls in den Korb. Zuletzt wollte ich noch Kekse mitnehmen, damit auch für jeden was dabei war. Sie waren im obersten Regal. Mist. Da komm ich nicht hin. Ich wollte aber auch nicht Tsukki fragen, sonst würde er sich nur wieder über mich lustig machen. Neben mir bewegte sich Tsukki auf das Regal zu und hab mir die Kekse. Als ich ihm ins Gesicht schaute, grinste er nur. Er hatte bemerkt, dass ich die Kekse wollte. "Jetzt kuck nicht so blöd. Nicht jeder ist so'n Riese wie du." "Du bist einfach nur ausgesprochen klein." "Du!" Ich schubste ihn weg von mir und drehte mich weg. "Komm Yams, wir gehen zur Kasse." Ich zog Yamaguchi hinter mir her.

Wir bezahlten unser Zeug, vor dem Supermarkt verabschiedete sich Yams vor uns, weil er in die andere Richtung gehen musste. "Lass dich nicht ärgern.", sagte er noch zu mir. Lächelnd ging er mit seinen Nudeln in der Hand weg. Ich, meine Hände voll mit Snacks, ging in die andere Richtung. "Soll ich dir was abnehmen?" Tsukki blickte auf mich herab. "Du siehst n bisschen überfordert aus..." "Ich schaff das schon.", sagte ich, immer noch schmollend. "Jetzt sag bloß nicht, dass du immernoch beleidigt bist. Er grinste mich fies an. Plötzlich rutschte mir die Gummibärchenpackung aus der Hand und fiel auf den Boden. Tsukki hob sie auf und nahm mir gleich ein paar weitere Packungen aus der Hand. "Danke." Ich schmunzelte, ich war froh, dass Tsukki wieder nett zu mir war und wir uns wieder gut verstanden. Wir schlenderten in Ruhe die dunkle Straße entlang, in der Ferne hörte man eine Eule singen. Was ein schöner Abend, der beste seit ein paar Wochen.

Tsukki brachte mich bis vor die Haustüre, gab mir die Snacks und verabschiedete sich. "Also, dann bis morgen." "Ja, bis morgen, schlaf schön!", rief ich ihm nach. "Du auch.", sagte er kaum hörbar und verschwand dann im Dunkeln. Gut gelaunt ging ich ins Haus. "Ich bin da!", rief ich in Richtung Küche. "Hallo! Y/N, in 10 Minuten gibt es Essen, komm dann bitte runter!", hörte ich meine Mom aus der Küche rufen. Es duftete schon nach leckerem Essen. Ich zog meine Schuhe und Jacke aus und lief in mein Zimmer. Dort packte ich die Süßigkeiten alle in eine Tüte. Ich kramte mir auch schon mein Zeug, was ich für morgen brauchte zusammen. Etwas zum Anziehen, damit ich nicht meine Uniform während dem Trainingsspiel tragen musste, eine Wasserflasche, nur das nötigste halt. Als ich fertig war trampelte ich die Treppe runter zum Esstisch. Dort saß auch schon mein Vater, meine Mom servierte gerade das Essen.

Nachdem wir alle satt waren und gegessen hatten räusperte sich mein Dad, als ich gerade aufstehen wollte. "Y/N, du räumst noch den Tisch ab." "Ach komm schon..", quengelte ich genervt. "Ich hab ihn hergerichtet.", erwiderte mein Dad. Ich stellte die Teller und das Besteck schnell in die Spülmaschine und stürmte dann wieder in mein Zimmer. Oben angekommen zog ich mich in meinen Schlafanzug um und knipste das große Licht aus und stattdessen ein gedämmtes, kleineres Licht an. Ich ging noch schnell ins Bad und machte mich fertig. Als ich mit allem drum und dran fertig war, schaute ich mit meiner Mum und meinem Dad noch nen Film, danach ging ich schlafen. Aufgeregt dachte ich über morgen nach. Hoffentlich verlieren wir nicht, aber selbst wenn, eigentlich wollen wir ja nur Spaß haben, zumindest die meisten aus dem Team. Mit viel Vorfreude auf morgen schlief ich schließlich ein.

~1032 Wörter~

Tsukishima X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt