Teil 7

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Er lief zügig vorraus und drehte sich zu mir um. "Komm jetzt. Ich warte nicht ewig auf dich." Er rollte mit den Augen und ich trottelte langsam zu ihm. "Also?", fragte ich ihn mit großen Augen. Er seufzte. "Was willst du denn wissen?" Wir schlenderten die Straße entlang. In der Ferne hörte man einen Uhu und die Straßenlampen flackerten. "Warum ignorierst du mich?" Als er nicht antwortete blieb ich stehen. "Hallo? Du kannst nicht ewig davon weglaufen. Merkst du überhaupt nicht, dass du mich vielleicht damit verletzt?" Ich starrte ihm in die Augen. "Ich hab keinen Bock von einer Person abhängig zu sein.", erwiderte Tsukki. Was? "In den letzten Tagen hatte ich einfach gehofft, dass du mich in Ruhe lassen würdest, wenn ich dir einfach so die kalte Schulter zeige, aber du bist so stur, du hast einfach nicht locker gelassen!" "Natürlich lass ich nicht locker. Du hast mir ja auch nie gesagt, dass ich dich in Ruhe lassen soll." "Wenn eine Person dich dauerhaft aus ihrem Leben ausschließt, denkst du dann ernsthaft, dass die Person noch etwas mit dir zu tun haben will? So dumm kannst auch nur du sein, oder?" Autsch. Er wollte also wirklich nichts mehr mit mir zu tun haben? So gar nichts mehr? "Aber ich hab doch gar nichts gemacht.", sagte ich traurig. Tsukki blickte zum Boden. "Menschen wie du, die mag ich nicht. Von Natur aus. Niemand mag solche Menschen wie dich." "Was?" Tränen füllten meine Augen. Wir waren mittlerweile fast an meinem Haus angekommen. "Hast du's jetzt kapiert?", sagte Tsukki immernoch den Blick auf den Boden gerichtet. "Mhm. Ich versteh's zwar immer noch nicht. Der Kuss? Was war dann das?", fragte ich weiter. "Nichts. Ich hatte halt Lust, jemanden zu küssen." "Du bist so ein Arsch.", flüsterte ich. "Geh weg." Tsukki schaute mich an. Als er bemerkte, dass Tränen über meine Wangen flossen, schluckte er. Er drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging. Das war es also? Er mochte mich nicht, von Anfang an? In diesem Moment hasste ich alles. Ich musste auch immer für die Scheißmenschen Gefühle entwickeln. Ja, ich denke ich hatte mich in Tsukki verliebt. Doch er hat mir gerade eiskalt das Herz gebrochen. Noch nie ist jemand so gemein so mir gewesen. Meine Knie zitterten. Ich zwang mich, die letzen paar Schritte nach Hause zu gehen.

Dort angekommen, ging ich sofort in mein Zimmer. Ich wollte nicht, dass meine Mom etwas bemerkte. Ich schloss die Tür hinter mir, schmiss meine Schultasche auf den Boden und ließ mich aufs Bett plumpsen. Ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen.

Zu meinem Glück war Wochenende, weshalb ich am nächsten Tag lange schlafen konnte. Ich hatte am gestrigen Abend noch viel geweint, egal wie dramatisch das jetzt kling. Tsukkis Worte hatten mich tief getroffen. Niemals hätte ich das von ihm erwartet. So verliefen Samstag und Sonntag ziemlich langweilig. Ich machte nichts, saß die meiste Zeit in meinem Zimmer und hatte ab und zu mal nen Heulanfall. Am ende des Tages sah ich immer richtig scheiße aus. Mein Gesicht war rot und angeschwollen, meine Eltern bemerkten nichts. Darüber war ich aber ganz froh, ich hatte echt keine Lust mit ihnen zu reden.

So war das Wochenende im Nu vorbei. Es war schrecklich gewesen, obwohl ich mich eigentlich schon so sehr darauf gefreut hatte.

Am nächsten Morgen spielte ich krank und als meine Mom und mein Dad in die Arbeit gegangen waren, ließ ich mir ein Bad ein. Ich warf einen Blick auf mein Handy. Es war Kiyoko, die mir eine Nachricht geschrieben hatte.

Ich legte mein Handy neben die Badewanne, die sich mehr und mehr füllte

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Ich legte mein Handy neben die Badewanne, die sich mehr und mehr füllte. Nett von Kiyoko, dass sie sich Sorgen machte. Wenigstens eine, die mich wirklich mochte. Ich holte eine Badekugel aus einer Schublade und schmiss sie ins Wasser. Als die Wanne dann endlich voll war, genoss ich mein Bad.

Etwa 15 Minuten später stieg ich, frisch gewaschen, aus der Wanne und ließ das Wasser ablaufen. Das hatte gut getan. Ich holte mir etwas Süßes und setzte mich in meinem Zimmer auf die Fensterbank. Verträumt blickte ich aus dem Fenster nach draußen. Wie geht es jetzt weiter? Tsukki wird mich wohl für den Rest meines Lebens ignorieren.. Mein Herz schmerzte bei diesem Gedanken. Ich erinnerte mich an die Worte von gestern. Sofort sammelten sich wieder Tränen in meinen Augen. Ich schüttelte den Kopf. So ein Arschloch. Er ist keine einzige Träne wert. Dennoch konnte ich sie nicht zurückhalten. Ich griff nach den Süßigkeiten und aß etwas davon. Ich musste irgendwie über ihn hinwegkommen.

~756 Wörter~

Tsukishima X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt